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KRISTOF SCHREUF
 
Der zweite Song
Kristof Schreuf
Kristof Schreuf ist wieder da. 13 Jahre nach seinem letzten musikalischen Lebenszeichen mit dem bisher einzigen Album seiner Band Brüllen und über zwanzig Jahre nachdem er als Kopf von Kolossale Jugend die Initialzündung für das gab, was später Hamburger Schule genannt wurde, veröffentlicht der in Hamburg beheimatete Sänger und Gitarrist nun mit "Bourgeois With Guitar" sein erstes Album unter eigenem Namen, auf dem er neben wenigen eigenen Songs vor allem alte Rock- und Disco-Hymnen nicht einfach covert, sondern sie demontiert, umgestaltet und ihnen bisweilen sogar neue, eigene Melodien spendiert.
Einen ersten Schritt in diese Richtung hatte Schreuf bereits Ende der 90er für einen Sampler des Fidel-Bastro-Labels unternommen, als er "You Shook Me All Night Long" von AC/DC einer Runderneuerung unterzog. "Das zeigt, dass ich mich mit manchen dieser Stücke schon eine Weile beschäftige", erklärt er im Gespräch mit Gaesteliste.de. "Ich mache so etwas also schon eine ganze Zeit lang, sehr lange eigentlich. Es ist jetzt allerdings das erste Mal, dass diese Stücke gebündelt auf einer Platte erscheinen."

Grund dafür ist nicht zuletzt Oliver Schwabes TV-Doku "My Generation - Der Sound der Revolte" aus dem Jahre 2006, in der Schreuf einzelne Szenen mit den Songs verband, die nun das Rückgrat von "Bourgeois With Guitar" bilden. "Olli war angetan genug von meinen Beiträgen, um zu sagen: 'Kristof, du musst 'ne Platte damit machen!'", erinnert sich Schreuf. "Das sagte er mehr als einmal, und er sagte es ziemlich eindringlich. Vielleicht wäre ich auch irgendwann von selbst darauf gekommen, mit diesen Songs in ein Plattenstudio zu gehen, aber Olli hat das beschleunigt."

Wesentlichen Anteil an "Bourgeois With Guitar" hat auch Produzent Tobias Levin, in dessen Electric Avenue Studio die Platte entstand. "Am Anfang dachten Tobias und ich, dass ich mich hinsetze, die Songs spiele, er sie aufnimmt und die Laube nach ein paar Tagen fertig ist", verrät Schreuf. "Das haben wir gemacht, aber dann stellten wir fest, dass wir von den Songs mehr wollten, vielleicht sogar viel mehr. Daraufhin haben wir noch mal angefangen, und dadurch hat sich dann eine echte Zusammenarbeit entwickelt, nicht nur, was die Umsetzung der Texte anderer Leute angeht, wir haben auch eigene Songs gemacht, unter anderem 'Bourgeois With Guitar'."

Fragt man andere Künstler, was sie veranlasst, Coverversionen aufzunehmen, lautet die Standardantwort: "Wir mochten einfach den Song." Lautet Schreufs Antwort auf die gleiche Frage folglich: "Ich mochte einfach nur den Text"? "Nein. Meine Antwort ist, dass ich irgendeinen Ansatz brauche", erwidert er. "Ich habe die Originale als erstes Stück betrachtet und habe mir dann gesagt, dass seit deren Veröffentlichung ja eine ganze Menge Zeit vergangen ist und dass ich mir sozusagen die Erlaubnis abholen muss, diese Originale spielen zu dürfen. Das, dachte ich, könnte ich erreichen, indem ich den zweiten Song schreibe. Wenn ich den zweiten Song schreibe, bekomme ich dadurch die Erlaubnis, den ersten zu spielen. Deshalb macht es für mich Sinn, einen Text wie 'My Generation', der vor 45 Jahren erschienen ist, über eine Melodie zu singen, die aus dem 16. oder 17. Jahrhundert stammt."

Die Originale haben durchweg mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel. Die neueste Nummer ist Neil Youngs "Rockin' In The Free World" - immerhin auch schon über zwanzig Jahre alt. "Nein, die Songs mussten kein bestimmtes Alter haben", erklärt Schreuf. "Sonst müsste ich über sie ja reden wie über Weine, die erst einmal jahrzehntelang lagern müssen. Das ist nicht notwendig. Es hätte durchaus etwas aus den 90er Jahren dabei sein können. Letztlich haben Tobias und ich das anders gelöst: Wir haben eigene Stücke gemacht, und die sind dann schon sehr gegenwartsverhaftet."

Apropos Gegenwart: Sucht man im Internet nach Informationen über Schreuf, findet man nicht viel. Einer der wenigen Treffer ist die Brüllen-Info-Seite des Buback-Labels, auf der das zweite Album des Trios für 2001 (!) angekündigt wird... "Ja, wie peinlich!", lacht Schreuf, bevor er abschließend etwas zur konkreteren Planung der Platte sagt: "Ich stelle mir vor, dass wir spätestens 2011 ins Studio gehen und die Platte dann 2012 erscheint. Es gibt neue Songs und wir haben 2007 und 2008 auch live gespielt. Da ging es nicht nur darum, neue Songs zu spielen, sondern auch zu schauen, ob wir noch Lust haben, zusammen Musik zu machen, und dass ich für mich sage, ich finde Luka Skywalker und Martin Buck einfach toll. Es macht mir wirklich Spaß, mit den beiden zu spielen. Deswegen möchte ich mit ihnen auch unbedingt eine weitere Brüllen-Platte machen."
Weitere Infos:
www.myspace.com/kristof1schreuf
Interview: -Simon Mahler-
Foto: -Pressefreigabe-
Kristof Schreuf
Aktueller Tonträger:
Bourgeois With Guitar
(Buback/Indigo)
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