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THE CORAL
 
Jugendlicher Elan
The Coral
Dass man süchtig nach mehr werden würde, nachdem man sich das Debüt-Album von The Coral angehört hat, haben wir damals über jenes Werk geschrieben und es folgerichtig zur Platte der Woche gekürt - jetzt, nach gerade mal einem halben Jahr, gibt es bereits Nachschub in Form der neuen Scheibe namens "Magic And Medicine". Nun gut, hierzulande waren es nur sechs Monate Abstand, in ihrer englischen Heimat war es fast ein Jahr, weil die Veröffentlichungsdaten voneinander abwichen. Trotzdem ist es eine höchst anzuerkennende Leistung, einen würdigen Nachfolger abgeliefert zu haben. Und würdig ist da noch untertrieben.
Ein kurzer Rückblick: Ende 2002 erscheint "The Coral" in England, die sechsköpfige Band - bestehend aus James Skelly (Gitarre, Gesang), Ian Skelly (Schlagzeug Percussion), Nick Power (Orgel, Gesang), Bill Ryder-Jones (Gitarre, Tropmete), Lee Southall (Gitarre, Gesang), Paul Duffy (Bass, Saxophon) - gewinnt überall die verdiente Aufmerksamkeit, vor allem durch ihre Fähigkeit, sich die komplette Musikgeschichte zunutze und daraus etwas Frisches zu machen. Mollige Songs, Rock Ende 60er, Anfang 70er, mehrstimmiger Gesang, und vor allem ein hoher Unterhaltungswert. Das konnte nur ein voller Erfolg werden, und wurde prompt für den "Mercury Music Prize" (einem der begehrtesten Musikpreise des Vereinten Königreichs) nominiert. Und dabei war "The Coral" eine Platte, die die Band nur so zum Spaß aufgenommen hatte. Die Auszeichnungen waren aber kein Zeichen für die Band, erstmal die Füße hochzulegen und abzuwarten, was sonst noch alles kommen würde - im Gegenteil: Die Jungs brannten förmlich darauf, wieder neue Songs einzuspielen. "Die Songs der ersten Platte hatten wir schon seit Jahren gespielt, trotzdem wussten wir nicht, was uns im Studio erwartet. Dieses Mal haben wir uns lieber sechs Monate Zeit genommen, als alles schon haarklein vorher zu besprechen. Bereits als wir die Songs geschrieben haben, hatten wir genaue Vorstellungen davon, wie wir sie im Studio umsetzen wollten", erzählt der gerade einmal 19 Jahre junge Gitarrist und Trompeter Bill Ryder-Jones im Gespräch mit Gaesteliste.de. Anstatt ein starres Grundkonzept zu verfolgen, machte sich das Sextett dieses Mal zu jedem Song seine Gedanken und experimentierte mit den unterschiedlichsten Besetzungen. Neben den sechs Bandmitgliedern sind so auch noch eine Geigerin (Megan Childs von Gorky's Zygotic Mynci), einige Freunde aus Bassist Pauls Zweitband Animal Jack Junior sowie ein Trompeter und ein Saxofonist zu hören - etwas, das die neue Platte auch ein wenig akustischer und nachdenklicher wirken lässt. "Wir haben so viele Songs aufgenommen, dass ich lieber das Gesamtwerk betrachte als nur das Album. Es war deshalb auch ziemlich hart, die Songauswahl für diese Platte zu treffen: Für uns ist es nicht nur ein Album, sondern ein Meilenstein", sagt Bill mit dem für Liverpooler nicht ungewöhnlichen Anflug von Pathos - Ian McCulloch von Echo And The Bunnymen beherrscht diese Disziplin bekanntlich auch meisterhaft. "Die letzten drei Monate haben wir bereits damit verbracht, uns schon über das nächste Album Gedanken zu machen, und bei unseren Soundchecks probieren wir auch schon wieder Ideen für neue Songs aus." Soviel zu den Hummeln im Hintern.
The Coral
Dass die Songs auf Platte ausgezeichnet funktionieren, bedeutet allerdings dennoch nicht unbedingt, dass auch die Konzerte ein Spaziergang werden. "Wir müssen uns noch zusammensetzen und überlegen, wie wir das Album auf die Bühne bringen können. Einige Stücke spielen wir schon jetzt, aber im weiteren Verlauf des Jahres würden wir gerne alle Lieder spielen können, und dafür müssen wir einige Songs komplett umarrangieren. Wir könnten vermutlich das komplette Album schon jetzt live spielen, aber uns ist nie etwas gut genug, und deshalb verwenden wir unheimlich viel Zeit für die Proben, bis wir dann das Material so verinnerlicht haben, dass wir vollkommen auf der sicheren Seite sind. Und diese Zeit haben wir im Moment einfach nicht. Um ehrlich zu sein: Ich wäre jetzt lieber zu Hause in Liverpool, um die Liveumsetzung der neuen Songs anzugehen, als für Promotion hier in London zu sein." Wer die Band auf einem der anstehenden Festivals - The Coral spielen zum Beispiel beim Terremoto in Weeze - oder auf ihrer Support-Tour für Blur im Oktober sieht, wird also vornehmlich alte Songs zu hören bekommen. Dabei würde die Band am liebsten ganz zu Hause bleiben, anstatt um die Welt zu reisen. Sie könnten es ja wie Brian Wilson seinerzeit in den 60ern machen, schlagen wir vor. Sich auf die Studioarbeit konzentrieren und eine andere Band auf die Straße schicken, die die Songs dann für sie spielen, wie es Wilson zeitweise mit den Beach Boys gemacht hat. "Nee, das wär's auch nicht", wehrt Bill ab. "Wir wollen nur die Anzahl unserer Konzerte etwas zurückschrauben. Im Moment können wir uns das noch nicht erlauben, aber ich hoffe, dass wir da bald hinkommen. Das Schlimmste, was dir passieren kann, ist doch, dass du den Leuten auf die Nerven gehst, weil du andauernd auf Tournee bist. Das Problem ist nur: Plattenfirmen verstehen so etwas leider nicht."
Weitere Infos:
www.thecoral.co.uk
www.dragnetonline.de/thecoral
Interview: -David Bluhm-
Fotos: -Pressefreigaben-
The Coral
Aktueller Tonträger:
Magic And Medicine
(Dragnet/Epic/Sony Music)
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