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Interview-Archiv

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LAST DAYS OF APRIL
 
A-Z
Last Days Of April
2002 war ein arbeitsreiches Jahr für die Schweden von Last Days Of April. Zuerst erschien das üppig produzierte Album der Band um Sänger, Gitarrist und Songschreiber Karl Larsson, "Ascend To The Stars", dann folgten viele, viele Konzerte, als Headliner ebenso wie als Supportact für Sportfreunde Stiller in Deutschland und The Superjesus in Australien. Schon damals sagte Larsson im Gaesteliste.de-Interview, dass die nächste Platte soundtechnisch wohl wesentlich zurückgenommener sein würde. Und in der Tat, für ihr nun erscheinendes neues Werk haben die Nordlichter abgespeckt: Zum einen treten sie nur noch als Duo (plus Gäste) an, zum anderen sind die neuen Songs wesentlich geradliniger produziert. Das Ergebnis ist ein schlankes, aber dennoch muskulöses Indierock-Album, auf dem die Band heute oft vergessenen Helden der späten 80er und frühen 90er Jahre wie Dinosaur Jr. oder den Lemonheads huldigt. Gaesteliste.de traf auf einen entspannten Karl Larsson, um mit ihm ein A-Z über Last Days Of April zu erstellen.
A - Australien

Karl: Palmen! Das war das erste, was wir damals bei unserem Trip nach Australien gesehen haben. Wir waren damals sechs Wochen in Australien, haben fünf Tage pro Woche Konzerte gespielt, und wir sind an den restlichen Tagen einfach umhergefahren, um uns das Land anzusehen.

B - Big Production

GL: Bei unserem letzten Treffen fiel die Aussage, dass LDOA für die nächste Platte voraussichtlich keine große Produktion in Anspruch nehmen wollen...

Karl: Ja, das stimmt schon - die neue Platte ist ja auch sehr einfach gehalten, und das gefällt mir sehr. Das kommt auch daher, dass wir letztes Jahr nicht besonders viel gemacht haben - wir haben bloß eine Hand voll Shows gespielt. Ich habe dann angefangen, Songs zu schreiben, Demos aufzunehmen, im Prinzip habe ich schon das komplette Album zuhause eingespielt, und als wir dann in's Studio gegangen sind, mussten wir feststellen, dass die Songs eigentlich schon fertig waren und dass wir nicht noch wochenlang experimentieren brauchten.

C - Casting Shows (DSDS etc.)

Karl: Ja, das gibt es bei uns in Schweden auch! Und ich schaue mir die Sendung jedesmal an und schreie jugendgefährdende Sachen in Richtung Fernseher. Ich hasse diese Show, aber ich liebe es, sie mir anzusehen. Und ich muss zugeben, dass ich mir auch Big Brother ansehe...

D - Demokratie (innerhalb der Band)

Karl: No way! [allgemeines Gelächter] Ich bin aber schon ein Kontroll-Freak. Klar höre ich mir andere Vorschläge an, und wenn sie gut sind, machen wir es, aber ich mag es schon lieber, wenn die Sachen so laufen, wie ich es mir vorstelle. Ich weiß, dass das nicht besonders nett gegenüber den anderen ist, aber so arbeite ich nunmal...

GL: Da läge es doch nahe, mal ein "richtiges" Solo-Album aufzunehmen, oder?!?

Karl: Hm, wir sind ja immer noch zu zweit, Andreas am Schlagzeug und ich, und auf dem neuen Album waren noch zwei Leute von Logh dabei, das hat mir sehr gefallen. Mir hat besonders Mathias' Bass-Spiel gefallen - meiner Meinung nach ist er der beste Bassist in ganz Europa. Wenn ich also ein "richtiges" Solo-Album machen würde - was ich im Grunde bereits gemacht habe -, dann möchte ich auf jeden Fall Mathias am Bass dabei haben.

E - Everday Life

Karl: Tja, wenn ich mal von den ganzen TV-Show wegkomme, dann gehe ich gerne durch die Stadt. Ich bin mit meiner Freundin kürzlich nach Stockholm gezogen, und dort gehe ich jeden Tag durch die Straßen. Ich gehe aber nicht so oft in Plattenläden, denn irgendwie finde ich keine aktuellen Platten, die mich interesieren. Ich höre immer noch die ganzen Sachen aus den frühen 90ern, die guten Sachen wie Dinosaur Jr. und The Spinanes. Everday life würde wahrscheinlich für mich bedeuten: Zu viel TV!

