Gaesteliste.de Internet-Musikmagazin
Mehr Infos...



SUCHE:

 
 
Gaesteliste.de Facebook Gaesteliste.de Instagram RSS-Feeds
 
Interview-Archiv

Stichwort:



 
THE RIFLES
 
Auf der Flucht...
The Rifles
Mit dem richtigen Wetter, Sonnenbrille auf der Nase und natürlich dem passenden Line-Up dazu, wird so ziemlich jedes Festival zu einem Garanten für Spaß. Über Tage hinweg darf fröhlich gefeiert und gespannt ein Auftritt nach dem anderen verfolgt werden. Während man selbst guter Dinge die freie Zeit genießt, sollen die Bands für Unterhaltung sorgen und ordentlich das Bewegungsmaß im Zuschauerraum ankurbeln. The Rifles kennen sich bestens damit aus und verhelfen dank ihrer Eigendynamik und flotten Melodien das ganze Jahr über hinweg so einigen Sohlen zum ausgelassenen Tanzen. Wir haben uns bei Rob Pyne und Grant Marsh vor einem ihrer Festival-Auftritte direkt nach dem Stimmungsbarometer erkundigt und sind dabei auf einige interessante Aspekte gestoßen.
GL.de: Euer neues Album "Great Escape" ist diesen Sommer erschienen. Wovor versucht ihr denn zu fliehen?

Grant: Der Titel selbst ist eigentlicht nicht so tiefgründig. Wir hatten zunächst einmal einen Song, der so hieß und dann haben wir uns immer wieder Gedanken darum gemacht, wie wir unser Album nennen sollten...

Rob: Bei "Great Escape" waren wir uns schließlich alle einig und somit war der Albumtitel beschlossene Sache für uns.

GL.de: Und was für eine Geschichte steckt hinter dem Song, wenn ihr sagt, dass ihr euch alle einig wart, diesen Titel auch für das Album zu verwenden?

Grant: Der Song "The Great Escape" drückt ein Gefühl aus, das jeder von uns kennt - das Gefühl aus der gewohnten Umgebung rauszukommmen.

Rob: Sich überhaupt zu bemühen, etwas zu verändern und den Mut aufzubringen, nicht ständig die selben Sachen zu machen.

GL.de: Ihr spielt ständig auf Festivals, die im allgemeinen ein Ort sind, wo sich viele Leute ganz ungezwungen verhalten und nicht selten auf verrückte Ideen kommen. Habt ihr denn während der Festival Saison irgendetwas entdeckt, vor dem ihr am liebsten geflüchtet wärt?

Rob: Das letzte Festival, das wir gespielt haben, ist fast im Schlamm versunken. Das war nicht so toll... Wo war das nochmal? In Hamburg? Oder war es München?

Grant: Nein, ich glaube, es war in der Nähe von Hamburg. Auf dem Festival-Gelände war unglaublich viel Schlamm. Die Leute hatten teilweise ganz dreckige Beine...

Rob: Es gab noch ein anderes Festival, bei dem es so viel geregnet hat, dass die Hauptbühne dicht gemacht werden musste, so dass wir auf einer anderen Bühne gespielt haben. Wenn möglich, würden wir gerne vor all diesem schlechten Wetter und Schlamm bei Festivals weglaufen.

Grant: Das finde ich auch!

GL.de: Habt ihr schon mal Leute gesehen, die sich in die unterschiedlichsten Ganzkörperkostüme werfen und so über das Festival Gelände stolzieren? Davor würde ich abhauen...

Rob: Oh wow, echt? Gibt es sowas hier auch? Das habe ich noch nicht gesehen.

GL.de: Mittlerweile sieht man so etwas recht häufig. Selbst Bands scheinen nicht mehr davor zurückzuschrecken, wenn es um richtige Kostüme auf der Bühne geht. The Klaxons haben sich beim Glastonbury Festival dieses Jahr ebenfalls ordentlich in Schale geschmissen.

Grant: Ich wünschte, wir hätten uns auch irgendwelche Kostüme für unseren Auftritt besorgt... wir würden aber sicherlich ziemlich dumm aussehen! (lacht)

Rob: Wahrscheinlich schon!

