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MUFF POTTER
 
Tomtig? Verkopft? Direkt!
Muff Potter
Es hat sich langsam zur Tradition auf Gaesteliste.de entwickelt, dass wir die Jungs von Muff Potter vor unsere Diktiergeräte schleifen, wenn sie entweder auf Tour sind oder eine neue Platte am Start haben. Diesmal trafen gleich beide Gründe zu, diesmal trafen wir uns mit Shredder. Die Potters waren gerade mit Ash auf der Visions Spring Tour, als wir es uns mit dem Bassisten vor der Hamburger Fabrik gemütlich machten. Seine Band-Kollegen genossen die Sonne, Tim Wheeler suchte den Eingang in den Club und Shredder freute sich über die entspannte Tour. Alles gut also.
"Die Leute und die Zuschauer sind zufrieden und es ist eine sehr gute Stimmung unter den Bands", zieht er ein kurzes Resümee. "Zwar hat jede Band seine eigene Crew dabei und jeder macht seinen Job, aber hier hilft jeder jedem und alles greift gut ineinander. Das hat man gerade auf solchen Festival-Touren nicht immer. Ich könnte noch gut zwei Wochen dranhängen." Doch die Tour ist vorbei, jetzt ist die Platte. "Steady Fremdkörper" heißt sie und ist mal wieder richtig gut geworden. Schon bei den vor der Veröffentlichung gespielten Konzerten kamen die Besucher in den Genuss einiger neuer Songs und - jedenfalls in Hamburg - fanden diese auch richtig klasse und feierten sie ebenso wie die alten Klassiker ab. Doch die frischen Lieder zu spielen "ist schon etwas anderes, als wenn man mit dem Set auf Tour ist, was man ewig lange gespielt hat", erzählt Shredder. "Da weiß man, wie das funktioniert und es muss schon Scheiße passieren, wenn es nicht klappt. Bei neuen Liedern ist das natürlich aufregend. Doch die Reaktionen sind sehr gut, einige können bereits die Single 'Fotoautomat' mitsingen und das freut einen natürlich tierisch. Das ist mit das Geilste am Musikmachen."
Es wird nicht lange dauern und die treuen Potter-Fans werden auf den kommenden Shows mehr als nur den "Fotoautomat" mitsingen. Auf "Steady Fremdkörper" nämlich versammeln sich einige Hits, die schon bald in die Klassiker-Kiste wandern dürften. Das "Wunschkonzert" konnte schon auf der Bühne begeistern, "Das Finkelmann'sche Lachen" geht so schnell nicht mehr aus dem Ohr, "Das halbvolle Glas des Kulturpessimismuss" ist nicht nur wegen des Titels ein Highlight und auch "Das sehe ich erst wenn ichs glaub" oder "Die Guten" gehören sicher zum Besten, was die vier Münsteraner bisher gemacht haben. Die Platte besitzt natürlich noch immer die typischen Trademarks und kann nur von Muff Potter stammen, klingt im Vergleich zum Vorgänger "Von wegen" jedoch deutlich anders. Deutlich direkter, deutlich straighter und dadurch auch punkiger. "Gut, dass du das so siehst", freut sich Shredder über unsere Einschätzung. "Es gibt nämlich auch Reaktionen, die ich gar nicht nachvollziehen kann. Ich hab' schon von vielen Leuten gehört, dass es softer und mainstreamiger geworden wäre und manche missbrauchen auch den Begriff 'tomtiger'. Das find ich überhaupt nicht! Vielmehr finde ich, dass sie eine recht düstere Grundstimmung hat. Außerdem sehe ich es eher wie du, dass die Platte viel direkter ist. Das kommt daher, dass wir die Songs diesmal völlig anders aufgenommen und geschrieben haben, denn wir wollten jeden Song für sich sprechen lassen. Also haben wir bei den meisten Songs nur das aufgenommen, was man im Proberaum hat. Also zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug und nicht wie auf dem letzten Album, als wir gerne mal im Refrain 15 Gitarren dazu gepackt haben, dass es knallt. Ich finde, das spricht für die neuen Songs, wenn man das nicht nötig hat. Das ist also ein ganz großer Unterschied zur letzten Platte."

Ein Unterschied, der sich bezahlt macht, der im Vorfeld aber noch nicht bewusst beabsichtigt war. "Es gab keinen Plan", erinnert sich Shredder an das Songwriting und die Aufnahmen. Die vier Jungs haben sich diesmal im Emsland in einem kleinen Ferienhäuschen eingenistet, ihren Proberaum aufgebaut und dann einfach losgelegt und es kommen lassen. "80 Prozent der Songs sind in klassischer Bandarbeit entstanden. Wir saßen im Kreis und haben losgespielt. Und das hört man auch", glaubt der Bassist. "Die Platte klingt nicht mehr so verkopft. Manchmal denkt man sich manche Sachen ja kaputt, weil man zu lange an ihnen rumfeilt, bis die Grundidee nicht mehr vorhanden ist. Diesmal haben wir es aber so eingefangen, dass der Song so, wie seine Grundidee war, auch auf dem Album gelandet ist. Natürlich kann man überall Chöre raufpacken und Klimbim machen, aber das haben wir diesmal nicht als nötig angesehen." Nun ist es soweit und "Steady Fremdkörper" ist fertig. Und die Potters damit rundum zufrieden. "Die Platte hat unsere Erwartungen voll erfüllt", strahlt Shredder. "Obwohl wir am Anfang ja nicht wussten, was dabei am Ende rauskommt und wir das Gefühl für das Endprodukt wirklich erst dann hatten, als alles fertig war. Man macht sich während des Prozesses schließlich keine Gedanken, wie es wird, man denkt zum Beispiel auch nicht an die Reihenfolge der Songs, die ja für ein Album äußerst wichtig ist."

Muff Potter
"Steady Fremdkörper" ist das zweite Major-Album, die Band selbst macht sich darüber weder Gedanken noch verspürt sie Druck. Shredder: "Wir haben jetzt eben eine neue Platte und dass wir bei Universal sind, ist eine angenehme Nebenerscheinung. Aber die Herangehensweise an die Musik und was wir erreichen wollen, ist gleich geblieben. Wir sind ja nicht so naiv, dass wir denken, nur weil wir bei der großen Firma sind, verkaufen wir gleich mal 10.000 Platten mehr. Wir wissen ja, wie es läuft und wie man Platten herausbringt und wenn wir mal nicht mehr bei Universal sind, ist das kein Grund, dass sich die Band auflösen wird. Natürlich haben sich Sachen verändert und man muss auch ein paar Abstriche machen, aber es gibt keinen Druck, was die neue Platte angeht. Nur wir müssen Bock auf eine neue Platte haben, nicht, weil der Label-Typ auf die Uhr tickt. Und diesen Anspruch haben wir an uns, denn wir wollen keine Scheiße rausbringen. Wenn man nichts zu sagen hat, hält man halt die Schnauze!" Muff Potter haben was zu sagen.
Weitere Infos:
www.muffpotter.net
www.myspace.com/muffpotter
www.muff-potter.net
Interview: -Mathias Frank-
Fotos: -Felix Gebhard-
Muff Potter
Aktueller Tonträger:
Steady Fremdkörper
(Vertigo/Universal)
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