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CAROLINE'S SPINE
 
Achtung, Bitte!
Caroline's Spine
Eine CD zu machen, die gerade mal 38 Minuten kurz ist, dabei aber insgesamt 12 Stücke aufweist und den Eindruck hinterläßt, als ob man gerade eine Doppel-CD gehört hat, das ist schon erstaunlich. Es gibt einfach keine (größeren) Pausen zwischen den Liedern, die Reihenfolge ist auch bestens abgestimmt, und was das wichtigste überhaupt ist: Caroline's Spine rockt! Im klassischen Stil, ganz einfach Rock. An einem sonnigen Tag in Köln trafen wir auf die äußerst gut gelaunten Jimmy Newquist (Gesang) und Scott Jones (Bass) von der amerikanischen Band Caroline's Spine.
Jimmy: Die Sache mit den kurzen oder gar keinen Pausen zwischen den Stücken war pure Absicht. Wir wollten einfach kein 45-Minuten-Album machen, das durch diese Pausen zerstückelt wird. Wir wollten ein Album, bei dem ein Song den nächsten jagt, und das haben wir ja nun mit "Attention Please" erreicht. Rein textlich gesehen verfolge ich auch keinem bestimmten Thema - das finde ich eher langweilig, wenn das ganze Album nur von einem Thema handelt. Wenn ich einen Text schreibe, dann handelt er meistens von Situation, die ich kurz zuvor erlebt habe, und da mich ich nicht nur in Situationen befinde, die mich stimmungsmäßig runterziehen, sondern auch einfach mal über das sehr tolle Mädchen von vor zwei Tagen zurückdenke, dann ist es klar, daß ich sowohl eine traurige als auch eine lustige Geschichte erzählen kann.

Scott: Das ist für uns das schöne an der Musik: Die Kreativität wird immer dasein. Als wir heute den Kölner Dom besucht hatten, ist uns erstmal klargeworden, daß für solch ein unglaubliches Bauwerk heutzutage einfach die Zeit und die Kreativität fehlt - wohingegen es in der Musik immer Zeit gibt, etwas neues zu kreieren und die Kreativität zu entfalten.

Rein aufnahmetechnisch gibt's auf dem ersten hierzulande erhätlichen Album "Attention Please" wenig Schnickschnack, hier gibt's direkt was auf die Ohren, das ganze hört sich fast wie ein Live-Mitschnitt an...

Jimmy: Ich denke, man kann die verschiedenen Alben (Caroline's Spine hat sich 1994 gegründet, seitdem 3 selbstfinanzierte Alben veröffentlicht, bevor man 1997 auf Hollywood Records in den Staaten eine Art Compilation CD namens "Monsoon" der vorherigen Alben rausbrachte.) als eine Art Zustandsbetrachtung der Band bezeichnen. Jedes Album zeigt einen bestimmten Zustand, einen gewissen Zeitpunkt der Band-Entwicklung dar. Eins haben die Platten gemeinsam: Sie klingen alle wie Live-Alben. Caroline's Spine ist einfach eine Live-Band, weswegen wir auch jährlich ca. 250 Konzerte geben. Ein Konzert zu geben, das ist das Größte für uns, das ist unsere Party, das ist unser Leben. Daher kann ich auch Bands nicht verstehen, die während des Konzerts nur ihre Schuhe betrachten, und abschließend auch noch das Publikum beleidigen. Es macht doch riesigen Spaß, da auf der Bühne zu stehen und Deine Lieder darzubieten. Letztens in Hamburg haben wir eine 25-minütige Zugabe gespielt - das war großartig! Wir dachten nicht im Traum daran, daß so viele Leute auftauchen würden, aber der Club war voll! Wir lieben Deutschland! Edel Records, unsere Plattenfirma hier, dort sind alle so jung und dynamisch, auch die ganzen Leute, die wir in den letzten Tagen getroffen haben, alle sind jung, interessieren sich für so viele Dinge - sowas haben wir noch nie erlebt. Deutschland hat in einigen Dingen den Staaten viel voraus, in anderen wiederum nicht. Diese Generation scheint viel Respekt zu haben.

Wie sieht's denn mit dem Respekt von Caroline's Spine gegenüber anderen Bands aus, z.B. gegenüber Kiss oder Aerosmith, mit denen sie schon in den Staaten gespielt haben?!?

Scott: Kiss, Aerosmith, Nick DiDia (Mixer, u.a. auch für Pearl Jam, Stone Temple Pilots), Roy Thomas Baker (Produzent, u.a. Queen, Ozzy Osbourne, Cheap Trick), das sind unsere Helden, und mit diesen Leuten zusammen zu arbeiten bzw. zu spielen, das war eine unglaubliche Erfahrung für uns. Unser Drummer Jason ist z.B. ein absoluter Kiss-Fan - man kann ihn auch schonmal mit Perücke und Tennisschläger bewaffnet auf einem Billard-Tisch ein imaginäres Kiss-Konzert geben sehen!

Caroline's Spine
Jimmy: Wir haben einen Song namens "Rock'n'Roll Hero" auf unserem Album, in dem es um sowas ähnliches geht. Dort wird eine typische Geschichte erzählt: Man hat in jungen Jahren einen Traum, verändert ihn, erreicht ihn, gibt sein Bestes dafür, irgendwann endet dieser Traum und man muß sich einen neuen Traum suchen. Natürlich betrachtet man die zurückliegenden Jahre und lernt daraus. Wenn man es zuläßt, daß die eigene Unsicherheit und fehlendes Selbstbewußtsein einen davon abhalten, Dinge zu tun, dann folgt unweigerlich das Bedauern. Schuld und Bedauern - diese beiden Worte machen mir unglaubliche Angst! Dennoch glaube ich, daß es bei uns wenig Bedauern gibt, da dies alles hier ein wunderbarer Traum und inzwischen auch Realität ist, und das ist es, was wir immer wollten. Wir mögen zwar schon etwas 6 von unseren 15 Minuten des Ruhms verbraucht haben, aber da sind ja immer noch die restlichen 9 Minuten übrig, und das gibt uns die nötige Kraft, um weiterzumachen.

Gut so - denn schließlich wollen wir uns ja auch noch von den Live-Qualitäten von Caroline's Spine überzeugen. Im Frühling 2000 soll es eine Deutschland-Tour geben. Bis dahin gibt es das aktuelle Album "Attention Please" und einen Eintrag in unsere PopArt Gallery zu entdecken, und ich überlasse die Schlußworte diesmal Basser Scott: "I think we don't suck bad. We suck pretty good! We're a good suck band!"

Weitere Infos:
www.carolinespine.com
Interview: -David Bluhm-
Fotos: -Pressefreigaben-
Caroline's Spine
Aktueller Tonträger:
Attention Please
(edel)

 
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