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THE DUKE SPIRIT
 
The Anti-Franz
The Duke Spirit
Nun gut, eine britische Band dieser Tage allein schon dafür zu loben, dass sie nicht klingt wie Franz Ferdinand, wäre vielleicht übertrieben, dennoch muss man nur ein paar Takte von "Cuts Across The Land", dem Debüt von The Duke Spirit, hören, um zu verstehen, warum das Quintett mit seinen ersten Single- und EP-Veröffentlichungen in den letzten zwei Jahren ein so positives Echo ausgelöst hat. The Duke Spirit klängen wie Patti Smith mit den Rolling Stones als Backingband, schrieb unlängst ein Kritiker - und hat Recht damit. Doch es gibt auch Vergleiche, die unpassender sind, weil sie nichts mit der Musik, sondern eher mit der Frisur von Sängerin Liela Moss zu tun haben.

"Was mir wirklich auf die Nerven geht, sind die völlig deplatzierten Vergleiche mit Nico oder Debbie Harry", grummelt Gitarrist Luke Ford beim Gespräch mit Gaesteliste.de. "Außerdem verstehe ich nicht, warum so viele Leute unsere Platte als dunkel beschreiben. Hör dir "Love Tones", "Lion Rip" oder "Red Weather" an und sage mir, dass die nicht positiv sind!" Weil es Probleme mit ihrem alten Label Cityrockers gab, lagen die Arbeiten zum Debütalbum lange auf Eis. Kein Wunder also, dass die Band derzeit neben einigen Festivalauftritten bereits damit beschäftigt ist, neue Songs fürs zweite Album zu schreiben, das im Frühjahr 2006 erscheinen soll. "Ich habe nie verstanden, warum die Bands heute alle so lange brauchen, wenn es doch in den 60ern auch funktioniert hat, schnell Platten zu veröffentlichen. Wir jedenfalls hoffen, dass unsere nächste LP kein Jahr nach unserer ersten erscheint." Anstatt Luke zu den teils bereits einige Jahre alten Stücken des Erstlings auszuquetschen, sprachen wir mit ihm lieber über seine Lieblingsbands. Folgende Künstler möchte euch Luke wärmstens empfehlen.
THE DIRTY THREE Die Instrumentalband aus Australien. Vor allem ihr Album "Whatever You Love You Are" ist großartig. Es gibt nicht viele Bands, die einen ähnlichen Sound haben oder sich überhaupt für diese Art von Musik interessieren. Es gelingt ihnen einfach, diesen besonderen Spirit des Rock N Roll allein mit Instrumentalmusik einzufangen bzw. zum Leben zu erwecken. Ihre Musik ist vor allem unfassbar emotionsgeladen. Sie schlägt dich völlig in ihren Bann. Du hörst ihnen eine Stunde zu und merkst gar nicht, wie die Zeit vergeht. Es gelingt ihnen, dich an diesen einen besonderen Ort zu entführen. Wir haben sie vor einigen Jahren live in London gesehen, und sie hatten einen unglaublich großen emotionalen Einfluss auf uns, dass ich sie in jedem Fall als Inspiration anführen würde - auch wenn man das in unserer Musik nicht unbedingt hören kann.

ARCHIE BRONSON OUTFIT Sie haben letztes Jahr ein Album namens "Fur" auf Domino veröffentlicht. Weil sie auf einem Indielabel sind, haben sie nicht kein allzu breites Publikum erreicht, aber für mich sind sie wirklich etwas ganz Besonderes. Sie sind nur ein Trio, aber sie haben als Individuen alle eine solche Power, dass sie trotzdem eine wahnsinnig gute Liveband sind. Mark, ihr Drummer, ist einer der besten Schlagzeuger, die ich je gesehen habe.

SKIP SPENCE Einer meiner Freunde hat mir sein Album "Oar" vorgespielt. Zuerst war mir nicht klar, wer dieser Typ überhaupt ist, aber dann stellte ich fest, dass er der Schlagzeuger bei Jefferson Airplane gewesen ist, der danach seine eigene Band gegründet hat, bevor er durchgedreht ist und völlig den Faden verloren hat. Er lebte danach lange in einer Anstalt. Als er dort wieder rauskam, hat er "Oar" aufgenommen. Die Platte ist ein Schwall an Gefühlen, und alle Instrumente werden nur von der gleichen Person gespielt. Man spürt förmlich, wie die Emotionen in die Tapemaschine hineinfließen. Unglaublich! Er steht in einer Reihe mit Leuten wie Syd Barrett, die einst in einer berühmten Band waren und dann völlig abgedreht sind. Warum Skip Spence nicht genauso berühmt ist wie Syd Barrett, ist mir allerdings ein Rätsel.

ARETHA FRANKLIN Vor allem ihr Album "Amazing Grace"! Das ist eine Liveaufnahme, sie muss wohl aus den frühen Siebzigern, '70 oder '71, sein. Die Platte wurde in der Kirche aufgenommen, in der ihr Vater Prediger war. Das ist eine dieser Platten, die man am besten spät am Abend hören sollte. Ich kann mich daran erinnern, dass ich sie einmal nachts unter freiem Himmel gehört habe und dabei die Sterne sehen konnte. Das war eine der besten "out of this world experiences", die ich je hatte. Aretha Franklin ist ein riesengroßer Einfluss auf mich und Liela gewesen.

THE GUN CLUB Das ist eine Band, die wir lange nicht kannten. Wir hatten The Cramps auf dem Schirm und einige andere Bands mit einer ähnlichen Ausrichtung, aber von The Gun Club hatten wir nie gehört. Als wir dann bei City Rockers unterschrieben, meinte der Typ, der die Plattenfirma leitete, dass wir ja offensichtlich von The Gun Club beeinflusst seien. Wir fragten nur ungläubig: "Wirklich?" Also gingen wir los und kauften uns "Fire Of Love" - die Platte ist großartig! Uns auf The Gun Club aufmerksam zu machen, ist das Beste, was der Typ von Cityrockers je für uns getan hat - außer natürlich, dass er unsere erste EP veröffentlicht hat.

Weitere Infos:
www.dukespirit.com
Interview: -Simon Mahler-
Foto: -Pressefreigabe-
The Duke Spirit
Aktueller Tonträger:
Cuts Across The Land
(Polydor/Universal)

 
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