F - Fame

Karl: Das ist schon manchmal etwas seltsam. Speziell solche Interview-Tage - vier Tage in vier verschiedenen Städten. Das ist irgendwie unnatürlich für mich, wenn ich mit Leuten über meine Musik rede und dann aber nicht anschließend ein Konzert geben kann. Aber so, wie es im Moment läuft, finde ich es schon alles sehr gut. Ich weiß nicht, ob es mir gefallen würde, wenn wir plötzlich "richtig" bekannt werden würden...

G - Gästeliste (wen würde Karl denn auf seiner Gästeliste sehen wollen?)

Karl: Ich würde jeden, der mit uns gespielt hat, auf die Gästeliste setzen, und diese Leute sollen dann auch auf die Bühne kommen und mitspielen. J. Mascis wäre auch toll, sowie Adam Franklin und Evan Dando.

H - Hometown

Karl: Ich habe meine Heimat-Stadt verlassen und bin nach Stockholm gezogen. Ich vermisse die Stadt schon, und ich schaue jede Woche vorbei, denn meine Mutter lebt noch dort. Es ist schon irgendwie traurig, dort wegzugehen, und die Songs "Been Here All Time" und "Tears On Hold" handeln auch genau davon, wie ich die Stadt sehe.

I - Internet

Karl: Zuhause habe ich momentan nur einen normalen Modem-Zugang. Einen schnelleren Zugang kann ich mir gerade nicht leisten - schließlich ist es ein Jahr her, seitdem wir ein Konzert gegeben haben, und bis zur ersten Show am 03. März muss ich mit knapp 50,- Euro über die Runden kommen!

J - Jokes

Karl: Da fällt mir Seinfeld ein! Ich schaue mir jeden Tag mindestens eine Stunde Seinfeld an - das hat aber auch einen anderen Grund: Ich habe einen Tinnitus, und ich kann einfach nicht einschlafen, wenn nicht irgendein Sound im Raum ist. Daher habe ich sämtliche Seinfeld-Folgen auf Video aufgenommen, und vor dem Einschlafen schaue ich mir halt eine Folge an, damit ich abgelenkt werde und einschlafen kann.

K - Köln

Karl: Der Dom! Er ist so evil, er sieht so metallisch aus. Man sollte mal einen Film a la "Exorzist" im Dom drehen, denn die Umgebung dort wäre einfach perfekt dafür. Es ist alles so düster - ich liebe das!

L - Lovesongs

Karl: Ja, wir haben massig Lovesongs geschrieben. Auf dem neuen Album sind aber nicht mehr so viele davon zu finden. Diese Lovesongs handelten aber auch nie wirklich direkt von meinem Leben, sondern davon, wie es hätte sein können.

M - Medienpräsenz

Karl: Ich hoffe, Medienpräsenz wird uns weiterbringen - ich bezweifle zwar, dass wir jemals richtig bekannt werden, aber egal...ich mag es, über meine Lieblings-Band etwas zu lesen, und wenn wir die Lieblings-Band von jemanden da draußen sind, und es gibt etwas für denjenigen über uns zu lesen, dann reicht mir das vollkommen.

N - Nightlife

Karl: Ich gehe sehr selten raus - die einzigen Gelegenheiten, wo ich bis spät abends unterwegs bin, sind unsere Konzerte. Nachts nach Hause zu kommen, nach Qualm zu stinken - nein, das ist nichts für mich.

O - (Mathias) Olden, Mitglied von Logh und Co-Produzent von "If You Lose It"

Karl: Ja, wie bereits erwähnt, ein großartiger Bassist! Die Zusammenarbeit mit ihm war auch sonst sehr angenehm, denn als wir uns meine Demos anhörten, waren wir uns sehr schnell darüber einig, wie die Platte letztendlich klingen sollte, sie sollte nämlich eher einen Live-Sound erhalten - was wir auch meiner Meinung nach geschafft haben.

P - Pelle Gunnerfeldt (Produzent der anderen LDOA-Platten)

Karl: Pelle muss aber auch immer mit dabei sein, denn er ist einfach ein Genie am Mischpult. Wir würden es gar nicht wagen, ohne ihn ein Album aufzunehmen!

