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FEEDER
 
Der Schlüssel ist die Melodie
Feeder
In der bisherigen Geschichte von Feeder ist einiges passiert - soeben erscheint das fünfte Studio-Album namens "Pushing The Senses", und dieser Titel beschreibt wohl am besten die Geschehnisse. Zum einen gibt es eine musikalische Entwicklung, vom anfänglichen etwas mehr in Richtung Brit-Rock schielenden Sound, dann hinüber in Pop-Gefilde, aber keineswegs soft oder verweichlicht - nur mit viel mehr Gefühl vorgetragen. Kein Wunder, denn die Band musste Anfang 2002 einen herben Schicksalsschlag verarbeiten, als sich Drummer Jon Lee das Leben nahm. Doch Grant Nicholas und Taka Hirose fanden wieder zu sich, ebenso in Mark Richardson ein neues Band-Mitglied. "Pushing The Senses" gibt das aktuelle Befinden der Band wieder.
Über die Jahre hinweg hat sich das Songwriting kontinuierlich verbessert; Grant Nicholas, Songschreiber der Band, weiß - nicht zuletzt aufgrund der Erfahrung der vorangegangenen vier Alben - wie man schneller und eleganter die Ideen umsetzt. Zum ersten Mal hat Grant auch die Gitarre aus der Hand gelegt und sich an's Piano gesetzt, die Songs besitzen zwar nicht den ganz großen Pomp der letzten Veröffentlichung "Echo Park", sind aber in sich schon so stattlich, dass sie ganz ohne weitere Verzierung auskommen. Wie geht man denn eigentlich nach einem erfolgreichen Vorgänger-Album an das nächste heran, wollten wir von Grant Nicholas wissen. "Klar war der Druck diesmal größer - das letzte Album war unser erfolgreichstes bisher, alleine in England haben wir eine halbe Million Exemplare verkaufen können. 'Echo Park' hat Feeder ein viel größeres Publikum verschafft, und ganz am Anfang, als die ersten Songs für das neue Album entstanden sind, verspürte ich schon so ein bisschen den Druck. Aber ich hatte schon sehr früh ein paar wirklich gute Songs, und da wusste ich schon, dass ich auf dem richtigen Weg war. Aber ich versuche, nicht an solche Dinge wie Erwartungshaltung etc. zu denken - wenn man sich von so etwas beeinflussen lässt, schreibt man sowieso nur schlechte Songs. Die Arbeit an 'Pushing The Senses' war zwar teilweise hart, aber dennoch sehr erfreulich." Aber die Erfahrung aus den ganzen Arbeiten zuvor hat sicherlich dazu beigetragen, Fehler zu vermeiden. "Definitiv, aber man hat trotzdem keine Garantie dafür, ein gutes Album zu machen." Auf dem aktuellen Albun befinden sich viele absolute Single-Kandidaten. Kann jemand wie Grant Nicholas sich tatsächlich hinsetzen und vorsätzlich eine Hit-Single schreiben? "Es hat Zeiten gegeben, da habe ich so gedacht - aber was dabei herauskam, war einfach Mist. Song-Ideen kommen einfach ohne Vorankündigung, und man kann sich einfach nicht zu einer bestimmten Uhrzeit hinsetzen und eine perfekte Hit-Single schreiben. Auf diese Weise funktioniert das nicht - zumindest nicht bei mir. Für dieses Album hatte ich anfangs ungefähr fünf gute Nummern, wovon ich zumindest einen Song als Single-Kandidat gesehen hatte - aber daran hatte ich eigentlich gar nicht gedacht. Die fünf Songs waren auf die Art gut, dass sie dem Album als Ganzes helfen würden. Wir hatten dann letztendlich ungefähr 15 Songs fertig, wovon wir dann zehn Stück ausgesucht hatten. Wir wollten das Album nicht zu lang werden lassen, sondern lieber eine klassische Zehn-Stücke-Platte mit 40 Minuten Spielzeit haben." Haben denn auch Leute von außerhalb der Band einen gewissen Einfluss auf den Auswahl-Prozess der Songs? "In einem gewissen Rahmen auf jeden Fall - ich spiele z.B. meinem Bruder oder meiner Freundin Songs vor und lasse mir von ihnen Feedback geben, oder natürlich auch Gil Norton, mit dem ich auch diesmal wieder als Produzent zusammengearbeitet habe. Er kennt sich nicht nicht nur mit der ganzen Studio-Technik hervorragend aus, man kann mit ihm auch über die Songs reden, wir verstehen uns in diesen Dingen richtig gut."
Feeder
Wenn man sich durch den kompletten Backcatalogue von Feeder durchhört, und dann natürlich auch das neue Werk, fällt einem sofort auf, dass die Hauptrolle in den Songs definitiv die Melodie spielt - kein endloses Gitarren-Geschrammel, keine hochkomplexen Song-Strukturen, sondern einfach verdammt gute Melodien. Könnte man dies als die Songschreibe-Philosophie von Grant Nicholas bezeichnen? "Ja, das passt. Ich habe immer schon Melodien geliebt, und wenn man älter wird, bedeuten einem die Songtexte mehr, und diese sollten dann entsprechend transportiert werden. Aber auf der anderen Seite liebe ich natürlich auch Gitarren, ich liebe vielschichtige Passagen, Streicher-Arrangements - aber der Schlüssel ist immer noch die Melodie. Um diese Melodie herum kann man all diese anderen Sachen platzieren und den Song zu etwas wirklich tollen werden lassen. Das ist zumindest meine Philosophie, die ich immer schon versucht habe, umzusetzen. Das funktioniert zwar nicht immer, aber ich denke, bisher ist es mir ganz gut gelungen." Gibt es denn eigentlich einen bestimmten Song, der so ziemlich alles über Feeder aussagt, der als perfektes Beispiel dienen könnte, um jemanden Feeder mit einem Song näherzubringen? "Oha, das ist aber mal eine schwierige Frage! Hm, ich denke, 'High' von unserem ersten Album wäre sicherlich eine gute Wahl. Der Song ist zwar inzwischen schon sehr alt, aber ich finde, er klingt immer noch aktuell. Wenn man ihn vielleicht nochmal neu abmischen würde, könnte man ihn auch zur aktuellen Platte hinzufügen." Zeitlos könnte man so etwas auch nennen - genau wie Feeder.
Weitere Infos:
www.feederweb.com
www.echo.co.uk/www/feederbiog.html
Interview: -David Bluhm-
Fotos: -Pressefreigaben-
Feeder
Aktueller Tonträger:
Pushing The Senses
(Echo Label/Pias/Rough Trade)
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