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ARMSTRONG
 
Traum? Erfüllt.
Armstrong
Sie sind einfach nicht aufzuhalten. Armstrong lassen sich auch von ignoranten Labels nicht von ihrem Weg abbringen und machen konsequent weiter. Nun veröffentlichen sie in Eigenarbeit ihre neue Platte "The Other Half" und gehen auch ohne große Firma im Rücken mal eben auf Mini-Tour durch England, um unter anderem mit Mando Diao aufzutreten. Wie geht das?
"Unser Album ist bei einem Londoner Booker auf dem Schreibtisch gelandet und der fand es cool", erinnert sich Drummer Ingo Scheel. "Er sagte 'Hey, da machen wir einn paar Shows in England mit dieser deutschen Band, die keine Sau kennt', dann gab es etliche Mails, Shows on, Shows off und so und am Ende drei Dinger, die saugeil waren! Wir haben mit Mando Diao und den Diamond Nights in Cardiff gespielt und es war absolut cool. Nach dem letzten Song gab es Zugabe-Rufe von deutschen Austauschstudenten." Doch gerade für den leidenschaftlichen Sex Pistols-Fanatiker Scheel war auch das Konzert in London ein großes Erlebnis: "Für jemanden, der mit Britpunk groß geworden ist, ist eine Show in London ein Traum, der wahr wird. Die Sachen ins Barfly Camden zu tragen, Soundcheck zu machen und abends in the City zu spielen - unfassbar! Für uns als Band unvergesslich, fast ein wenig unwirklich, aber wir haben es getan und es war zum Schreien groß." Diesen Traum haben sich die drei Herren aus Kiel und Hamburg selbst verwirklicht, weil sie alles dafür getan haben. Nur sie haben sich darum bemüht, dass sie immer wieder auftreten konnten, dass sie ins Vorprogramm von etablierten Acts kamen und dass sie sich einen richtig guten Namen gemacht haben. "Dazu benötigt es gute Kontakte, viele Mails und Telefonate und einen langen Atem. Denn wenn man eine gute Platte hat und nicht locker lässt, dann bekommt man das hin", sagt Ingo.
Stichwort gute Platte. Die haben Armstrong in der Tat gemacht. "The Other Half" überzeugt noch immer mit der für die Band so typischen Kombination aus Rock N Roll, Stoner-Sounds, Metal und Punkrock. "Ich habe keine Ahnung, wie man unseren Stil beschreiben soll", tut sich Ingo wie jeder Musiker schwer. "Wenn Springsteen nach dem Hören des Gesamtwerkes von The Who und den Pistols ein Postgrunge-Album aufnähme - dann klingt das vielleicht wie 'The Other Half'." Sicher ist nur, dass das neue Werk einige Hymnen und Ohrwürmer beheimatet, Fans von den Queens Of The Stone Age ebenso gefallen sollte wie Freunden von Danzig, Monster Magnet und natürlich Smoke Blow, und dass es eindeutig besser als die Vorgänger-EP "My Secret Story" ist. Ingo sieht das ein wenig anders: "Ich finde es gar nicht so weit weg, aber klar, wir haben nicht nur jede Menge Ideen gehabt, sondern auch mit Ulf Nagel oder Steelgitarrist Mike die Leute, die das Ganze umsetzen konnten. Denn was den Sound angeht, ist schon alles ein wenig fetter!" Und Ingo, der sich zur Zeit des Interviews auf der Insel Ko Chang befand, gerät ins Schwärmen: "Der Sound ist eine Wall Of Sound Marke Ulf Nagel. Das Ganze bringt die Hose zum Vibrieren, die Gitarren und der Bass drücken da, wo sie sollen, aber dennoch hörst du alle Details." Dafür verantwortlich ist oben erwähnter Ulf Nagel, der mehr als nur ein Produzent für Armstrong ist. "Unser Sänger und Gitarrist Olli und ich kennen Ulf seit über 20 Jahren und wenn ich irgendjemanden in Sachen Produktion respektiere und schätze, dann ist er es", erzählt Ingo. Und so ist es auch kein Problem für den Schlagwerker, sich von Ulf etwas im Studio sagen zu lassen: "Ulf weiß, wie er es rüberbringen muss. Songs wie "Helium Express" wären ohne seine Kritik und Inspiration nicht so geworden. Die Aufnahmen waren einerseits natürlich Arbeit, andererseits sind die Studiotage mit ihm auch immer Geschichten über Geschichten bei vielen Bieren und Wein, denn Ulf ist Punkrock und seine Stories unerreicht. Klar soll das Album geil werden, aber das Feilen daran muss auch immer Bock machen, und das hat es jedenfalls rundum. Ulf, von dieser Stelle - danke!"

