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SOUTH
 
Südfrüchte
South
South ist eine neue, junge Band aus dem Norden von London (aber dem Süden Englands - daher der Name). Natürlich wird sie in England als das nächste große Ding gehandelt, das läßt die Jungs aber scheinbar kalt. Ohne die übliche Blasiertheit englischer Nachwuchskünstler lassen Joel, Jamie und Brett durchblicken, daß es ihnen nicht unbedingt um Ruhm und Ehre, sondern mehr um Spaß an der Freude geht - das aber mit einer soliden Basis.
Die Drei spielen bereits seit Schulzeiten zusammen und haben auch einige Erfahrung im Umgang mit ihren Instrumenten - was man der Scheibe auch anhört. Es überwiegt ein organischer Sound mit minimalen Anleihen bei der Moderne und wohlstrukturierten Songs als Basis. Obwohl - und das ist wichtig - South sind keine Pop-Band. "Genau", stimmt Joel zu, "wir wissen zwar, wie man Songs strukturiert, aber wir wollen nicht unbedingt in die Charts. Wir möchten eher etwas Zeitloses schaffen." Da sind die Jungs prinzipiell schon auf dem richtigen Weg, denn man orientiert sich an den Altvorderen. Hat es eine junge Band da heutzutage leichter, wo ja doch eigentlich schon alles erfunden ist? "In gewisser Weise schon", überlegt Joel, "aber die Beatles haben ja auch irgendwo drauf aufgebaut, nicht?" "Was ich gerne möchte, ist so was zu machen, was die Beatles dann mit 'Sergeant Pepper' machten", wirft Jamie ein, "da war dann von den Vorbildern nichts mehr zu hören." Stilistisch haben sich South hier überhaupt nicht festgelegt. Neben einem immer wiederkehrenden Instrumental namens "Broken Head" gibt es allerlei Rockiges, aber auch Elemente aus der Tanzszene oder gar bluesige Folk-Balladen. "Neulich meinte jemand mal, das klänge wie eine Mischung aus Beatles und Chemical Brothers", meint Jamie, "das hat uns gefallen."
South
Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Die Bezüge zu den Beatles sind hier eher zufälliger Natur. South sind von etwas anderer Bauart. Zum Beispiel herrscht ein rauher, übersteuerter Sound vor, es gibt (echte) Mellotron-Sounds, die geradewegs von Led Zeppelin stammen könnten und immer wieder überraschen South durch komplexe Songgebilde, die man durchaus als anspruchsvoll bezeichnen darf. "Wir haben auch soeben unseren ersten Soundtrack zusammen mit James Lavelle (dem Co-Produzenten der South-CD) gemacht", meint Joel, "musikalisch hat das gar nichts mit unserer Musik zu tun, es war aber eine wichtige Erfahrung für uns." Der Film - u.a. mit Ben Kingsley und Ray Winstone - kommt vielleicht sogar bei uns in die Kinos und könnte so für einen gewissen Popularitäts-Schub von South sorgen. Warum ist die CD mit über 70 Minuten Laufzeit eigentlich so lang geworden? "Wir haben eine Menge Arbeit da reingesteckt", informiert Jamie, "und wir hatten nicht das Gefühl, daß man einen der Titel herauslassen hätte können. Im Gegenteil, wir haben die Scheibe sogar noch gekürzt."

Wie sieht denn eine so junge Band die Zukunft? "Nun, ältere Musiker werden immer besser mit dem, was sie tun", erklärt Jamie, "nimm z.B. Paul Weller, der war anfangs ein zorniger junger Mann und ist später ein verdammt guter Songwriter geworden." South stehen ja noch am Anfang ihrer Karriere, schreiben aber bereits jetzt ziemlich gute Songs. Warum sollte mit diesem Anspruch nicht auch mal eine solide Karriere möglich sein? Radiohead haben es ja schließlich vorgemacht.

Interview: -Ullrich Maurer-
Fotos: -Pressefreigaben-
South
Aktueller Tonträger:
From Here On In
(Mo'Wax/Pias)
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