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HEFNER
 
Stadtmenschen
Hefner
"Ich habe ein schreckliches Gedächtnis", meint Hefner-Kopf Darren Heyman, indem er mich offensichtlich bar jedweden Wiedererkennens begrüßt, obwohl wir uns erst vor kurzem angeregt unterhielten, "das ist aber nicht persönlich zu nehmen. Manchmal vergesse ich sogar meine Songtexte." Na vielleicht ist das ja auch mit ein Grund, warum Darren Musiker ist. Denn die Songs z.B. der neuen Platte halten - ähnlich eines Tagebuchs - in anschaulichen, zugänglichen Bildern kleine Anekdötchen fest, die so oder ähnlich jeder - gewiß aber Darren - schon mal erlebt hat. "We love the City" heißt das Werk und spielt auf Darren's neue Liebe, "sein" London, an.
"Ja, wir sind kürzlich hierher gezogen und ich muß sagen, die Stadt inspiriert mich." Ist "City" deshalb so eine Art Konzeptalbum geworden? "Nun ja, unser letztes Album, 'Fidelity Wars', hatte auch ein Thema", überlegt Darren, "ich bin ja kein typischer Story-teller, aber davon abgesehen, ist ein Song doch ziemlich kurz, um eine Geschichte zu erzählen, nicht? Wenn Du mehrere Songs bündelst, kannst Du sicherlich mehr sagen." Das ist sicher richtig. Aber "City" ist nicht nur thematisch, sondern auch musikalisch das bisher geschlossenste - und zugänglichste - Hefner Werk. "Das mag sein", stimmt Darren zu, "ich habe mir sehr viel Mühe mit den Songs gemacht. Auch ist das Album unser 'produziertestes' Werk bisher - wir haben mit Bläsern und Gästen gearbeitet, Harmonie-Overdubs gemacht usw." Dennoch wurden die meisten Basic-Tracks in einem Rutsch eingespielt. "Ja, das ist so eine Marotte", beschreibt Darren den Vorgang, "das liegt daran, daß wir meistens eine sehr gute Live-Band sind. Wenn alle zusammen spielen, ist das auch so eine Art kreativer Vorgang. Ich liebe jedenfalls den Produktionsprozeß. Inzwischen sind wir auch nicht mehr so puristisch. So habe ich die Vocals für die meisten Tracks nachträglich eingespielt."
Hefner
Darren's Gesang auf "City" ist denn auch nicht mehr so sperrig wie früher. "Ich bin ja kein ausgebildeter Sänger", gibt Darren zu, "was ich also mache, ist, um die Noten herumzusingen. Früher deshalb, weil wir immer in diesen kleinen, lauten Pubs spielten, wo wir uns Gehör verschafft haben. Damals sagte mir ja nie jemand, daß ich schräg sänge - das kam erst nach den ersten Platten und war dann für mich ziemlich überraschend. Ich denke aber, auf dieser Platte habe ich Fortschritte gemacht." Das geht dann sogar soweit, daß Leute, die früher Hefner nicht mochten, dieser Platte aufgeschlossen gegenüber stehen. Es ist jedenfalls die zugänglichste Too Pure Scheibe ever. "Ich weiß nicht, ob wir so was nochmal machen werden", meint Darren, "das nächste Mal werden wir zu Hause aufnehmen und unsere nächste Scheibe wird anders klingen. Momentan gehen mir nämlich Gitarren auf den Keks. Nachdem ich die Songs zu 'City' geschrieben hatte, hatte ich gleich den Drang, vollkommen andere Songs zu schreiben." Darren ist einer jener Künstler, die ständig unter kreativem Drang stehen. "Ich habe immer Schwierigkeiten, meinen Beruf zu erklären. Alle meine Freunde haben 'ordentliche' Berufe und immer wenn ich sage, ich sei Musiker, schauen mich die Leute an, als käme da noch was." Das ist aber nun mal das Los des Künstlers: So richtig respektiert wird man da nur, wenn man so richtig erfolgreich ist. Lassen wir uns diesbezüglich einmal überraschen. Mit "City" ist die Ausgangslage jedenfalls nicht schlecht. Zunächst einmal steht eine Tour an. Ob die Bläser mitgenommen werden, hängt jedoch nicht von Darren ab. "Ich hoffe, daß das möglich ist, denn einige der neuen Songs lassen sich ohne Bläser nur schwer spielen."
Weitere Infos:
www.hefnet.com
Interview: -Ullrich Maurer-
Fotos: -Ullrich Maurer-
Hefner
Aktueller Tonträger:
We Love The City
(Too Pure/Zomba)

 
 

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