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DIANE
 
Baby-Alarm
Diane
Zwar handelt es sich bei "Das Album" um das Debüt von Diane, doch die kennt man trotzdem schon seit vielen Jahren. Schließlich war und ist sie immer noch die Sängerin der Lemonbabies, die allerdings seit drei Jahren eine Pause machen. Zeit genug, um neue Horizonte zu erschließen und ein Solo-Album aufzunehmen. "Immer wenn mich etwas berührt oder mein Leben streift oder ich etwas schön finde, setze ich mich hin und mache einen Song", erzählt sie. "Wenn du dann einige zusammen hast, nimmst du sie auf, doch dann hast du noch kein Album im Kopf. Ich habe vorher schließlich keinen Plan, es wird eben wie es wird. Das ist wie Kinderkriegen", lacht sie. "Hauptsache es ist gesund und alles ist dran."
Das ist nun passiert und Diane ist bestens gelaunt. Sie blickt entspant in die Zukunft, Druck der Plattenfirma gibt es nicht und sie weiß, dass sie ein tolles Werk abgeliefert hat. Da kümmert sie sich nicht wirklich um Verkaufszahlen und Chart-Platzierungen: "Man macht ein Album ja nicht, um Platten zu verkaufen", sagt sie. Man nimmt es ihr ab. Und freut sich mit ihr über eine Platte, die ganz verschiedene Dinge macht. Sie erzählt Geschichten, denen man gerne lauscht, in denen man sich wiederfindet und die einen berühren. Doch gleichzeitig sorgt sie für Unterhaltung, die Songs können auch "mal so nebenbei" laufen. Diane hat keine konkreten Aufgaben an die Zuhörer: "Müssen und sollen müssen sie gar nicht, jeder soll machen, was er möchte. Ich fände es natürlich schön, wenn die Leute es für sich entdecken würden oder sich angesprochen fühlen. Wenn sie das Gefühl haben 'ja, das kenn ich auch' oder 'das fühl ich auch', ist es das Geilste, was passieren kann." Damit Songs berühren, brauchen sie einen guten Text. Diane hat solche und ist sich der Wichtigkeit der Inhalte bewusst. "Text und Musik sind absoult gleichwertig. Ich sehe es nicht ein, auf eine schöne Melodie einen Scheißtext zu klatschen. Als Hörerin bin ich da nicht so kritisch, da denke ich dann schon mal, dass es eine schöne Hook ist oder mein Herz aufgeht, weil es so nett klingt, obwohl der Text nicht so klasse ist. Aber bei meiner eigenen Musik muss auf jeden Fall vor meinen Augen beides standhalten. Da gibt es keine Zeile, von der ich denke, dass sie mir nicht so gelungen ist, denn an jeder wird so lange herum gebastelt, bis ich wirklich zufrieden bin." Doch als Perfektionistin sieht sie sich nicht. "Ich suche jetzt nicht das abgefahrenste Wort und es ist mir nicht so wichtig, dass alles für jeden einen Sinn ergibt. Ich gönne mir die künsterlische Freiheit, das zu machen, was mir richtig erscheint. Es muss nur für mein Herz richtig klingen."
Diane
Diane schreibt, wie sie denkt, und das hört man auch. Oder wie sie es sagt: "Ich schreibe, wie ich bin. Das merkt man vor allem in Songs wie 'Das Beste', in dem Fräulein Weigmann mal wieder ihre heißgeliebten Schachtelsätze ohne Punkt und Komma in einen Refrain einbaut und am Ende dieses Refrains denkst: 'Scheiße, das versteht doch kein Mensch oder?'