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SHORELINE
 
Wie Bruce Springsteen...
Shoreline
Sie machen da weiter, wo sie 2019 mit ihrem Debüt "Eat My Soul" aufgehört haben. Mit einer aufregenden Mischung aus Punk und Indierock, Post-Hardcore und Emo, mit überragenden Melodien, mit Kraft, musikalischer Vielfalt und einer Menge Ideen, mit so viel Liebe und Leidenschaft und mit Inhalten, die das Wort Inhalt auch verdienen. Die wunderbaren Shoreline aus Münster haben ihre neue Platte "Growth" veröffentlicht, erstmals auf End Hits Records, dem Label von Boysetsfire, produziert von Jochen Stummbillig und mit Gästen von unter anderem Smile And Burn und Nervus und sogar Brian McTernan von Be Well und Battery. Genug Themen also, wir fragten bei Sänger Hansol Seung einmal nach.
Gaesteliste.de: Was gefällt euch an eurer Musik und der Platte eigentlich am besten?
Hansol Seung: Wir haben die Platte schon vor 9-10 Monaten ans Label gegeben, seitdem habe ich recht wenig reingehört. Wenn ich sie jetzt mit etwas Abstand höre, mag ich vor allem, wie die Gitarren klingen. Um bisschen nerdig zu werden: Wir haben überhaupt nicht viel Verzerrung an den Verstärkern gehabt, aber richtig dolle angeschlagen. Wie Bruce Springsteen, haha. Ich finde, dadurch klingt die ganze Platte auf eine recht eigene Art heavy.

Gaesteliste.de: Wie genau ist eure Musik, nicht die einzelnen Songs, im Voraus geplant bzw. wie genau wisst ihr schon vorher, was ihr machen wollt, und wie viel entsteht erst während des Songwritings?
Hansol Seung: Also mittlerweile schreiben wir konstant neue Songs. Da gibt es überhaupt gar keine Regeln, außer dass man natürlich versucht gute Songs zu schreiben, haha. Die ganzen Demos sichten wir immer mal wieder und checken, was wir davon genauer ausführen möchten. So haben wir letzten Sommer unser Proberaum in ein richtiges Studio umgebaut und arbeiten schon jetzt am Release nach "Growth".

Gaesteliste.de: Wie entstehen Shoreline-Songs und wie muss man sich euch beim Songwriting vorstellen?
Hansol Seung: Julius und ich schreiben meistens am Laptop quasi fertige Demos und gehen sie dann zusammen mit Christoph und Martin im Studio durch. Wir entscheiden gemeinsam, welche Songs wir recorden möchten und wie die Umsetzung in "echt" funktionieren könnte. Bei den Demos ist meistens das Schlagzeug und der Bass recht rough programmiert, so dass das gemeinsame Aufarbeiten meistens noch viel Neues und Spannendes ergibt.

Gaesteliste.de: In gefühlt jedem Song steckt ein unglaublich - und das ist als Kompliment gemeint! - poppiger, eingängiger Killer-Refrain und/oder Ohrwurm/Mitsing-Moment, den ihr aber häufig nicht komplett frei lasst - juckt es nicht manchmal in den Fingern, so einen richtigen, vielleicht etwas überspitzt gesagt, Stadion-Rockstar-Brecher aufzunehmen? Große Melodie, seichtes Thema und so...
Hansol Seung: Haha, okay, weil wir das ja so aufgenommen und geschrieben haben, wie wir den Song als gut und "fertig" empfinden, fällt es mir schwer, mich in die Frage reinzuversetzen. Ich denke, wir möchten alle die bestmögliche Musik schreiben, die wir machen können. Wenn das irgendwann mal beinhaltet, einen Stadion-Rockstar-Brecher zu machen, dann klar, warum nicht.



Gaesteliste.de: Gibt es Themen, Stile, Instrumente oder irgendetwas, das es niemals auf bzw. in einem Shoreline-Song geben wird? Oder anders: Setzt ihr euch Grenzen oder ist alles möglich?
Hansol Seung: Ich hörte gerade eine Autotune-Rap Demo, das ich vor paar Monaten gemacht habe...

