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HEARTBREAK ENGINES
 
Keine unter vielen
Heartbreak Engines
Neue Helden braucht das Land und neue Bands sowieso. Die Heartbreak Engines machen sich auf, diese zu werden. Mit dem "Love Murder Blues" veröffentlicht die Band um den ehemaligen The Spook-Sänger Lou ihr zweites Album und hat große Ziele. "Wir wollen keine Band unter vielen sein", stellt Lou im Gespräch mit Gaesteliste.de unmissverständlich klar.
Lou und der ehemalige Pitmen-Bassist Grisha kennen sich von früher und "ich wollte schon immer mal was mit Kontrabass machen und er wollte Punkrock spielen", erzählt Lou. "Und bis dato kannte ich noch keine Band, die Punkrock in diesem Ausmaß mit Kontrabass gemacht haben und da ziehen wir uns gerne den Schuh an, was Neues losgetreten zu haben." Und das soll sich doch bitte auch auszahlen. "Es wäre ja Quatsch zu sagen, dass es uns egal ist, ob es den Leuten gefällt oder nicht gefällt. Aber bisher haben wir super Resonanzen bekommen und versprechen uns schon was davon. Wenn es nicht funktionieren würde, wären wir natürlich enttäuscht." Aufgenommen wurde das Album in Wuppertal in der Manufaktur, die helfende Hand gehörte Tim Buktu und die ist nach Ansicht von Sänger Lou "ein Glücksfall. Unser Basser Grisha kannte den Tim und der hat der ganzen Platten die richtigen Schliff verpasst." Zehn Stunden am Tag arbeitete die Band am Album. "Wir haben uns echt Mühe gegeben und ich bin wirklich begeistert. Denn ich sehe den Fortschritt zur ersten Platte, die ja doch eher eine Bauchgeschichte war. Andre, der Chef von People Like You, hatte damals einen Song von uns gehört und wir haben die Platte dann innerhalb von vier Monaten geschrieben und aufgenommen. Diesmal konnten wir uns als Band finden, Sachen ausprobieren und uns unsere verschiedenen musikalischen Vorlieben zu Nutze machen. Und ich denke, das hört man auch auf der Platte." Womit Lou absolut Recht hat. Auf einen Stil kann man die Heartbreak Engines sicher nicht festlegen. Zwar schimmert der Horror-Punk aus Lous früheren Spook-Tagen deutlich durch, doch auch Grishas Psychobilly-Vergangenheit, Hardrock, poppige Eingängigkeit und fast schon klassischer Alternative-Rock sind hörbar und vermischen sich zum "neuen" Sound der Band. "Bei unserer ersten Platte lief das ja noch unter dem Motto Projekt. Es war die Zeit, als sich Grishas Band Pitmen auflösten und kurze Zeit später bin ich dann ja auch bei Spook raus. Eigentlich waren die Heartbreak Engines als Projekt geplant, aber wir haben uns immer mehr gefunden und mit der Zeit sind wir eine richtige Band geworden." Eine Band bedeutet natürlich auch mehr Verantwortung. Denn während man ein Projekt ja eigentlich genüsslich an die Wand fahren und anschließend zurück in den Schoß der Hauptcombo kehren kann, sieht das bei einer Band eben etwas anders aus. "Bei dieser Platte sind wir schon mit dem Willen und Ziel ins Studio gegangen, dass es jetzt ein richtiger Kracher werden muss. Und ist klar, dass wir jetzt richtig arbeiten und Vollgas geben müssen. Wir arbeiten auch schon an unserem nächsten Album und wollen Songs mit Substanz und Haltbarkeit. Denn immer noch behaupten Leute, wir spielen Psychobilly. Aber das stimmt nicht."
