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SPARTA
 
(K)ein Neustart
Sparta
Auch wenn die Texaner bisher mit "Austere" gerade einmal eine EP veröffentlicht haben und ihr Debütalbum "Wire-Tap Scars" erst dieser Tage in die Regale der gut sortierten Plattenläden kommt - Sparta sind keine Unbekannten. Denn hinter dem neuen Namen verbergen sich mit Jim Ward, Paul Hinojos und Tony Hajjar (plus Matt Miller) drei Viertel der Emo-Rock-Sensation At The Drive-In, die sich letztes Jahr, ausgerechnet nach ihrem besten und erfolgreichsten Album "Relationship Of Command", unter nie ganz geklärten Umständen auflösten.
Über die Trennung ist inzwischen viel, fast möchte man sagen: zu viel, gemunkelt worden, und auch im Gespräch mit Gaesteliste.de vor dem Konzert seiner Band im Kölner Prime Club Anfang Juni hielt sich Paul (der übrigens Jägermeister als sein Lieblingsgetränk bezeichnet ohne dabei rot zu werden) ziemlich bedeckt. Er brachte noch nicht einmal den Namen At The Drive-In über die Lippen, sondern sprach wiederholt nur von "unserer früheren Band", was wohl bedeutet, dass neben den üblichen musikalischen Differenzen auch im zwischenmenschlichen Bereich einiges schief gelaufen sein dürfte. Aber das ist nun alles Schnee von gestern, denn Sparta sind mehr als nur gleichwertiger Ersatz. Auf ihrem - absichtlich fern der Heimat - im kanadischen Vancouver von Jerry Finn produzierten Debütalbum klingen sie nämlich wie die Vorgängerband - nur haben sie ihre Ideen (noch) besser auf den Punkt gebracht. Noch immer mischen sie die sprichwörtliche Emo-Core-Intensität mit intelligenten Texten und verabreichen uns diese in 12 energiegeladenen Einheiten. Anders ist eigentlich nur, dass die Rocksongs jetzt mehr rocken und die Elektronik-Anwandlungen elektronischer sind. Ein sauber ausdifferenziertes Konzept, das trotzdem nicht am Reißbrett entstand. Jedenfalls hat die Band aus El Paso, dem äußersten Zipfel von Texas, der schon fast zu Mexiko gehört, trotz der personellen Überschneidungen nicht krankhaft versucht, einen neuen Sound zu finden. "Ich telefonierte mit Tony und wir sagten uns: 'Okay, lasst uns eine neue Band gründen!' Also haben wir uns getroffen und ich dachte, es würde wirklich hart werden, wieder mit den gleichen Leuten zusammen zu spielen. Ich dachte, wir würden bestimmt nichts auf die Reihe kriegen, aber alleine in den ersten sieben Tagen haben wir zehn Songs geschrieben. Alles ging so schnell! Das Einzige, was wir bewusst versucht haben, ist, aus dem alten Trott herauszukommen, um unserer eigenen Musik, sozusagen als Außenstehende, kritischer zu begegnen."

Eine Herangehensweise, mit der sicherlich auch die Bands einverstanden gewesen wären, die Paul heute als große Einflüsse zitiert. Jawbreaker etwa, die unvermeidlichen Fugazi oder nicht zuletzt die Pioniere Minor Threat. Diese musikalische Bodenständigkeit spiegelt sich bei Sparta auch in einer besonderen Verbundenheit mit ihrer Heimatstadt wieder. Vom großen Geld und den wilden Parties gerufen, waren sie zwischenzeitlich alle nach Los Angeles übergesiedelt, heute sind sie allerdings alle wieder zurück in El Paso. "Wir leben an der Grenze zu Mexiko, das heißt, wir sind unglaublich weit Weg von den [Musik-Zentren] Austin oder Houston. Ich glaube schon, dass es die Bands aus Austin leichter haben. Alle talentierten Kids aus unserer Gegend gehen irgendwann nach Austin. Wir verlieren ständig unsere 'Scene'. Wenn wir nach Austin kommen, ist wie eine zweite Heimat, wir kennen einfach alle dort!"

Sparta
Nach dem ersten Live-Abstecher nach Deutschland im Mai und Juni, spielen sie dieser Tage in den größten Hallen und Amphitheatern Amerikas als Support von Weezer. Die sind bekanntlich für ihre seltsamen Eskapaden bekannt, und da überrascht es nicht, dass uns Paul abschließend von einer langen Liste von Vorschriften berichtet, die Weezer ihrem Supportact haben zukommen lassen: "Rivers [Cuomo] ist ein großartiger Songschreiber, aber total verrückt. Eine der Regeln ist: Wenn ihr Rivers hinter der Bühne begegnet, dürft ihr ihn nicht anschauen und schon gar nicht ansprechen. Außerdem ist er ein großer Fußballfan, und es gibt immer eine bestimmte Zeit des Tages, wo niemand in die Halle darf, weil dann Rivers im Innenraum alleine (!) Fußball spielt. Das ist wirklich sehr seltsam!"
Weitere Infos:
www.spartamusic.com
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Pressefreigabe-
Sparta
Aktueller Tonträger:
Wiretap Scars
(Dreamworks/Motor Music/Universal)
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