Q - Qualitätskontrolle

Karl: Ich mag es nicht, komplette Songs einzustampfen. Ich merke schon relativ früh, wenn ich mit einem neuen Song nicht zurecht komme und höre dann lieber sofort auf. Bei den anderen Alben hatten wir immer so um die zwei Monate Zeit, um neue Songs zu schreiben - diesmal aber hatten wir ein ganzes Jahr Zeit, und ich habe viel mehr Zeit damit verbracht, über die Songs nachzudenken, und ich hatte die Möglichkeit, alles genau so zu machen, wie ich es wollte. Das war schon klasse, denn Qualitätskontrolle ich für mich sehr wichtig. Ich bin mir aber immer noch nicht sicher, ob "Do For Two" genauso gut ist wie die anderen Songs auf dem neuen Album - dieser Song ist relativ schnell, und jeder, der mit den Aufnahmen zu tun hatte, meinte, dass wir diesen Song auf jeden Fall live spielen sollten, aber ich will ihn einfach nicht live spielen...

R - Rocksongs vs. Quiet Songs

Karl: Da sind nicht so viele leise Songs auf dem Album - "If You" und "Want To Go" sind zwar relativ ruhig, aber nicht wirklich. Das war auch ein wenig vorher durchgeplant - ich wollte nicht, dass das Album an Geschwindigkeit verliert. Es sollte in einem Tempo durchlaufen und dann enden - so wie viele andere, "klassische" Alben.

S - Support-Band (z.B. für Sportfreunde Stiller)

Karl: Das war schon teilweise etwas seltsam, vor 3 000 Leuten zu spielen, die noch nie im Leben etwas von deiner Band gehört haben. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht. Ich freue mich aber schon sehr darauf, als Headliner auf Tour zu gehen - auch wenn wir vielleicht nur vor 10 Leuten auftreten. Eigene Shows sind schon besser.

[T und U sind leider im allgemeinen Gespräch untergegangen bzw. wurden schlicht vergessen.]

V - Visuals (Cover-Artwork etc.)

Karl: Wir überlassen diese Sachen dem Henke von Walse Custom Design. Er hat da völlig freie Hand, und ich denke auch, dass Leute am besten arbeiten, wenn man ihnen ihre Freiheiten lässt. Ich rufe ihn einfach an und bitte ihn, das Cover für unser neues Album zu entwerfen, und kurz darauf zeigt er mir seine Vorschläge. Diesmal haben wir ihm allerdings nicht die Songs vorab hören lassen - wir haben ihm nur den Album-Titel gegeben und er sollte daraus etwas machen. Und das Ergebnis ist mal wieder großartig...

W - World Stardom

Karl: Natürlich würde ich gerne die Welt sehen, aber viele Leute haben mir schon schreckliche Geschichten über Tourneen in den Staaten erzählt - erstmal diese langen Strecken, die man bewältigen muss, und dann kann es durchaus sein, dass niemand zur Show kommt. Obwohl ich ja vorhin gesagt habe, dass "eigene" Shows besser seien, sind Support-Shows wohl ratsamer, wenn man zum ersten Mal in ein für die Band fremdes Land kommt - da man die Gepflogenheiten in den Venues nicht kennt, kann man sehr leicht über den Tisch gezogen werden, und wenn man als Support-Band mit dabei ist, geht alles viel leichter vonstatten.

X - X-Files

Karl: Ich liebe die Serie! Ich habe mir neulich Season 1 bis Season 7 auf DVD gekauft, insgesamt für nur knapp 130,- Euro - das war ein richtiges Schnäppchen. Ich liebe die Serie immer noch, obwohl ich ja zugeben muss, dass es jetzt nicht mehr so faszinierend ist wie damals, als es zum ersten Mal im TV gelaufen ist. Besonders die ersten Folgen waren doch sehr 90s...

Y - Yngwie Malmsteen

Karl: Kein Kommentar! [allgemeines Gelächter] Ich denke, er ist auf seine spezielle Art etwas Besonderes, in einer spaßigen, ironischen Weise. Ich mag Metal, ich mag Yngwie, aber ich kann ihn einfach nicht vollkommen ernst nehmen.

Z - Zeitgeist

Karl: Es ist schon wichtig, auch an Zeitgeist zu denken. Für mich ist es wichtig, dass man sich ständig weiterentwickelt. Wir versuchen auch immer, unser Bestes zu geben, spannende Sachen zu schreiben und immer frisch bzw. neu zu klingen.

Weitere Infos:
www.ldoa.com
Interview: -David Bluhm & Carsten Wohlfeld-
Foto: -Pressefreigabe-
Last Days Of April
Aktueller Tonträger:
If You Lose It
(Bad Taste/Sony Music)
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