Im Vergleich zur ersten Platte ist das aktuelle Werk sowohl abwechslungsreicher als auch eingängiger und dadurch auch einfacher zu hören. "Ja, das stimmt", sieht es Lou genauo so. "Das ist auch eine ganz bewusste Geschichte. Beim Debüt waren wir noch nicht lange zusammen und es wurde eher eine Party-Scheibe. Diesmal wollten wir aber, dass was die Produktion, die Texte und die Musik angeht, was passieren muss. Jetzt sind es die Heartbreak Engines. Das neue Album hat eher das Zwischenmenschliche zum Thema, sie ist düster, aber auch romantisch und cool. Irgendwie zeitlos. Also kein Saufen und Ficki-Ficki-Trallala oder so. Es geht um greifbare Dinge, mit denen jeder was anfangen kann", erzählt Lou. "Ich bin kein Poet oder Lyriker oder ein Weltverbesserer, der meint, man soll auf seine Texte hören, dann würde es einem besser gehen. Darum geht es nicht. Die Leute sollen Spaß haben und aus irgendeinem Song von der Platte etwas mitnehmen können. Was uns bewegt, das bewegt auch andere, darum geht es." Bei den Engines geht es zur Zeit schon um das nächste Album, die ersten Songs werden gerade geschrieben. "Wir legen uns nicht auf die faule Haut, wir geben weiter Gas. Die dritte Platte wird auf die zweite aufbauen, eine noch bessere Produktion haben, genauso so abwechlungsreich und einfach besser klingen. Das ist unser Wunsch. Aber man muss abwarten, wie das Budget aussieht. Sicher ist nur, dass wir wieder mit Tim Buktu arbeiten werden und wir Größeres vorhaben. Wir wollen noch mehr Menschen erreichen, kompatibel und dennoch eigenständig sein, und in dem Sektor, in dem wir uns bewegen, wollen wir das Optimum erreichen. Und ich denke, das wird auch funktionieren." Aha? Die Heartbreak Engines wollen zu MTV und in die Charts? "Das würde ich niemals aussprechen", lacht Lou. "Niemals im Leben. Wir machen zwar bald ein Video und sind auch bei NBC Giga, aber in erster Linie wollen wir die Leute erreichen und spielen, spielen, spielen, denn dadurch erreichst du eine gewisse Langlebigkeit. Wichtig ist nur, dass wir da nicht mit 50 Jahren stehen und es nicht auf Teufel komm raus versucht zu haben. An Viva und MTV wollen wir noch gar nicht denken."
Erstmal geht es eh auf Tour. Und das ist ein Vergnügen, das man sich nicht entgehen soll. Denn einfaches Nachspielen ist nicht die Sache der Heartbreak Engines. "Live hat das Ganze einfach noch mehr Energie", erzählt Lou. "Wenn ich auf ein Konzert gehe, finde ich es langweilig, die Songs wie auf Platte zu hören. Was ich brauche, ist einfach dieses Live-Gefühl. Ganz egal, ob die Ballade noch langsamer oder andere Songs noch schneller sind, ich brauche einfach Emotionen und das Gefühl, gerade etwas Besonderes zu erleben. Und unter diesem Aspekt versuchen wir das auch. Nichts ist schlimmer, als wenn man Punkrock macht, und der Funke springt nicht über. Die Leute sollen lieber nicht wissen, was da gerade abgeht, als nachher zu sagen, dass es so ganz nett war." Wer die Band schon mal live gesehen hat, dem wird aufgefallen sein, dass sie dort oben sehr selten lachen. "Vorher und nachher lachen wir unglaublich viel", sagt Lou. "Wir machen fast schon zu viel Scheiß, aber live ist auf der Bühne. Und da musst du Songs, die eine düstere oder aggressive Thematik haben, auch so rüber bringen. Aber sonst sind wir eigentlich ganz lockere Typen."
Weitere Infos:
www.heartbreak-engines.com
Interview: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigaben-
Heartbreak Engines
Aktueller Tonträger:
Love Murder Blues
(I Used To Fuck People Like You In Prison/SPV)
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