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Interview-Archiv

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MILES
 
Melodie und Rhythmus
Miles
Miles aus Würzburg werden ja überall zurecht hochgelobt, vor allem für ihre Melodien und Arrangments. Kein Wunder, denn Sänger und Gitarrist Tobias hat einfach das Talent, mal eben ganz locker einen Song aus dem Ärmel zu schütteln, der einem nicht mehr aus dem Ohr bzw. Kopf geht. Aber dennoch wissen sie, wie man rockt, und auf dem aktuellen Album "Miles" (ganz schlicht betitelt, denn auf dieser Platte klingen Miles genau so, wie sie es wollten und drückt das aus, wofür Miles steht) haben sie es geschafft, sich sowohl von ihrer rockigen als auch von der poppigen Schokoladenseite zu zeigen.
Was ist denn in den letzten zwei Jahren, die jetzt zwischen den beiden Alben liegen, passiert und wie hat sich die Herngehensweise an das neue Album gestaltet? Tobias: "Wir haben super viele Festivals gespielt, wir waren in Amerika, in Austin, dort sind wir eingeladen worden von V2 Amerika, das war auch ziemlich aufregend, weil wir Konzerte mit den Flaming Lips, Mercury Rev, Sparklehorse gespielt haben, also lauter Bands, die ich richtig gut finde. Dann war ein Höhepunkt auf jeden Fall, die Platte aufzunehmen. Das war ziemlich aufregend, weil es doch ein ganz anderer Ansatz war und zum Teil sehr langwierig und kompliziert, aber dann auch richtig erfrischend. Ich habe diesmal sehr viele Lieder am Klavier geschrieben, und dadurch hat man manchmal ganz andere rhythmische Möglichkeiten, also auf so einen House-Rhythmus wie am Anfang bei 'Perfect World' kommt man einfach gar nicht auf der Gitarre, und in der Richtung ist dann sehr viel gemacht worden. Es war auch so, daß ich überlegt habe, daß Song, Melodien und Gesangslinien eigentlich immer schon da waren, aber daß man das auch rhythmisch irgendwie interessanter macht, das war mir auch ziemlich wichtig...bei der letzten Platte waren die Lieder schon da, und wir haben sie einfach aufgenommen, und diesmal haben wir die Hälfte der Sachen im Proberaum arrangiert, und die anderen Sachen haben wir mit dem Olaf [Opal - Produzent] und Gilbert zusammen ganz klar produziert, viel mehr auseinander genommen und anders instrumentiert. Bei vier, fünf Liedern auch mal keine Gitarren, und das war auf jeden Fall mal etwas anderes. Wir haben die Lieder auch so arrangiert, daß sie dem Ganzen auch irgendwie dienlich waren, also wenn ein Lied keine Gitarren braucht, dann haben wir auch keine Gitarren draufgemacht und es anders gemacht, und so die Stimmung des Liedes auch vervollständigt, wie auch bei 'Barracuda', wo einfach dann Klavier oder Meeresrauschen und Percussion drauf ist, die diesen Swing dann auch einfach wiedergibt." Warum wurde denn ein Songs aus den Anfangstagen, 'Baboon', nochmal neu auf- und mit auf die Platte genommen? Tobias: "Weil es ein Stück ist, daß wir immer noch sehr gerne live spielen, und weil es auch eine enorme Resonanz beim Publikum hat, und die andere Version, die an die 10 Minuten lang war, war nie so richtig aufgenommen worden und da haben wir gesagt, wir nehmen es nochmal auf, und da es so gut geworden ist, haben wir es mit auf die Platte genommen..,"

Einen Preis haben Miles auch schon einsacken können - was war das für eine Auszeichnung? Tobias: "Die Stadt Würzburg hat uns einen Kulturpreis gegeben, es wurde vom Oberbürgermeister persönlich übergeben, einen Preis für kulturelle Leistungen. Es war oben in der Festung ein ganz feierlicher Anlaß, und da haben wir den Preis bekommen und da habe ich am Flügel 'Barracuda' gespielt und die anderen haben dazu getanzt..." Wie ist denn Deine Einstellung zu solchen Auszeichnungen? Tobias: "Es kommt darauf an. Letztendlich halte ich nichts von Preisen, weil es alles irgendwie Geschmacksache ist, man kann nicht sagen, das ist jetzt besser als das oder sonstwas, aber klar, gefreut haben wir uns auf jeden Fall. Es ist auch ein dotierter Preis, und schon irgendwie mal eine Speerspitze, daß es auch andere Sachen gibt als Theater, Cabaret oder klassische Musik."

Da gibt es zum Beispiel auch die Filmmusik - Tobias und Gilbert haben zwar schon mal den ein oder anderen Versuch unternommen, ein paar Tracks für einen Film zu schreiben, aber um in dieses Metier hereinzukommen, bedarf es natürlich einer Menge Geduld, Beziehungen und Talent. Tobias möchte übrigens sein Songschreibe-Talent weiter nutzen und für andere Leute Songs schreiben - Namen konnte bzw. wollte er noch nicht verraten. Da können wir also mal gespannt sein, was uns da erwartet. Wer jetzt nach dem Hören der 'Miles'-Platte meint, ihn erwartet ein entspanntes Pop-Konzert, der irrt gewaltig, denn wie gesagt, das Rocken haben Miles nicht verlernt. Jeder sollte sich mal den Unterschied zwischen Konserve und Live-Erlebnis antun und sich freuen, daß es die Miles gibt.

Die Antworten per RealAudio anhören...

Weitere Infos:
www.miles-music.net
Interview: -David Bluhm-
Foto: -Pressefreigabe-
Miles
Aktueller Tonträger:
Miles
(V2)
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