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LAIKA
 
Konservative Pioniere
Laika
Auf ihrem dritten Album, "Good Looking Blues", perfektionieren Laika (alias Margaret Fiedler und Guy Fixsen) weiter ihre selbstdefinierte Schnittstelle zwischen Melancholie und Extase, deretwegen gewiefte Wortschöpfer einst den prägenden Stempel Post-Rock kreierten. Dabei verstehen sich Margaret und Guy immer noch nicht als visionäre Innovatoren.
Margaret geht sogar noch einen Schritt weiter: "Wir sind eine altmodische Rockband", meint sie - zugegebenermaßen mit der Zunge in der Backe, "es gibt eh nichts wirklich Neues in der Musik. Allerdings mögen wir es auch nicht, den Standards der westlichen Musik zu verfallen - das ist uns dann zu eingefahren. Unsere Musik ist rhythmusbetont, aber keine Tanzmusik. Denn Tanzmusik hat inhaltlich absolut nichts zu sagen. Also müssen wir uns einen eigenen Weg suchen. Wichtig ist für uns, uns weiterzuentwickeln. Auf diesem Album stand z.B. der organische Band-Sound im Vordergrund." Da steckte man einiges an Arbeit rein: "Wir haben die ganze Scheibe zunächst zu Hause elektronisch aufgenommen", beschreibt Guy Fixsen den Prozeß, "da fehlte aber einfach irgendetwas, so daß wir uns entschlossen haben, die Sache noch mal mit Band aufzunehmen. Wir gehen jetzt auch als Quartett auf Tour."
Laika
Der eigene musikalische Weg Laika's ist - auch auf "Good Looking Blues" - eine Umkehr der üblichen Vorgehensweisen: "Wir bauen einen Song von hinten auf", erläutert Margaret, "da ist zunächst mal der Rhythmus, dann kommen die Texte dazu, und dann erst die Melodie." In einem Nebensatz erwähnt Guy den ungarischen Komponisten György Ligeti als Einfluß. Das macht Sinn. Ligeti, bekannt durch den Soundtrack zu "2001 - Odysee im Weltraum", arbeitet - wie Laika - mit singulären, statischen tonalen Strukturen, die dann in der Schichtung den Eindruck einer Melodie erwecken. Margaret erklärt das so: "Wir haben mehrere melodische Elemente: Da ist zunächst die Baßlinie, dann der Gesang und dann vielleicht noch Keyboards oder Gitarren. Das alles zusammen ergibt dann so was wie eine Melodie." Nun, zum Glück ist es nicht atonal (wie bei Ligeti). Allerdings sind Laika's Tracks nach wie vor keine Schlager zum Mitsingen. Sie erschließen sich erst durch intensives Zuhören. Steckt da Absicht dahinter? "Gewissermaßen schon", räumt Margaret ein, "zu unseren Konzerten kommen keine ganz jungen Zuhörer, sondern die Leute unserer Generation, die selbst keine Musik (mehr) machen und die ansonsten vor dem unübersichtlichen Musik-Angebot kapituliert haben." Wie ist denn der inhaltliche Stellenwert der Texte - die zuweilen ja durchaus poetisches Format annehmen. "Als Poesie würde ich das nicht bezeichnen", meint Margaret, "die Texte existieren nicht ohne die Musik. Die Musik kommt immer zuerst. Aber wichtig sind sie uns schon." Die Topics erstrecken sich dabei von Voodoo-Songs wie "Black Cat Bone" bis hin zu banalen Betrachtungen wie in "Uneasy". Was ist denn der Witz beim Titeltrack? "Au Mann", echauffiert sich Guy, "ständig müssen wir erklären, warum auf dem Album kein Blues ist. Dabei ist die Sache doch ganz einfach: Wir sind Engländer und haben Spaß daran, mies drauf zu sein. Das müßtest Du, als Deutscher, doch verstehen können. Ich meine einfach, daß unsere Musik stimmungsmäßig dem Blues nahekommt. Und wie Margaret sagte: Wir sind ja im Prinzip recht altmodisch."
Weitere Infos:
ourworld.compuserve.com/homepages/laika
Interview: -Ullrich Maurer-
Fotos: -Ullrich Maurer-
Laika
Aktueller Tonträger:
Good Looking Blues
(4AD/Zomba)

 
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