Grant: Ich würde gerne als riesiger Bart Simpson durch die Gegend laufen wollen...

Rob: Dann wäre ich Chubaka von Star Wars (lacht). Eigentlich wären alle Star Wars Charaktere cool.

Grant: Warum bist du denn eigentlich nicht verkleidet?

GL.de: Hmm, vielleicht lieber später...

Rob: Oh, es wäre doch lustig, wenn du schon verkleidet zum Interview erscheinst! Das solltest du mal ausprobieren. Ich fände das toll.

GL.de: Man soll ja niemals nie sagen. Das nächste Mal machen wir das so und werfen uns in die Kostüme, ok?

Rob: Abgemacht! (lacht)

Grant: Aber dann würden wir dich gar nicht mehr erkennen...

GL.de: Das ist doch der Sinn der Sache. Wer will schon erkannt werden, wenn man in ein wahnwitziges Outfit schlüpft?

Grant: Da hast du auch wieder recht...

GL.de: Jetzt mal wieder zurück zum Ernst der Sache. Wenn man sich eure neuen Songs so anhört, hat man nicht das Gefühl, dass ihr Schwierigkeiten hattet, euch an das zweite Album zu wagen, von dem ja immer behauptet wird, dass es schwierig ist.

Grant: Ja... hmm... es ist... wir haben schon eine Weile damit verbracht, es so klingen zu lassen, wie wir uns das vorgestellt haben. Die Songs wirklich richtig hinzubekommen, dauert eben seine Zeit. Wir wollten keinen Mist abliefern. Viele Bands stürzen sich gleich nach der ersten Platte wieder ins Studio, nur um so schnell wie möglich den Nachfolger zu produzieren. Und am Ende leiden die Songs oft darunter.

Rob: Genau. Wir haben uns entschieden, uns lieber etwas mehr Zeit für die ganze Sache zu lassen und ich denke, das hört man den neuen Stücken auch an. Wir haben uns nicht unter Druck gesetzt und waren in dieser Hinsicht sehr froh, auch von ausserhalb keinen besonderen Druck zu verspüren.

GL.de: Wie war denn eure Herangehensweise als ihr dieses Mal im Studio wart?

Rob: Wir haben letztendlich mit zwei verschiedenen Produzenten zusammengearbeitet. Der erste schien uns für manche Songs genau der richtige zu sein, aber dann wollten wir noch jemand anderen haben, der unseren Live-Sound einfangen sollte. Obwohl zwei verschiedene Produzenten am Album mitgewirkt haben, finden wir das Ergebnis sehr stimmig und es hat im Endeffekt gut funktioniert. Ab und an ist es schön unterschiedliche Perspektiven miteinander zu vereinen.

GL.de: Habt ihr euch bewusst dazu entschieden, beim zweiten Album gewisse Dinge anders zu machen, wie zum Beispiel die eben erwähnte Produzentenfrage neu zu gestalten?

Rob: Das ist schwer zu sagen, weil es selbst beim ersten Album Dinge gibt, die wahrscheinlich verbesserungswürdig sind. Man kommt irgendwann an einen Punkt, an dem man sich sagt, es ist genug. Wir belassen es dabei. Ansonsten fängt man noch an, sein ganzes weiteres Leben damit zu verbringen, weitere Vorschläge zu machen und der hundertsten Idee nachzugehen. Die Aufnahmeprozesse beider Alben waren so unterschiedlich, aber das hatte nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass wir bewusst eine andere Richtung einschlagen wollten.

Grant: Das sehe ich auch so. Es ist sehr schön, an den Punkt zu gelangen, an dem alles im Kasten ist. Für uns fühlen sich die neuen Songs schon recht alt an, weil wir so viel Zeit verbracht haben sie zu schreiben und aufzunehmen. Für die Leute da draußen sind sie natürlich neu. Wenn man so will, war das vielleicht eine Schwierigkeit mit der wir uns konfrontiert sahen.

