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THE WALKMEN
 
Der Sound der Großstadt
The Walkmen
Zwei großartige Platten hat die New Yorker Band, die einst aus der Asche von Jonathan Fire*Eater und The Recoys hervorging, schon veröffentlicht, nun liefert sie ihr vorläufiges Meisterwerk "A Hundred Miles Off" ab. Nicht mehr so zum Zerreißen gespannt wie zuvor, aber genauso wild entschlossen verfolgen The Walkmen ihren Weg unbeirrt weiter, mit CBGB's-Ikonen wie Television, Talking Heads und Blondie als Überbau und einem Sänger, der mit jeder Platte mehr nach Bob Dylan zu "Rolling Thunder"-Zeiten klingt.
"Wir hatten bei den Aufnahmen das Gefühl, dass wir uns nun an unseren früheren Platten orientieren konnten, anstatt einfach ins Blaue hinein zu arbeiten", erinnert sich Frontman Hamilton Leithauser im Gespräch mit Gaesteliste.de. "Wir wussten, dass wir einen Pfad weiterverfolgen konnten, anstatt uns einen neuen suchen zu müssen." Geholfen hat dabei sicherlich, dass die ersten beiden Alben, "Everyone Who Pretended To Like Me Is Gone" von 2002 und "Bows And Arrows" aus dem Jahre 2004, nicht nur glänzende Kritiken erhalten haben, sondern zumindest in den USA auch viele Käufer gefunden haben, sodass die Band sicher sein konnte, auf ein Publikum zu treffen, das zuhört, auch wenn die musikalische Ausrichtung ein wenig verändert ist.

Waren The Walkmen bisher als äußerst düstere Band bekannt, ist die Atmosphäre auf dem neuen Werk deutlich weniger aufgeladen. "Wir sind die Aufnahmen mit dem Ziel angegangen, eine Platte zu machen, bei der die Stimmung weniger gespannt ist", sagt Leithauser und fügt abschließend lachend hinzu: "Mit der Zeit geht es dir nämlich ganz schön auf den Keks, immer unter Strom zu stehen!" Das heißt auch, dass The Walkmen nicht unbedingt eine Band sind, die alle möglichen Rock N Roll-Klischees zelebriert. Nicht nur, weil die Musiker ihre regulären Jobs aufgeben konnten, sehen sie ihre Band inzwischen mehr als Job an - und finden nichts Schlechtes dabei. "Als wir anfingen, haben wir das Ganze eher als fortwährende Party gesehen. Aber mit der Zeit ist das ziemlich ermüdend. Wir achten schon darauf, dass der Spaß nicht völlig außen vor bleibt, aber heute gehen wir die Band schon wie einen regulären Job an." Bei aller Liebe zur Professionalität: Wer jetzt denkt, dass die Band ihrer hoffentlich bald bestätigten Europatournee mit Grausen entgegensieht, weil sie in unseren Breiten wieder genau in den kleinen Clubs und Kellerlöchern spielen muss, die sie in den USA inzwischen hinter sich gelassen hat, liegt falsch. "Wir freuen uns sogar richtig darauf", erklärt Leithauser. "Das sind die Tourneen, die am meisten Spaß machen, wenn du die Chance hast, ein neues Publikum für dich zu gewinnen. Sobald dir alles in den Schoß fällt, wird das Risiko, dass alles zur Routine wird, einfach zu groß."

Um Routine gar nicht erst aufkommen zu lassen, wagten sich die fünf Musiker, nachdem "A Hundred Miles Off" im Kasten war, noch an ein Spaßprojekt heran: Innerhalb kürzester Zeit spielten sie Harry-Nilssons Mitt-70er-Album "Pussycats" neu ein und interpretierten dabei Songs von Jimmy Cliff oder Bob Dylan sowie Originale des oft vergessenen Singer/Songwriters und John-Lennon-Saufkumpans. "Das war einfach etwas, das wir nur aus Jux gemacht haben, ohne dabei geplant zu haben, die Ergebnisse jemals zu veröffentlichen. Die Aufnahmen dauerten nur wenige Tage, aber am Ende stellten wir fest, dass sie viel besser waren, als wir das erwartet hatten, also haben wir sie herausgebracht."

Eine Platte, für die Ähnliches gilt wie für "A Hundred Miles Off": Mit einem geschulten Auge fürs Detail zelebrieren The Walkmen den höchst atmosphärischen Sound der Großstadt. Oder anders ausgedrückt: Sie sind die besseren Strokes.

Weitere Infos:
www.marcata.net/walkmen
www.myspace.com/thewalkmen
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Pressefreigabe-
The Walkmen
Aktueller Tonträger:
A Hundred Miles Off
(Talitres/Rough Trade)

 
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