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SNITCH
 
Extreme Glückseligkeit
Snitch
Schon im Winter schwärmten eingefleischte Punkrocker vom neuen Snitch-Album und erzählten, die Band würde einen etwas schmutzigen, aber stets hoch melodischen Sound zwischen Samiam, No Use For A Name und Rancid machen. Das Problem an der Sache war, dass "Genuine" in Deutschland nicht veröffentlicht und nur über Mailorder und eBay erhältlich war. Das ist nun anders und ein kleines Meisterwerk hat endlich seinen Weg in die deutschen Schallplatten-Läden gefunden.
"Das Album kommt erst jetzt raus, weil wir vorher noch kein Label in Deutschland hatten. Sascha von Wolverine kriegte eine CD von uns geschickt und mochte sie. So kam es eigentlich mit uns und Wolverine und da dies relativ frisch ist, kam die CD auch erst im Mai raus", erzählt Snitch-Drummer im eMail-Interview mit Gaesteliste.de. Natürlich ist es schade, dass wir so lange auf die Scheibe warten mussten, aber in diesem Fall gilt eindeutig besser spät als nie. Denn was das Trio da auf CD gebrannt hat, ist schon erste Sahne. Selten konnte eine Platte von Anfang an so begeistern und auch nach unendlich vielen Durchläufen immer noch dermaßen begeistern. Es klingt vielleicht etwas hoch gegriffen, aber Snitch haben sich in die allererste Punkrock-Liga gespielt und wenn man sich das etwas enttäuschende letzte No Use-Werk und die Ende August erscheinende recht schwache Rancid-Scheibe anhört, belegen die Schweizer sogar einen der oberen Ränge. Sie sorgen mit ihren herrlich eingängigen, aber niemals einfachen Melodien und Harmonien für gute Laune und Euphorie und haben dermaßen Power und einen mit einer famosen markant-rauchigen Stimme gesegneten Sänger, dass sie die Band sind, die sowohl Fans von Green Day als von Rancid gefallen wird. Gefallen muss.

Snitch bestehen aus Sven (Gitarre und Stimme), Louise (Bass) und Luki (Schlagzeug), existieren jetzt bereits seit Mitte der Neunziger, haben zwischenzeitlich als Quartett agiert und sind jetzt reif für den Durchbruch. Dass das möglich ist, haben die Donots bewiesen. Doch die Band bleibt bescheiden. Luki: "Für die Weltherrschaft wird es wohl nicht reichen, aber wir hoffen, dass wir mit ein paar guten Shows die Platte in Deutschland an so viele Leute, wie möglich bringen können. Das wäre schon super." Sollte machbar sein. Denn im Gegensatz zu vielen anderen klingen sie bei allen Vergleichen einfach nach Snitch. "Nach doch über sieben Jahre Snitch glaube ich schon, dass man bei unseren Songs auch immer hört, dass es Snitch ist. Wir experimentieren zwar immer noch weiter und die Songs entwickeln sich in verschiedenste Richtungen, aber ich glaube, man hört immer, dass wir den Song geschrieben haben", schreibt Luki in seiner Mail.

Snitch machen Spaß. Doch wann sollte man sie denn hören? Luki: "Grundsätzlich in jeder Situation. Aber ich denke nicht, dass wir eine Platte für eine bestimmte Situation geschrieben haben,
sondern vielmehr eine Platte, die Situationen besonders macht. Für mich ist es etwas am Schönsten, wenn du ein wichtiges Ereignis mit der Platte verbinden kannst. Dies muss jedoch der Hörer bestimmen und nicht wir. Wir wollen auch keine konkreten, sondern vor allem extreme Gefühle wecken. Das kann von extremer Wut bis zur absoluten Glückseligkeit gehen. Wir wollen die Gefühle unterstützen, helfen, sie wahrzunehmen."

Eigentlich spielt die Herkunft einer Band keine Rolle. Unwichtig, in welchem Kaff der Proberaum stand und in welcher Metropole das erste Konzert gespielt wurde. Aber Snitch kommen aus der Schweiz. Einem Land, das bisher nicht wirklich mit großen Punkrock-Bands geglänzt hat. Doch vielleicht sind Snitch ja nur eine Art Späher, der eine riesige Armada an eidgenössischen Drei-Akkord-Bands im Schlepptau hat. Luki jedenfalls ist sehr zufrieden: "Ich denke, dass die Szene gut ist. Wir haben sehr viele verschiedenste Bands, viele Clubs und ein großes Publikum. In der Schweiz zu spielen ist super und die Szene ist es ebenfalls. In der Schweiz gibt es sehr viele Bands mit denen wir es super haben. Im Ausland ist es sehr ähnlich. Viele Bands inspirieren uns und mit sehr vielen verstehen wir uns einfach sehr gut." So stellte zum Beispiel Mathias von Millencolin, mit denen Snitch in Schweden tourten, den Kontakt zu Produzent Miesko Talarcyk vom Soundlab Studio her, in dem unter anderem schon die Bombshell Rocks und Nine aufgenommen haben.

Nach sieben Jahren gibt es natürlich das ein oder andere Highlight. Luki: "Das ist von Person zu Person verschieden. Für mich sind es schon vor allem die Konzerte in Zürich. Das heißt Plattentaufen und wir hatten letztes Jahr zwei Jubiläumskonzerte von unserem schweizer Label Leechrecords. Die waren so cool. Aber es sind so extrem viele Highlights, Konzerte im Ausland, mit Hammer-Bands, vor extrem vielen Leuten, CD-Aufnahmen in Schweden..." Genau dort weilte die Band zur Zeit des Interviews. Was danach kommt, steht auch schon fest: "Wir werden weiter Konzerte spielen. Wohl vermehrt in Deutschland."

Nun strotz dieser Text nur so mit Superlativen und ist voll des Lobes. Doch was wäre das größte Kompliment, was man der Band machen könnte? Luki: "Das ist eine sehr schwere Frage. Vielleicht Vergleiche zu Künstlern, die wir schätzen. Prinzipiell ist für uns das größte Kompliment, wenn Leute zu uns kommen und sagen, sie lieben die CD, die Liveshow war Hammer und wir sind vielleicht sogar noch die Lieblingsband. Komplimente die uns direkt ansprechen und ehrlich gemeint sind, schätzen wir am meisten." Nun, so soll es sein: Liebe Snitcher, eure Platte ist der Hammer! Und das ist völlig ehrlich gemeint.

Weitere Infos:
www.snitch.ch
Interview: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-
Snitch
Aktueller Tonträger:
Genuine
(Wolverine Records/Soulfood)

 
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