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TILMAN ROSSMY QUARTETT
 
Neuer Stoff
Tilman Rossmy Quartett
Lange, lange hat er uns warten lassen. Viereinhalb Jahre sind vergangen, seit "Passagier", das letzte Album mit neuen Songs von Tilman Rossmy, erschien. Nachdem Tilman und seine großartige Band mit Schlagzeuger Rob Feigel, Keyboarder Ralf Schlüter und Gitarrist Folke Jensen letztes Jahr mit den Neuaufnahmen alter Regierungs-Songs auf dem Album "Reisen im eigenen Land" erstmals eine Platte erfolgreich in Eigenregie veröffentlicht hatten, erscheint nun das brandneue Werk "Seitdem man mich..." wiederum ohne die Hilfe eines Labels. Vertrieben wird es in den Läden von Indigo, besser ist allerdings, man bestellt es direkt online unter www.tilman-rossmy.de bei Folke Jensen, "denn der tägliche Gang zur Post tut ihm so gut", wie Tilman unlängst auf der Website vermeldete.
Stärker als auf den vier Vorgängern seit dem Ende der Regierung hat man bei der neuen Platte das Gefühl, dass hier eine echte Band, nicht nur ein Solist mit exzellenten Begleitern, am Werke ist. Eine Sichtweise, der auch Tilman zustimmte, als Gaesteliste.de ihn kürzlich im Stadtcafe seiner Wahlheimat München zum Gespräch traf. "Ich habe dieses Mal viel mehr an die Jungs abgegeben. Das Cover hat Rob gemacht, und zum zweiten Mal nach 'Reisen im eigenen Land' habe ich mich aus der Abmischung, die Folke und Ralf gemacht haben, komplett herausgehalten. Ich war nicht einen Tag dabei", erzählt Tilman und fügt lachend an: "Und dann ist ja auch noch ein Instrumentalstück mit auf der Platte! Es ist schon so, dass die Jungs jetzt mehr Verantwortung übernehmen." Und warum auch nicht? Immerhin spielt er seit seiner ersten Tournee als Solist im Jahre 1996 mit seiner Band in fast unveränderter Besetzung zusammen, seit vier Jahren unter dem Namen "Tilman Rossmy Quartett", der nicht zuletzt die Zufriedenheit des "Chefs" mit seinen Mitstreitern ausdrückt. Gab es denn einen bestimmten Wendepunkt, an dem für Tilman aus einem Haufen Studiomusiker "seine" Band wurde? "Das war im Prinzip auf der 'Selbst'-Tour, denn da habe ich gemerkt, dass ich mich total auf die Jungs verlassen kann. Ich hab ja mit der Regierung eine lange Leidenszeit hinter mir, was das Livespielen angeht, da konnte man sich nie sicher sein, dass es ein guter Abend wird. Das Gelingen des Konzertes war eigentlich immer gefährdet. Natürlich gibt es auch mit der jetzigen Band mal einen Abend, an dem es nicht so toll läuft, aber wir haben schon eine Grundqualität, die sehr wichtig ist, wenn du dich auf eine Bühne stellst." Ab Mitte Februar geht das Tilman Rossmy Quartett auf die längste Tour seit seinem Bestehen, übrigens wegen der großen Nachfrage, wie es so schön heißt. "Eigentlich wollte ich weniger machen", gibt Tilman zu. "Die Tournee kostet mich ja schließlich nun auch zwölf Tage meines Urlaubs, aber die Tour buchte sich irgendwie von selbst. So eine Tournee auf die Beine zu stellen ist heute mit Hilfe von ein paar eMails wirklich keine Arbeit mehr."
Tilman Rossmy Quartett
Diese Leichtigkeit spiegelt auch "Seitdem man mich..." wider. Nur wer das sichere Gefühl hat, der Welt nichts mehr beweisen zu müssen, kann so lässig und relaxt an eine Platte herangehen wie das Tilman Rossmy Quartett. Was dennoch nicht heißt, dass die vier ausschließlich auf bereits bekannten Pfaden wandeln. Neu ist beispielsweise, dass sich Tilman für das neue Album neben einer ganzen Reihe wie gewohnt autobiographisch geprägter Stücke auch an einige literarische Vorlagen gewagt hat und sich durch Texte von Rumi, Khayaam oder Hafiz nicht nur inspirieren ließ, sondern bei "Hör auf die Flöte", "Auf den Wein" und "Komm füll die Gläser" gleich die Originale vertonte. "Es fing an mit dem Stück von Rumi. Ich habe nicht nur seine Sachen gelesen, die ja schon etwas schwer zu verdauen sind, sondern auch viel über ihn, wo dir die Sachen etwas näher gebracht werden. Dort stand dann überall, dass 'Hör auf die Flöte' ein ziemlich wichtiges Stück sei. Zuerst erschloss es sich mir aber nicht wirklich, deshalb habe ich mir überlegt, das Stück auswendig zu lernen, aber das ist ja auch mit Arbeit verbunden. Wenn ich allerdings ein Lied mache, dann habe ich den Text immer bei mir, also habe ich einen Song daraus gemacht. Den habe ich dann ein paar Freunden vorgespielt, die auch alle ganz angetan davon waren, und danach schickte mir jemand den Text von Hafiz und schlug mir vor, daraus etwas zu machen, und so sind die anderen zwei als Folge daraus entstanden."
Tilman Rossmy Quartett
Aber auch musikalisch weiß die Platte nicht nur wegen des abschließenden Instrumentals "Mango Papaya" zu überraschen. Während die erwähnten Stücke musikalisch sehr zurückhaltend sind ("Da konnten wir einfach nicht so rocken"), erinnert "Der Stoff" in seiner liebenswerten Schrammeligkeit sogar ein wenig an Die Regierung! "Das ist vor allem das Solo von Folke, das ein bisschen punkig ist. Trotzdem ist es noch vergleichsweise clean. Er klingt halt immer noch wie ein echter Gitarrist", meint Tilman lachend, wohl wissend, dass früher musikalische Perfektion nicht immer unbedingt das wichtigste Kriterium für die Auswahl seiner Mitstreiter war. Trotzdem sei der Song kein Versuch, an alte Zeiten anzuknüpfen: "Wenn man aus der Ecke einmal weg ist, dann kommt man nicht mehr wieder. Ich weiß, dass einige Leute, die mich mögen, darüber etwas unglücklich sind, aber das ist einfach so." Deshalb ist "Seitdem man mich..." kein kompletter Neuanfang, aber eine ebenso spannende wie gelungene neue Facette zu Tilmans 20-jährigem "Dienstjubliäum" und zudem wohl seine beste Platte seit "Willkommen Zuhause"!
Weitere Infos:
www.tilman-rossmy.de
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Michael Fuchs-
Tilman Rossmy Quartett
Aktueller Tonträger:
Seitdem man mich...
(www.tilman-rossmy.de/Indigo)
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