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Interview-Archiv

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MCLUSKY
 
Die Herausforderung
Mclusky
Da ist es wieder, dieses liebenswürdige Power-Trio namens Mclusky - mit einer kleinen Verzögerung erscheint dieser Tage das Album "The Difference Between Me And You Is That I'm Not On Fire", ein Album, das beweist, dass man sich auch ohne Kompromisse eingehen zu müssen weiterentwickeln kann - Mclusky fordern den Hörer heraus, sie gehen mit den Songs in die Extreme. Dass während dieses Entwicklungsprozesses Drummer Matt Harding die Band verlassen hatte, schien den beiden verbleibenden Mitgliedern Andy Falkous (Gesang, Gitarre) und Jon Chapple (Bass, Gesang) nur noch weitere Motivation gegeben zu haben - vor allem aber auch der Einstieg des neuen Schlagzeugers Jack Egglestone.
"Jack ist sicherlich ein wichtiger Faktor, aber wir haben uns sowieso mehr in diese Richtung [die Extreme] entwickelt. Es war uns wichtig, dass wir uns nicht einfach wiederholen, und als Musiker haben Jon und ich uns von 'Do Dallas' [dem erfolgreichen Vorgänger-Album, auf dem es Post-Hardcore mit Pop-Appeal zu hören gab] auch entfernt und wir waren offener gegenüber der Möglichkeiten geworden, die sich während der Proben ergeben hatten. Jon hört momentan sehr viel Blues und Jazz, aber ich bewege mich immer noch in dem musikalischen Umfeld, in dem wir uns auch befinden - das kann jetzt gleichzeitig gut und schlecht sein", erzählt Andy Falkous im Interview mit Gaesteliste.de. "Finanziell geht es mir momentan zwar nicht so gut, aber sonst ist alles in Ordnung. Letztes Jahr um diese Zeit dachte ich, dass die Band am Ende sei - also fühlt es sich jetzt großartig an, mit Leuten über ein Album zu reden, auf das wir sehr stolz sind. Ich wünschte nur, dass es bereits 2003 erschienen wäre, so dass wir bereits am nächsten Album arbeiten könnten...aber nunja..." Beim letzten Treffen mit Gaesteliste.de meinte Andy über Leute, die das erste Album ("My Pain And Sadness Is More Sad And Painful Than Yours") gegenüber "Do Dallas"-Scheibe bevorzugten, folgendes: "Die Leute, die das erste Album besser finden, sind absolut verrückt! Sie sollten in einer sehr sicheren Einrichtung sein, sie sollten abgefahrene Zuordnungs-Test mit Bildern machen, dabei sollten Elektroden an ihren Genitalien angebracht sein." Wie sieht's denn mit Leuten aus, die "Do Dallas" besser finden als "The Difference"? Andy: "Sie sind nicht so verrückt, sie mögen halt ihre Rock Thrills eher straight-up und unkompliziert. Wir fordern mit 'The Difference' die Leute heraus, sich auf unseren Weg zu begeben, und nicht nur 'Do Dallas' - das Album finden wir übrigens auch sehr klasse - immer wieder aufzuwärmen. Bis jetzt hat es nur vereinzelte negative Reaktionen gegeben, aber ehrlich gesagt interessiert mich das in keinster Weise. Ich bin der kritischste Bastard der Welt - wenn ich es mag, kann von mir aus der Rest der Bevölkerung zur Hölle fahren. Wenn die Leute so auf 'Do Dallas' festgefahren sind, dann könnten sie eigentlich auch selbst eine Band gründen und für immer diese Art von Musik spielen. Ich würden ihnen sogar ein paar Gitarren-Tricks zeigen, wenn sie so engstirnig sind."
Mclusky
Wenn man bestimmte Interview-Zeilen so liest, dazu auch noch einige Songtexte, dann könnte man leicht den Eindruck bekommen, dass Mclusky ziemliche unangenehme Bastarde sind. Aber genau das Gegenteil ist der Fall - sie mögen es halt direkt nach vorne raus, ohne herumzueiern, dann gibt es lieber eine ehrliche, direkte Antwort. Man sollte aber auch nicht vergessen, dass die gesamte Band einen sehr guten Sinn für Humor besitzt. Da ist es nur natürlich, dass Kompromisse im Hause Mclusky nichts zu suchen haben. "Stimmt, Kompromisse sind für andere Leute gemacht. Jeder, der mit uns musikalisch zu tun hat, weiß, dass es none of their fucking business ist, etwas ändern zu wollen. Sicherlich kommt es vor, dass die Leute bestimmte Songs bevorzugen, aber absolut nichts darf das Wesen des Sounds verändern - nicht mal ein mit Strapse bekleideter Burt Reynolds, der Coco-Pops aus einer orangen Vase isst." Da kommt es natürlich nicht von ungefähr, dass sich die Band liebend gerne mit Produzenten-Legende Steve Albini in's Studio begibt - schließlich ist er dafür bekannt (und beliebt), Bands genauso aufzunehmen wie sie klingen - und nicht auf Teufel komm' raus soundmäßig aufzumöbeln. Textlich hat sich Andy auf der neuen Platte relativ zurückgehalten, was "böse" Worte angeht. Dennoch tauchen immer wieder Namen von Personen auf, meist auch direkt im Songtitel. "Ich denke, das hat mit der Art zu tun, wie ich meine Texte schreibe", gibt Andy darüber Auskunft. "Viele der neuen Songs behandeln ein bestimmtes Thema, und ich denke, ein Name hilft dort oft, bei der Sache zu bleiben. Dann wiederum gibt es die Regierung, den Golf Club, Zusatzstoffe im Essen, rassistische Küchen-Geschäfte, Kingsley Amis' Bücher, die Suez Krise, Furcht vor dem Tod...und das sind nur die Themen von dieser Platte." Übrigens sollte man sich nicht vom Songtitel "Falco vs. The Young Canoeist" täuschen lassen - hier ist nicht Hans Hölzel aka Falco gemeint, sondern Andy Falkous himself. "Genau, damit bin ich gemeint. Ich bin Falco und mein Freund Gareth ist der 'young canoeist'. Auf den Titel bin ich spaßeshalber gekommen, als wir Fußball gespielt haben - ich wünschte, es gäbe eine tiefere Bedeutung..." Es muss ja nicht immer bierernst zur Sache gehen. Mclusky jedenfalls haben das Herz auf dem richtigen Fleck und lassen sich nicht verbiegen - und das ist heutzutage schon eine Menge wert.
Weitere Infos:
www.mclusky.net
www.toopure.com/mclusky/
www.tohellwithgoodintentions.cjb.net
Interview: -David Bluhm-
Fotos: -Pressefreigaben-
Mclusky
Aktueller Tonträger:
The Difference Between Me And You Is That I'm Not On Fire
(Too Pure/Beggars Group/Indigo)
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