Gaesteliste.de: Könnt ihr einmal den Titel erklären?
Hansol Seung: Der Titel "Growth" bezieht sich auf zwei Arten auf den Inhalt des Albums. Zum einen geht es darum, sich selbst zu reflektieren, seine eigenen Privilegien wertzuschätzen und damit sinnvoll umzugehen. Also insgesamt als Mensch zu wachsen, älter zu werden und mehr Verständnis für seine Mitmenschen zu entwickeln. Zum anderen bezieht er sich auf ein wiederkehrendes Thema auf der Platte: Die Kritik an der Ausbeutung und Kapitalisierung der Welt, mit dem Ziel immer größer, schneller und weiter zu kommen.

Gaesteliste.de: Und was steckt hinter dem Albumcover?
Hansol Seung: Das Albumcover zeigt eine Person, die ihren Kopf in einer Glaskugel hält, wir fanden es ist ein schönes Sinnbild für einen Blick zu sich und nach außen. Die Fotografie und das Artwork stammt von der kanadischen Designerin Phoebe Wong.
Gaesteliste.de: Wie sehr stehen die vielen ernste Themen eurer Songs im Gegensatz zum Spaß, die euch das Musikmachen macht und den die Leute haben, wenn sie euch hören und live sehen?
Hansol Seung: Ich empfinde es überhaupt nicht als Gegensatz. Wenn ich Kernaussagen des Albums in Schlagworte herunterbrechen müsste, dann wären das: Solidarität, Reflektion und Empowerment. Das lässt sich doch hervorragend mit einem Raum voller euphorischer Menschen verbinden!

Gaesteliste.de: Ihr habt eine Menge Gäste auf der Platte. Gab es erst die und dann wurden die Songs geschrieben oder gab es erst die Songs und ihr habt konkret nach Gästen gesucht?
Hansol Seung: Eine Mischung: Die Songs hatten wir bereits geschrieben und dann mit den einzelnen Künstler*innen an ihren Parts gearbeitet. Wir wussten, wen wir fragen wollten und zum Glück hat das dann auch geklappt. Auf der Platte sind nun die wunderbaren Koji, Be Well, Smile And Burn und Nervus vertreten und wir sind sehr dankbar, dass wir das zusammen machen konnten.

Gaesteliste.de: Im Rap gehören Features zum guten Ton. Warum glaubt ihr, ist das im Punkrock nicht so verbreitet?
Hansol Seung: Punkrock hat ja einen großen Hang dazu, etwas sehr an seinen Traditionen zu hängen. Ich habe wirklich keine Ahnung, warum es nicht mehr gemacht wird. Aber an sich sind Features ja schon gang und gebe in der Musikrichtung, vielleicht einfach weniger exzessiv als in anderen Musikrichtungen.
Gaesteliste.de: Ihr seid von Uncle M zu End Hits Records gewechselt. Wieso und was hat Mirko (Chef von Uncle M) dazu gesagt?
Hansol Seung: End Hits Records haben Uncle M Music 2020 angesprochen, ob wir nicht was zusammen machen möchten. Man muss dafür wissen, dass Uncle M und End Hits eine lange gemeinsame Freundschaft verbindet. Es war also insgesamt sehr unkompliziert und im Prinzip haben wir mit dem EHR Team einfach nur gute Leute dazugewonnen und niemanden ausgetauscht, da uns Mirko weiterhin berät.

Gaesteliste.de: Wie viel Zeit nehmen Shoreline gerade in eurem Leben ein?
Hansol Seung: Uff. Schon recht viel. Wir ersetzten Shows spielen mit Songwriting. Insgesamt würden wir natürlich gerne noch mehr machen.

Gaesteliste.de: Was passiert 2022 noch so mit euch?
Hansol Seung: Aktuell nehmen wir neue Songs auf und ich bin sicher, dass wir dieses Jahr neben dem neuen Album auch noch etwas veröffentlichen werden. Ansonsten haben wir noch ein paar Shows geplant.
Weitere Infos:
www.shorelineband.com
www.facebook.com/shorelinepunk
www.instagram.com/shoreline_band
Interview: -Mathias Frank-
Foto: -Kathi Sterl-
Shoreline
Aktueller Tonträger:
Growth
(End Hits/Cargo)
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