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CAPTAIN CAPA
 
Momente
Captain Capa
Neulich in Amerika. Die riesige Vans Warped Tour reiste durch die USA. Mit dabei waren Bands wie Every Time I Die, Less Than Jake, Of Mice And Men, Parkway Drive, The Devil Wears Prada, Enter Shikari, Finch, Terror und Bayside. Hardcore eben, Punkrock und Metal. Ebenfalls in einem der vielen Busse aber saßen auch Hannes Naumann und Maik Biermann, besser bekannt als Captain Capa. Zwei Jungs aus Bad Frankenhausen, mit einem Audiolith-Deal ausgestattet und eher der elektro-poppigen Szene zuzuordnen. Nach 2012 waren sie schon zum zweiten Mal dabei, doch dieses Mal mussten sie uns davon erzählen. Von besonderen Momenten, Bands und Emotionen.
GL.de: Der schönste Moment während der Vans Warped Tour.

CC: Gemeine Frage! Die sieben Wochen auf der Warped Tour waren so vollgestopft mit irre schönen Momenten, dass wir da wirklich keinen raus picken können. Wir erinnern uns aber gerne an die erste oder zweite Nacht im Tourbus: Wir hatten eine Zwölf-Stunden-Fahrt vor uns und haben unsere Busfamilie gerade erst kennen gelernt, als wir plötzlich anfingen, nacheinander unsere liebsten, alten Emo-Hits in die Runde zu werfen. Daraus entstand dann eine rollende iPod-Disco mit Bierdusche und Luftgitarren-Wettbewerb. Dabei wurde irgendwie allen klar, dass wir uns bestens verstehen und eine verdammt gute Zeit miteinander haben werden. Bis dato waren sich die Leute im Bus noch nicht sicher, wie die komischen Deutschen drauf sein werden und wir wussten auch nicht so recht, ob es wieder so schön familiär wird wie auf der Warped Tour 2012. In der Nacht ist dann irgendwie mit einem Mal der Knoten geplatzt und wir sind zu einer kleinen, engen Familie geworden.

GL.de: Der schlimmste Moment während der Vans Warped Tour.

CC: Es gab zwischendurch bei einigen im Bus ein paar Durchhänger - logisch, wenn man zwei Monate auf engem Raum zusammenlebt. Am schlimmsten war es wohl wirklich, Leute, die man in der ersten Tourhälfte als energische Witzbolde kennen gelernt hat, in der zweiten Hälfte als deprimierte Häufchen Elend mit zu erleben. Am Ende haben doch noch alle die Kurve gekriegt.

GL.de: Der romantischste Moment während der Vans Warped Tour.

CC: An einem der letzten Tage haben sich alle Bands und Crewmitglieder unserer Bühne am frühen Morgen für ein Gruppenfoto zusammengefunden. Während die Fotografen ihren Kram zusammengeschraubt haben, flog plötzlich eine Frisbee-Scheibe durch die Luft, was in die größte Frisbee-Runde der Welt mündete. Alle Musiker, Merchandise-Verkäufer und Tontechniker, die mit der Beatport-Bühne zu tun hatten, stellten sich in einen riesigen Kreis und warfen Frisbees, Bälle und irgendwann auch Schuhe durch die Luft. Als dann noch jemand ballerlaut "I've Had The Time Of My Life" durch die Anlage schoss, war der Moment perfekt und überall nur noch Grinsen und die ein oder andere Freudenträne zu sehen.

GL.de: Der skurrilste Moment während der Vans Warped Tour.

CC: Die Aftershow-Barbecues waren mitunter sehr skurril. Die Chef-Etage der Warped Tour im Circle-Pit mit Band-Roadies und sonstigen Alt-Punks zu sehen war z.B. verrückt oder das Wrestling-Match hinter den Tourbussen, bei dem es wirklich heikel zu ging, während die Meute applaudiert und gejohlt hat. Haha.

GL.de: Der witzigste Moment während der Vans Warped Tour.

CC: Wir hatten unseren derbsten Lachflash wohl, als unser Tontechniker Norman (Bratze, Der Tante Renate) seine volle Bierdose im fahrenden Bus in einer Halterung abstellen wollte. Anstelle eines Dosenhalters war da aber nur ein endloses, schwarzes Loch in der Sitzbank, das die Bierdose sofort in den Tiefen des Bus-Innenlebens verschluckt hat. Sein Blick beim Versuch, das Debakel zu vertuschen, war einfach irre. Haha.

