Es ist 2007, das Album ist jetzt veröffentlicht - wie fühlt man sich dabei? Und wie fühlt man sich überhaupt als Anajo in 2007?
Sehr gut! Wir sind wieder an der Oberfläche und freuen uns über die schöne Aussicht.
Die Platte wurde mehrfach verschoben - war da "Sand im Getriebe"? Und wenn ja, wann habt ihr es selbst bemerkt und wie habt ihr darauf reagiert?
Das ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Aber wir haben zu Beginn einen Fehler gamacht: Wir haben uns bereits - bevor wir überhaupt ins Studio gegangen sind - auf einen VÖ-Termin festgelegt. Und das, obwohl noch nicht alle Lieder und Texte fertig geschrieben waren. So sind wir dann in eine Art Strudel geraten und irgendwann ging nichts mehr. Im letzten Moment haben wir dann die Notbremse gezogen und gesagt: Wir müssen Luft holen! Im Nachhinein gesehen genau die richtige Entscheidung: Wir haben jetzt eine Platte, zu der wir 100%-ig stehen. Klar sind wir Anajo geblieben, das hört man, das spürt man und das soll ja auch so sein. Ich glaube aber, dass "Hallo, wer kennt hier eigentlich wen?" eine klare Entwicklung zeigt und sich dieses Album in vielen Punkten vom Vorgänger unterscheidet.
Wieviel Input ist eigentlich von Alaska Winter auf der Platte vorhanden bzw. welche Rolle spielt er außer der des Produzenten?
Eine sehr große. Er produziert unsere Platten, managt uns und ist wichtiger kreativer Teil der Band, sei es beim Songwriting, bei den Videodrehs usw. Wir sagen immer, er ist unser viertes Bandmitglied.
Wenn du auf die Zeit nach der Veröffentlichung von "Nah bei mir" zurückdenkst, vor allem an die schier endlose Tour: Seid ihr im Nachhinein betrachtet vielleicht doch etwas zu lang mit den "alten" Songs auf Tour gewesen, Stichwort: Abnutzungs-Erscheinung?
Das sehe ich nicht so. Wir waren ja nicht zigmal an den gleichen Orten und die Tour hat uns bis nach Sibirien und die Ukraine geführt. Das sind Erfahrungen, die wir sehr zu schätzen wissen und nicht missen möchten. Trotzdem sind wir natürlich froh, jetzt endlich die neuen Songs live zu spielen!