GL.de: Wann wusstest du, dass du eine Solo-Platte machen möchtest?
Cape: Ich habe es ehrlich gesagt nie gewusst, weil ich von der ganzen Idee lange Zeit nicht überzeugt war. Ich hatte auch mal daran gedacht, eine lautere, härtere Platte zu machen. Jetzt aber ist es eben eine melancholische, unerfahrene, aber sicherlich ehrliche Sache geworden.
GL.de: Wie ist diese denn entstanden?
Cape: Ich habe in den letzten zwei Jahren daran gearbeitet und immer mal wieder was in meinem kleinen Studio aufgenommen. Einige Songs waren eigentlich nie für das Album geplant, aber am Ende hat alles zusammen gepasst. Vom Ding her macht es auch keinen Unterschied, ob ich einen LW- oder einen Solo-Track schreibe, aber wenn ich nicht für die Band arbeite, habe ich natürlich etwas mehr Freiheiten.
GL.de: Du hast also nicht alle Songs speziell für dieses Album geschrieben?
Cape: Im Grunde schon, lediglich "Non Sequitur" und "Canoe" hatte ich eigentlich für ein Projekt namens Afterburner geschrieben. Und die Songs, die auch auf der EP "I Think My Older Brother Used To Listen To Lagwagon" drauf sind, waren mehr ein Scherz, Ironie. Ich dachte, mein Akustik-Album kommt lange vor der Lagwagon-Platte - aber ich habe mich geirrt. Die akustischen Versionen der fünf Lieder - "Errands", "B Side", "Mission Unaccomplished", "No Little Pill" und "Memoirs And Landmines" - waren lange fertig, bevor wir sie mit Lagwagon aufnahmen und dienten uns als eine Art Demo. Aber das ist okay für mich, jetzt haben die Leute eben zwei Versionen.
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GL.de: Welche Bands und Künstler haben dich inspiriert?
Cape: Elliott Smith, The Shins, Iron And Wine und Simon And Garfunkel gehören zu meinen Favoriten und ich denke, dass sie alle Einfluss auf mein Songwriting genommen haben. Das würde mich auf jeden Fall glücklich machen.
GL.de: Und was bedeutet für dich der Titel?
Cape: Ich dache, "Bridge" wäre eine gute Metapher, weil ich spüre, dass ich mich musikalisch gesehen in einen anderen Bereich, also auf eine andere Seite vordringe. Dieses Album fühlt sich an wie die Brücke, die zu einem Platz führt, an dem ich in meiner Karriere noch nie war. Der Titel war übrigens ein Vorschlag von Jesse, dem Bassisten von Lagwagon.
GL.de: Dann ist "Bridge" also eine besondere Platte für dich?
Cape: Ja! Es ist ein Debüt, für das ich kaum äußere Einflüsse hatte. Ich habe es komplette alleine in meinem Studio im Keller aufgenommen und bin sehr stolz, dass ich es überlebt habe.