. Ich wurde schon in der dritten Klasse dafür gerügt und muss wohl mal lernen, schneller auf den Punkt zu kommen", lacht sie. Und liegt völlig falsch. Denn die Texte kommen von Herzen und wirken nicht eine Sekunde gezwungen. Und sie berühren den Hörer. Das liegt zum einen natürlich an den schönen Geschichten, zum anderen aber auch der häufigen Verwendung von "ich", "du" und "wir". "Das ist mir nie aufgefallen", sagt Diane. "Aber ich denke, so ist es einfacher, eine Emotion zu beschreiben, anstatt es in der dritten Person zu versuchen. Und um Emotionen geht es in meinen Songs, um Zwischenmenschliches, um Dinge, die mich aus dem Alltag rausreißen und die mich berühren." Was ebenfalls auffällt, ist der überaus positive, optimistische Charme der Platte. Während andere Künstler ihren Zorn oder Angst in Liedern verarbeiten, widmet sich Diane den schönen Dingen des Lebens. "Bis mich jemand dazu bringt, dass ich ihn in einem Song fertig machen müsste, ist er mir vorher schon egal. Menschen, die mich aufregen, lege ich ganz schnell ab und so kommt es gar nicht dazu, dass ich ein wütendes Lied schreibe. Ich denke dann lieber einmal 'Du Wichser', verschwende dafür aber keine drei Minuten. Ich habe kein Bedürfnis, Böses in Musik umzusetzen." Lieber erzählt sie elf schöne Geschichten und hat am Ende ein wirklich rundes Baby zur Welt gebracht. Gratulation.
Diane
Nun wird jeder Musiker das Problem kennen, dass man nicht weiß, wann eine Platte fertig ist bzw. wann das Baby gesund ist. "Wenn die Studiozeit rum ist, hören wir auf, sonst würden wir uns tot schrauben", lacht sie. "Nein, wenn ich das Gefühl habe, dass alles drauf ist, was ich in meinem Kopf habe, was ich als wichtig empfinde und es so gut gemacht habe, wie ich es konnte. Wenn ich den Songs gerecht werde, ist das Album fertig." Wobei Diane nicht alleine entscheidet und betont, dass es sich bei den Arbeiten um Teamarbeit handelte. Das Studio durfte sie umsonst nutzen, weil ein "ganz ganz lieber Freund mir den Schlüssel für sein Studio gab und meinte 'So Diane, jetzt setz dich da mal rein und nimm auf'. Das ist natürlich genial, weil du einfach keinen Druck hast und nicht deine Tausenden von Euros zahlen musst. Du gehst da einfach mit ein paar Freunden rein und machst das alleine. In dem Moment hast du die Möglichkeit, dich völlig auszutoben und musst nicht daran denken, irgendwas abzuliefern, wozu irgendein Dritter noch eine Meinung zu haben muss." Für Diane zählte die Meinung ihres Schlagzeugers Dog Keßler, mit dem sie das Album produziert hat und die Meinung ihrer restlichen Band. Diese lockere Atmosphäre hört man laut Diane auch ganz deutlich. "Ich finde schon, dass es eine sehr runde, entspannte Sache geworden ist und weiß nicht, wie es geklungen hätte, wenn es andersrum gelaufen wäre. Es ist ja doch was anderes, wenn man unter Druck oder für jemanden anderen was machen zu müssen, der dir dann auch noch reinquatscht, weil er dir zufällig das Studio bezahlt. Wir haben es eben richtig gemacht und das Pferdchen schön vor vorne aufgezäumt haben und sind erst danach auf die Galoppbahn gegangen. Wir hatten einfach das Glück, jemanden zufinden, der das Album gut fand und heraus bringen wollte."

Im Falle von Diane das Giganten-Label Warner Music. An das war während der Aufnahmen noch gar nicht zu denken, die Aufnahmen fanden in klassischer DIY-Manier statt. "Wir haben Demos gemacht und ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt, ein eigenes Label zu gründen. Wir wollten einfach was rausbringen, damit wir live spielen und es den Leuten auf den Konzerten verkaufen können. Umso schöner ist es dann, wenn man dann ein Label mit Leuten findet, die das dann richtig und ernst mit dir meinen und nicht nur sagen 'Ich hör da keinen Hit' oder 'Geh doch noch 18-mal ins Studio und änder das, damit es etwas Charts-tauglicher wird'. Wir hatten schon großes Glück."

Weitere Infos:
www.diane-weigmann.de
Interview: -Mathias Frank-
Fotos: -Pressefreigaben-
Diane
Aktueller Tonträger:
Das Album
(Warner Music)
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