GL.de: Der lauteste Moment während der Vans Warped Tour.

CC: Schwer zu sagen, weil dort scheinbar grundsätzlich alles doppelt so laut gefahren wird, wie nötig. Die gesamte Tour war also eine stete, viel zu laute Dauerbeschallung. Aua! Ansonsten ist uns ein mal ein Kabel aus dem Laptop geflogen, das gab einen richtig lauten Knackser, bei dem, glaube ich, drei Emokids im Publikum ums Leben gekommen sind. Passiert!

GL.de: Die lauteste Band auf der Vans Warped Tour.

CC: Um den Preis sollen sich mal schön die Knüppelbands von der Monster Stage streiten. Wahrscheinlich Vanna oder Everytime I Die oder so.

GL.de: Die beste Band auf der Vans Warped Tour.

CC: Definitiv die Bad Rabbits. Die haben uns einfach komplett überrascht, weil sie so überhaupt nicht zwischen das Metalcore-Geknüppel der Warped Tour gepasst haben und trotzdem jeden Tag eine unfassbar mitreißende Live-Show abgeliefert haben und die Songs einfach der Hammer sind. Außerdem K.Flay, die konnte man sich gar nicht oft genug anschauen.

GL.de: Die schlechteste Band auf der Vans Warped Tour.

CC: Schwer zu sagen. Oftmals lernt man ja auch Bands kennen, mit denen man sich blendend versteht und dann muss man leider feststellen, dass ihre Musik ziemlicher Mist ist. Wir wollen da ungern Leute durch den Dreck ziehen, aber klar - bei 80 Bands am Tag ist schon auch ein bisschen Schrott dabei.

GL.de: Die überraschendste Band auf der Vans Warped Tour.

CC: Wie bereits erwähnt, eindeutig die Bad Rabbits. Außerdem überrascht hat uns Anberlin. Die haben wir in unseren Emo-Jahren komplett übergangen und ignoriert. Jetzt haben wir sie kurz vor ihrer Auflösung noch mal auf der Warped-Tour gesehen und sind sofort zu Fans geworden. Die haben wir uns bestimmt sieben, acht Mal angeschaut.

GL.de: Der überraschendste Moment während der Vans Warped Tour.

CC: Am letzten Konzerttag haben sich die Bands untereinander Bühnenstreiche gespielt, uns hat's dabei auch ein Mal erwischt. Mitten in unserem Set haben plötzlich Stagehands unser riesiges CAPA Banner von der Bühne getragen, dahinter war dann ein riesiger Bierpong-Tisch mit Bechern und reichlich Spielern aufgebaut. Wir haben also unsere Show unter Lachkrämpfen weitergespielt, während hinter uns direkt auf der Bühne die Tischtennisbälle rum flogen und sich die anderen Bands besoffen haben.

GL.de: Der lehrreichste Moment während der Vans Warped Tour.

CC: Wir saßen nachts oft lange noch in der Bus-Lounge und haben uns mit MC Chris, der in Amerika eine echte Legende ist, oder Crizzly, der gerade den DJ-Himmel klar macht, übers Musikmachen, das Business oder halt, äh, das Leben unterhalten. Ich glaube aus jedem dieser Gespräche ist man zehn Prozent weiser wieder heraus gekommen. Ansonsten war die ganze Tour eine echte Entertainment-Schule. Wir haben uns ganz schön von anderen Bands anstecken lassen, was die Bühnenperformance und den Umgang mit US-Kids im Publikum angeht. Wir waren erst ein bisschen in unserer kleinbürgerlichen Bescheidenheit festgefahren, bevor wir gelernt haben, einfach auf alles zu scheißen und die Leute wie Zirkustiere zu behandeln. Ab da wurden die Shows noch mal um einiges lustiger.

GL.de: Wie groß ist der Bock auf eine dritte Vans Warped Tour.

CC: Riesig, ehrlich. Wir würden den Terror jederzeit wieder mitmachen. Zwei Monate mit zwölf Leuten in einem Bus eingesperrt zu sein und jeden Tag in der brütenden Hitze abzuliefern, ist zwar nicht immer leicht und es gibt definitiv Ups und Downs, aber alles in allem ist es einfach ein zu großer Spaß, um dazu Nein zu sagen.

Weitere Infos:
www.facebook.com/captaincapa
www.captaincapa.de
Interview: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-
Captain Capa
Aktueller Tonträger:
Foxes
(Audiolith/Broken Silence)
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