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DAWES
 
Die ewigen Newcomer
Dawes
Sie tourten als Backingband für Robbie Robertson, Jackson Browne, John Fogerty und Conor Oberst, verbrachten einst einen Frühling auf Tour mit Bob Dylan und sind leuchtende Vertreter des Revivals des legendären Laurel-Canyon-Folk-Rock-Sounds in Los Angeles. Nun kehrten Dawes genau zehn Jahre nach der Veröffentlichung des ersten ihrer sechs allenthalben hochgelobten Alben nicht nur mit mitreißenden Club-Konzerten in Berlin und Köln erstmals nach einer mehrjährigen Auszeit auf deutsche Konzertbühnen zurück, sie hatten auch gleich noch ein nettes Mitbringsel für ihre treuen Fans in good ole Germany dabei: den nur bei den Auftritten der Europatournee erhältlichen Konzertmitschnitt „Live From Richmond, VA“, eine formschöne Doppel-LP im Klappcover, die es am Merch-Tisch für den Freundschaftspreis von 15,00 Euro zu erstehen gab. In Gedanken sind Sänger/Gitarrist Taylor Goldsmith, sein Bruder Griffin Goldsmith am Schlagzeug, Bassist Wylie Gelber und Lee Pardini an den Tasten derweil schon beim nächsten Studioalbum, wie wir bei unserem Interview vor dem Auftritt in Köln erfuhren.
GL.de: Taylor, bislang seid ihr stets mit einer neuen Platte im Rücken auf Tournee gewesen. Dieses Mal spielt ihr allabendlich wechselnde Hits aus den letzten zehn Jahren. Wie verändert das die Dynamik, die Atmosphäre eines Konzerts?

Taylor Goldsmith: Ich habe zwar das Gefühl, dass das Publikum auf unserer Seite ist, egal, was wir tun, aber trotzdem ist es ein besonderer Spaß, sich von einem populären Song zum nächsten zu hangeln und so die Energie den ganzen Abend hoch zu halten. Live-Shows nehmen einen besonderen Platz im Tun einer Band ein, über das nicht so oft gesprochen wird. Mit jeder neuen Platte erweiterst du dein Arsenal, aus dem du dir für die Konzerte die passenden Songs herauspicken kannst, um gemeinsam mit dem Publikum in Erinnerungen zu schwelgen. In gewisser Weise führst du dabei das vor, was dich ins Hier und Jetzt geführt hat. Das ist schon ein wenig schräg, aber es ist toll, wenn du dich damit arrangierst und es als das akzeptierst, was es ist.

GL.de: Dawes sind eine allenthalben gefeierte Band, ohne dass ihr je den ganz großen Durchbruch geschafft habt. Könnt ihr das Gute darin sehen?

Taylor Goldsmith: Ja, vollkommen! Ich bin jetzt 34, aber trotzdem werden wir in der Öffentlichkeit immer noch als Kids wahrgenommen, als diese jungen Typen in Dawes! Es gibt Bands, die jünger sind als wir, aber weil ihre erste Platte ein Riesenerfolg war, werden sie als Veteranen wahrgenommen, die übern Berg sind. Wir dagegen gelten für viele immer noch als Newcomer, und das gibt uns die Chance, auch weiterhin selbst zum Narrativ unserer Geschichte beizutragen, während sich Bands, die großen Erfolg hatten, den Kopf darüber zerbrechen müssen, wie sie ihr Level halten können. Das heißt allerdings nicht, dass wir nicht gerne erfolgreicher wären. Das ist eine Erfahrung, die wir liebend gerne einmal machen würden, trotz all der Herausforderungen, die das mit sich bringt.

GL.de: Großer Erfolg bedeutet oft aber auch, dass der Spielraum für eine Band kleiner wird. Ihr dagegen habt mit den letzten Platten bewiesen, dass ihr nicht auf einen bestimmten Sound festgelegt seid.

Taylor Goldsmith: Wenn wir neue Dinge ausprobieren, ist das einfach unsere Art, als Band gesund und lebendig zu bleiben. Wenn du dynamisch bleiben willst, musst du weiter wachsen. Es gibt viele Beispiele für Bands, die einfach ihr Erfolgsrezept wieder und wieder anwenden und daran zugrunde gehen. Natürlich würden wir gerne sicher sein, dass unsere Karriere nie in Gefahr geraten kann, aber die wenigsten haben bei ihrer Arbeit diese Art von Gewissheit.

GL.de: Allerdings ist es doch bisweilen gerade die Ungewissheit, die für den nötigen Antrieb sorgt. Ohne neue Ziele tritt man ja auf der Stelle!

Taylor Goldsmith: Ja, absolut! Ein Freund von mir hat kürzlich ein Buch gelesen, in dem Schauspieler sich gegenseitig interviewen. Im Gespräch von Robert Duvall und Robert De Niro fragt einer den anderen, was seine größte Angst nach Fertigstellung eines Films sei, und die Antwort lautete: 'Dass ich nie wieder eine Rolle bekomme.' Das zu hören, hat für mich etwas Tröstliches. Egal, ob du im Madison Square Garden auftrittst oder zehn Millionen Dollar verdient hast, auf die ein oder andere Art und Weise fürchten wir alle, dass wir das verlieren, was wir haben.

GL.de: Im letzten Gaesteliste.de-Interview hast du gesagt, dass es dir gefällt, dass ihr so produktiv seid, weil du gerne später auf ein umfangreiches Gesamtwerk zurückblicken willst. Die Frage, die sich daraus ergibt, lautet natürlich: Wann gibt es neue Musik von Dawes?

Taylor Goldsmith: Unsere nächste Platte ist bereits im Kasten und wird auf jeden Fall im kommenden Jahr erscheinen. Zuvor werden wir allerdings als Band für meine Ehefrau [Schauspielerin und Musikerin Mandy Moore] auf Tournee gehen. Nicht unbedingt hier in Europa, aber in Amerika haben wir in den letzten Jahren fast ein wenig zu viel live gespielt, und wir wollen vermeiden, unser Publikum zu übersättigen. Wenn wir mit meiner Frau auf Tournee gehen, können wir das tun, was wir lieben, und als Band zusammenarbeiten, gleichzeitig geben wir unseren Anhängern die Chance, uns ein wenig zu vermissen.

Weitere Infos:
dawestheband.com
www.facebook.com/Dawestheband
twitter.com/Dawestheband
www.instagram.com/dawestheband
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Pressefreigabe-
Dawes
Aktueller Tonträger:
Live From Richmond, VA
(HUB Records/Import)
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