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DAGOBERT
 
Der Hohepriester
Dagobert
Anfang März erschien das neue Dagobert-Album "Welt ohne Zeit", das wir in unserer Rezension schon durchaus abgefeiert haben. "Jeder Song, tatsächlich wirklich jeder Song, ist ziemlich sehr gut", schrieben wir. "Die poppigeren, die elektronischeren, die 80er beeinflussten und die mit ein bisschen mehr Schlager-Flair - ohne Schlager zu sein, ohne Fuzz und ohne Fuzzi. Und sie alle ergeben irgendwie Sinn und in ihrer musikalischen Unterschiedlichkeit ein rundes Bild von Dagobert 2019." Jetzt geht der Berliner aus der Schweiz damit, mit neuen Songs wie "Flashback" und "Du und ich" auf Tour. Vorab stand er Gaesteliste.de Rede und Antwort.
GL.de: Du bist von Buback zu Staatsakt gewechselt - warum das? Was ändert sich jetzt für dich?

Dagobert: Bei Staatsakt kann ich zu 100% machen, was ich will, ihr Büro ist bei mir die Straße runter und sie teilen es sich mit meiner Booking Agentur. Das macht alle Organisation etwas einfacher.

GL.de: Wie läuft so ein Wechsel ab? Wie beim Fußball, du bekommst eine Anfrage? Oder hast du dich umgeschaut?

Dagobert: Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, die Musiklandschaft Berlin ist recht übersichtlich und man läuft sich sowieso öfter über den Weg. Es war lange klar, dass ich was Neues suche und dann gab es diverse Treffen und Optionen.

GL.de: Was war dir bei der Labelwahl wichtig?

Dagobert: Das wichtigste ist, dass ich mit lieben Menschen zu tun habe, die mich in dem unterstützen, was ich tun will.

GL.de: Welche Rolle spielt ein Label 2019 noch und was machst du als Künstler heute lieber selber?

Dagobert: Eigentlich mach ich nur Musik gerne. Inwieweit sich die Aufgaben von einem Label im Laufe der Zeit verändert haben, interessiert mich sträflich wenig.

GL.de: Staatsakt nennt "Welt ohne Zeit" ein "echtes Berlin-Album" - findest du das auch? Was ist daran Berlin und was eigentlich doch gar nicht?

Dagobert: Alle Songs sind in Berlin geschrieben und größtenteils auch da aufgenommen worden, sie handeln von meinen Erlebnissen in dieser Stadt. Ich denke schon, dass es ein echtes Berlin-Album ist.

GL.de: Du hast mit Konrad Betcher und Max Zahl am Album gearbeitet, wer hat hier was gemacht, wobei wolltest du dir auf keinen Fall helfen lassen?

Dagobert: Angefangen hat alles damit, dass wir zu dritt an einem schönen See saßen und ein paar Wochen meine vielen Demos durchgespielt haben, nur mit einem Keyboard und einer Gitarre. Danach haben Konrad und ich uns über zwei Jahre im Bunker von K.I.Z. eingenistet und Arrangements ausgearbeitet und alles aufgenommen.

GL.de: Gab es mal Gedanken, aus dem Künstler Dagobert eine Band mit dir, Konrad und Max zu machen?

Dagobert: Nein. Die beiden haben ihre eigene Band Minneapolis. Da können sie sich kreativ austoben. Dagobert ist eine ganz andere Musik.

GL.de: Mit welchen Erwartungen und Zielen bist du an das Album gegangen? Was war dir wichtig und was wolltest du unbedingt vermeiden?

Dagobert: Es sollte ein atmosphärisch dichtes und lyrisches Album werden, in dessen Gefühlswelten man regelrecht hineingesogen wird, ohne Abstand dazu gewinnen zu können. Vieles was ich früher gemacht habe, wurde irgendwie humoristisch verstanden, dem wollte ich in dem Fall vorbeugen.

GL.de: Eigentlich darf man diese Frage nicht stellen, aber weil dein Album nicht nur ziemlich super, sondern irgendwie auch ziemlich Cross-Over ist: Wie würdest du deinen Sound beschreiben?

Dagobert: Ich sehe mich selbst als den Hohepriester der gesungenen Liebe und schreibe Hymnen aus einer entschleunigten Gegenwelt. Meine Musik steht für sich selbst und in keiner Tradition.

GL.de: Wenn ich jetzt sage, ich finde Album Nummer drei vom Sound erwachsener und seriöser als die ersten beiden (ohne die ersten beiden unseriös zu finden...) - stimmst du mir zu oder siehst du das komplett anders?

Dagobert: Ich glaube dieser Eindruck entsteht vor allem durch die Auswahl der zweifellos ernsten Songs und auch durch die Tatsache, dass ich diesmal die Arrangements meiner Demos, welche ich immer mit sehr beschränkten Mitteln vorproduziere, diesmal komplett über den Haufen geworfen habe und Produzent Betcher sich mit seinen Synthsounds sehr stark eingebracht hat.

GL.de: In der Info zum Album steht: "Welt ohne Zeit" handelt von zehn Beziehungen und dieses Mal, das unterscheidet sie von den Songs der ersten beiden Alben, sind es keine Sehnsuchtsgebilde; sie haben alle stattgefunden, Dagobert hat sie erlebt. Wissen die, um die es in den Songs geht, dass es um sie geht? Und wenn ja: Wie finden die das?

Dagobert: Ungefähr die Hälfte weiß Bescheid. Wie sie das finden, habe ich nicht gefragt. Das wären ja aber auch sehr vertrauliche Informationen. Audrey Hepburn konnte ich nicht mehr fragen, sie ist "Der Geist".

GL.de: Geht "Welt ohne Zeit" also als Konzeptalbum durch?

Dagobert: Es war nicht als solches geplant, ich wollte bloß eine einheitliche Sound- und auch Wortwelt erschaffen, aus der man nicht zwischendurch rausfällt, weil man über irgendwas Absurdes lachen muss. Das wird auf meinen zukünftigen Alben aber sicher wieder anders werden.

GL.de: Wer begleitet dich auf Tour, was dürfen wir von Dagobert live erwarten?

Dagobert: Ich habe meine Band um meinen Produzenten erweitert. Live werden wir mit zwei Keyboardern ziemlich spektakuläre Soundwände auffahren. Zusätzlich ist neuerdings noch ein fester Lichtmann im Team. Grundsätzlich werden Gefühle zelebriert. Das macht auf Konzerten am meisten Sinn.

Weitere Infos:
www.facebook.com/DagobertOfficial
Interview: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-
Dagobert
Aktueller Tonträger:
Welt ohne Zeit
(Staatsakt/Universal)
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