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RICH HOPKINS AND THE LUMINARIOS
 
Blues ist langweilig
Rich Hopkins And The Luminarios
Das neue Album von Rich Hopkins And The Luminarios-Album heißt "My Lucky Stars", zeigt auf dem Cover einen Sternenhimmel à la Van Gogh und ist unterm Strich die beste Rich-CD bislang geworden. Sie ist abwechslungsreicher als sein bisheriges Oeuvre und weniger experimentell als der Vorgänger, "Devolver", das er auch gerne als "sein Sergeant Peppers-Album" bezeichnete. "Ja, stimmt, ich gehe jetzt zurück in der Geschichte", meint er scherzhaft, "das ist jetzt mein 'Revolver'. Nein, ernsthaft: Ein Album repräsentiert immer eine Momentaufnahme des aktuellen Zustandes. Damals wollte ich experimentieren. Es war cool, Instrumentals ohne Texte zu schreiben und so. Das war damals. Mein neues Album dient als Standortbestimmung für mich, als Songwriter. Es geht darum, mein Potential als Songwriter auszuloten. Es ging mir auch darum, mehr Kontrolle auszuüben und mich sicherer zu fühlen." Ist das auch der Grund, warum Mike Davis diesmal keinen Song geschrieben hat? "Ja, ich denke, Mike hat begriffen, worum es mir bei dem Album ging. Das soll nicht heißen, daß er nie mehr einen Song für die Luminarios schreiben wird - nur halt jetzt nicht. Mit Mike ist das sowieso etwas besonderes. Gute Musiker gibt es viele, und wenn es mir gelingt, das Feeling meiner Songs rüberzubringen, ist es eigentlich egal, mit welchen Musikern ich spiele. Darum geht es aber gar nicht. Mir geht es darum, mit Leuten zusammenzuspielen, mit denen ich mich wohlfühle, und die ich respektiere, so wie Mike."
Auf dem neuen Album gibt es auch Sachen, die Rich noch nie gemacht hat: Drum-Loops, Songs in spanisch, ungewöhnliche Instrumente (eine peruanische Harfe z.B.) oder Frauen-Chöre. "Sowas wollte ich immer schon machen", meint Rich, "um ehrlich zu sein, langweilen mich normale Popsongs langsam ein wenig. Sicher: Es ist immer eine Herausforderung, einen neuen Song zu schreiben, aber ich wollte mal was Neues machen. Etwas, was außerhalb des Bereiches liegt, in dem ich mich eh wohlfühle. Außerdem macht es mir momentan mehr Spaß im Studio kreativ zu sein, als live zu spielen - Sachen auszuprobieren, an meinem Gesang zu feilen und so." Warum singt Rich Stücke in Spanisch - wie z.B. "La Luz" - das Licht, die Erleuchtung? "Nun ich spreche fließend Spanisch. Ich war mal in Paraguay im Friedens-Korps. Und neulich war ich dort wieder zu Besuch und da kam alles zusammen. Ich schrieb den Song direkt in spanisch, fand jemanden, der dort ein Studio hatte, und nahm den Song sehr schnell mit lokalen Musikern auf. Die Frauenstimme nahmen wir nachher zu Hause auf, weil mir die Original-Version nicht so gut gefällt. Das ist übrigens Mindy Ronstadt, die Nichte von Linda. Neulich, in Hamburg, trug ich das Stück erstmals live vor (zusammen mit dem begnadeten Slide-Gitarristen Roger Schaffrath). Vorher war ich sehr nervös, aber es klappte hervorragend. Es war mir wichtig, mir zu beweisen, daß ich das kann und mich wohl dabei fühle. Ich denke, in einem früheren Leben war ich mal ein Spanier."
Rich Hopkins And The Luminarios
Es finden sich ebenfalls zwei "Blues"-Stücke auf der Scheibe - nicht direkt eine Domäne von Rich. "Stimmt, ich werde bestimmt nicht versuchen, jemandem vorzugaukeln, ich sei schwarz", bestätigt Rich das, "Blues an sich finde ich auch eher langweilig. Und es sind ja auch keine richtigen Blues-Stücke - eher Blues Rock. Der eine, Wildhare-Lordsburg Blues-Blues handelt von einer witzigen Geschichte, die Mike und ich mal in Wildhare-Lordsburg Blues erlebt haben, und der andere, N.Y. Blues handelt von Neil Young." Hm. Und das, obwohl Rich Hopkins doch ständig mit Neil Young verglichen wird? "Ja eben drum", erläutert er das, "sicher, es ist eine Ehre mit ihm verglichen zu werden, aber langsam nervt es auch. Wenn die Leute mal genau hinhören würden, könnten sie auch merken, daß ich ganz was anderes mache. Ich versuche jedenfalls nicht, Neil Young nachzumachen, ich verfolge nicht mal seine Laufbahn besonders intensiv. Das Stück ist also ironisch gemeint." Und warum heißt das Album letztlich "Lucky Stars"? "Ich bin momentan in einer guten Phase", schwärmt Rich, "ich fühle mich wohl, mit den Leuten, mit denen ich zusammenarbeite, ich bin mir bewußt, daß es ein Privileg ist, Platten veröffentlichen zu können, mir ist auch bewußt, daß dies ohne meine Fans nicht möglich wäre. Es ist meine Art, 'Danke' zu sagen." Rich wird sich auf der anstehenden Tour weiter bedanken. Dann vermutlich wieder ein bißchen lauter.
Weitere Infos:
www.sanjacintorecords.com
Interview: -Ullrich Maurer-
Fotos: -Ullrich Maurer-
Rich Hopkins And The Luminarios
Aktueller Tonträger:
My Lucky Stars
(Blue Rose Records/In-Akustik)

 
 

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