Grant: Da hast du auch wieder recht...
GL.de: Jetzt mal wieder zurück zum Ernst der Sache. Wenn man sich eure neuen Songs so anhört, hat man nicht das Gefühl, dass ihr Schwierigkeiten hattet, euch an das zweite Album zu wagen, von dem ja immer behauptet wird, dass es schwierig ist.
Grant: Ja... hmm... es ist... wir haben schon eine Weile damit verbracht, es so klingen zu lassen, wie wir uns das vorgestellt haben. Die Songs wirklich richtig hinzubekommen, dauert eben seine Zeit. Wir wollten keinen Mist abliefern. Viele Bands stürzen sich gleich nach der ersten Platte wieder ins Studio, nur um so schnell wie möglich den Nachfolger zu produzieren. Und am Ende leiden die Songs oft darunter.
Rob: Genau. Wir haben uns entschieden, uns lieber etwas mehr Zeit für die ganze Sache zu lassen und ich denke, das hört man den neuen Stücken auch an. Wir haben uns nicht unter Druck gesetzt und waren in dieser Hinsicht sehr froh, auch von ausserhalb keinen besonderen Druck zu verspüren.
GL.de: Wie war denn eure Herangehensweise als ihr dieses Mal im Studio wart?
Rob: Wir haben letztendlich mit zwei verschiedenen Produzenten zusammengearbeitet. Der erste schien uns für manche Songs genau der richtige zu sein, aber dann wollten wir noch jemand anderen haben, der unseren Live-Sound einfangen sollte. Obwohl zwei verschiedene Produzenten am Album mitgewirkt haben, finden wir das Ergebnis sehr stimmig und es hat im Endeffekt gut funktioniert. Ab und an ist es schön unterschiedliche Perspektiven miteinander zu vereinen.
GL.de: Habt ihr euch bewusst dazu entschieden, beim zweiten Album gewisse Dinge anders zu machen, wie zum Beispiel die eben erwähnte Produzentenfrage neu zu gestalten?
Rob: Das ist schwer zu sagen, weil es selbst beim ersten Album Dinge gibt, die wahrscheinlich verbesserungswürdig sind. Man kommt irgendwann an einen Punkt, an dem man sich sagt, es ist genug. Wir belassen es dabei. Ansonsten fängt man noch an, sein ganzes weiteres Leben damit zu verbringen, weitere Vorschläge zu machen und der hundertsten Idee nachzugehen. Die Aufnahmeprozesse beider Alben waren so unterschiedlich, aber das hatte nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass wir bewusst eine andere Richtung einschlagen wollten.
Grant: Das sehe ich auch so. Es ist sehr schön, an den Punkt zu gelangen, an dem alles im Kasten ist. Für uns fühlen sich die neuen Songs schon recht alt an, weil wir so viel Zeit verbracht haben sie zu schreiben und aufzunehmen. Für die Leute da draußen sind sie natürlich neu. Wenn man so will, war das vielleicht eine Schwierigkeit mit der wir uns konfrontiert sahen.
Rob: Wir sind innerlich schon dabei, uns an die Arbeit für die nächste Platte zu machen. Eigentlich hören wir nie auf, was diese Sache angeht. Nicht, dass ich mich darüber beschweren würde... Ich mag das! (lacht)
GL.de: Durch das ganze Touren um die Welt, lernt ihr sicherlich viele interessante Kulturen und Orte kennen. Ist das nicht besser als jede Geschichtsstunde, die man so aus seiner Schulzeit kennt?
Grant: Ja, das könnte man so sagen. Wir versuchen unterwegs schon so viel wie möglich von dem mitzunehmen, was uns umgibt und lernen dadurch viele neue Sachen kennen.
Rob: Auf jeden Fall würde ich sagen, dass wir kulturell gesehen mittlerweile viel mehr unternehmen als noch vor einiger Zeit. Hier und da ein kleiner Besuch in einer Galerie oder ähnliches... Vorher sind wir die meiste Zeit eher ausgegangen und haben etwas zusammen getrunken, wenn wir auf Tour waren.
Grant: Wir waren zwar schon oft in Berlin, aber so wirklich gut kenne ich mich hier leider auch noch nicht aus. Meistens kommen wir am Club an und sehen dann nur die unmittelbare Umgebung davon. Da fällt es schwer, eine wirkliche Verbindung zum Rest der Stadt aufzubauen.
Rob: Wir springen so oft in Taxis, dass wir schnell den Überblick verlieren, wo wir uns gerade befinden. (lacht)
GL.de: Jedes Mal, wenn ihr auf der Bühne steht und spielt, fällt es nicht schwer zu sehen, dass die Leute im Publikum sich schnell von eurer Musik anstecken lassen und drauflos tanzen. Kommen euch die Ideen für die Songs mit derselben Leichtigkeit?
Grant: Ja, ich denke schon. Ganz ehrlich, wir machen ja auch Musik, die Spaß machen soll und nicht unglaublich tiefsinnig oder gekünstelt ist.
Rob: Leute, die zu unseren Shows kommen, wollen in jedem Fall unterhalten werden und sind nicht unbedingt auf der Suche nach einem ernsten Abend. Es geht darum eine gute Zeit miteinander zu verbringen und das können wir ihnen geben. Wir haben ja selbst unheimlich viel Spaß, wenn wir auf der Bühne stehen.
GL.de: Apropos Spaß, wie viel bleibt denn davon übrig, wenn ihr ständig von einem Termin zum nächsten hetzt und in eurem Beruf so ausgelastet seid?