Armstrong haben keinen Plattenvertrag. Für Ingo kein Problem. Denn "DIY ist das Motto! Warum das Ganze nicht punkrockmäßig in Eigenregie machen? Wenn das Network stimmt und man sich reinhängt, geht das alles. Wichtig ist, dass man an seinen Scheiß glaubt und Bock hat, abseits von Probe und Bühne was dafür zu tun. Wir haben gute Kontakte und Kumpels, The Punkrocker / Store als Mailorder-Partner und Läden in Hamburg und Kiel. Wichtig ist natürlich, dass du dazu auch deine eigene Promoarbeit machst, schließlich sollen die Leute auch drüber lesen." Das scheint im Falle Armstrong bisher gut zu klappen, das OX-Fanzine lobt das Album in höchsten Tönen, ebenso das Plastic Bomb und der Rolling Stone. Das geht aber natürlich nicht alleine. "Was Cover, Promo etc. angeht, sind wir natürlich allen Freunden dankbar. Unser Freund Sven hat mit seiner Agentur B-99 das Artwork für CD und Poster gemacht und das ist absolut großartig geworden. Es gehören eben viele Dinge und viele Menschen zusammen, damit am Ende so etwas herauskommt. Auch ihr von Gaesteliste.de natürlich, ihr habt uns fettest mitunterstützt, darauf sind wir total stolz!" Und am Ende ist das Ganze ja auch ganz einfach, wenn man Ingo glaubt: "Machen! Nicht verzetteln, nicht verrennen, und bevor man es fünfmal diskutiert, kann man es schon dreimal gemacht haben. Also das Ding fokussieren, durchziehen, feddich."

Auch wenn "The Other Half" noch nicht lange erhältlich ist, wirklich neu ist es nicht. Denn einige Songs sind schon vor sechs Jahren entstanden. "Wir lieben das Album trotzdem, denn wir haben viel Schweiß und Herzblut rein gesteckt und dennoch muss man zugeben: Wir sind heute was den Sound angeht schon wieder ein ganzes Stück weiter. 'The Other Half' ist eine Art Zwischenbilanz, das nächste Album wird Armstrong aus einem Guss, noch etwas rauher, direkter, prägnanter." Bis dahin kann man sich das Trio auf der Bühne ansehen: "Wir spielen kleinere Festivals, u.a. zusammen mit Genepool und Steakknife, eine kurze Deutschland-Clubtour im Juni, evtl. UK im Herbst und Glen Matlock wird mit seiner Band The Philistines auf Europatour kommen, da wird es sicher auch den einen oder anderen Supportslot geben. Und da schon jetzt ein mögliches neues Album fast fertig geschrieben ist und wir das Zeug live spielen, geht es dann auch wieder ins Studio." Vielleicht ja diesmal mit einem Plattenvertrag...
Weitere Infos:
www.armstrongrocks.de
www.myspace.com/armstrongrocks
Interview: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-
Armstrong
Aktueller Tonträger:
The Other Half
(Eigenvertrieb)
jpc-Logo, hier bestellen

 
 

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