Rob: Wir sind innerlich schon dabei, uns an die Arbeit für die nächste Platte zu machen. Eigentlich hören wir nie auf, was diese Sache angeht. Nicht, dass ich mich darüber beschweren würde... Ich mag das! (lacht)

GL.de: Durch das ganze Touren um die Welt, lernt ihr sicherlich viele interessante Kulturen und Orte kennen. Ist das nicht besser als jede Geschichtsstunde, die man so aus seiner Schulzeit kennt?

Grant: Ja, das könnte man so sagen. Wir versuchen unterwegs schon so viel wie möglich von dem mitzunehmen, was uns umgibt und lernen dadurch viele neue Sachen kennen.

Rob: Auf jeden Fall würde ich sagen, dass wir kulturell gesehen mittlerweile viel mehr unternehmen als noch vor einiger Zeit. Hier und da ein kleiner Besuch in einer Galerie oder ähnliches... Vorher sind wir die meiste Zeit eher ausgegangen und haben etwas zusammen getrunken, wenn wir auf Tour waren.

Grant: Wir waren zwar schon oft in Berlin, aber so wirklich gut kenne ich mich hier leider auch noch nicht aus. Meistens kommen wir am Club an und sehen dann nur die unmittelbare Umgebung davon. Da fällt es schwer, eine wirkliche Verbindung zum Rest der Stadt aufzubauen.

Rob: Wir springen so oft in Taxis, dass wir schnell den Überblick verlieren, wo wir uns gerade befinden. (lacht)

GL.de: Jedes Mal, wenn ihr auf der Bühne steht und spielt, fällt es nicht schwer zu sehen, dass die Leute im Publikum sich schnell von eurer Musik anstecken lassen und drauflos tanzen. Kommen euch die Ideen für die Songs mit derselben Leichtigkeit?

Grant: Ja, ich denke schon. Ganz ehrlich, wir machen ja auch Musik, die Spaß machen soll und nicht unglaublich tiefsinnig oder gekünstelt ist.

Rob: Leute, die zu unseren Shows kommen, wollen in jedem Fall unterhalten werden und sind nicht unbedingt auf der Suche nach einem ernsten Abend. Es geht darum eine gute Zeit miteinander zu verbringen und das können wir ihnen geben. Wir haben ja selbst unheimlich viel Spaß, wenn wir auf der Bühne stehen.

GL.de: Apropos Spaß, wie viel bleibt denn davon übrig, wenn ihr ständig von einem Termin zum nächsten hetzt und in eurem Beruf so ausgelastet seid?

The Rifles
Rob: Es ist schon harte Arbeit.

Grant: Trotzdem ist es ja so, dass wir das, was wir tun, sehr gerne machen. Daher fühlt es sich die meiste Zeit eben gut an. Ich denke, es gibt genügend Berufe, die weitaus schwieriger sind als unser Musiker-Dasein.

Rob: Ich würde sagen, dass alles, was sich um das Songwriting dreht, der arbeitsaufwendigste Teil ist. Alles andere ist mit viel Spaß verbunden. Wir spielen Konzerte, gehen aus und proben zusammen.

Grant: Manchmal fällt es schwer für so lange Zeit von zu Hause weg zu sein, aber das ist schon okay. Auf der anderen Seite lieben wir es, mit unserer Musik unterwegs zu sein. Wenn du keinen Gefallen daran hast, dann wäre unserer Beruf bestimmt der Falsche für dich.

Rob: Wir sind sehr dankbar, dass wir das alles machen dürfen und diese Chance haben. Andere Leute haben nicht das Glück, so einen tollen Beruf ausüben zu können. Wir sind uns dessen bewusst und versuchen daher das Beste daraus zu machen.

Weitere Infos:
www.therifles.com
www.myspace.com/therifles
Interview: -Annett Bonkowski-
Fotos: -Pressefreigaben-
The Rifles
Aktueller Tonträger:
Great Escape
(Ada Global/Warner Music)
jpc-Logo, hier bestellen

 
Banner, 234x60, ohne Claim, bestellen
 

Copyright © 1999 - 2024 Gaesteliste.de

 powered by
Expeedo Ecommerce Dienstleister

Expeedo Ecommerce Dienstleister