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HATEBREED
 
Der Maßstab
Hatebreed
Die Zeiten von Casting-Pop, Schlager-Moves, Techno-Covern und Reißbrett-Rock scheinen nicht nur den Platten-Mogulen und Sender-Bossen gut zu tun. Auch der Underground profitiert. Denn die jungen Musikfans sehnen sich ganz offensichtlich immer mehr nach ehrlicher, echter Musik. Die muss hart, laut und brutal sein. Die Nicht-Major-Labels freuen sich, finden doch ihre kleineren Acts erheblichen Anklang, auch wer nicht in den Charts ist, verkauft die Clubs aus. Ein Beispiel: Hatebreed. Auf ihrer jüngst beendeten Deutschland-Tour spielte die Combo stets in vollen Hallen, ihre Platte "The Rise Of Brutality" ist ein Kracher, wer auf Hardcore der heftigeren Sorte steht, kommt an der Scheibe nicht vorbei. Weder Fans noch Kritiker. Schlechte Reviews findet man selten.
"Natürlich freuen wir uns über die gute Resonanz", plaudert ein bestes aufgelegter Matt Byrne, seines Zeichen Drummer von Hatebreed, im Gespräch mit Gaesteliste.de. "Und es ist auch sicher unser bisher bestes Album. Aber ich gehe fest davon aus, dass wir uns noch weiter entwickeln und unser nächstes Album noch besser wird. Es wäre also übertrieben, schon jetzt vom ultimativen Hatebreed-Album zu sprechen." Bis das nächste Werk jedoch erscheint, muss man "The Rise Of Brutality" aber doch als Maßstab nehmen. Als Maßstab für Hardcore. Denn Hatebreed spielen jetzt in einer Liga mit Sick Of It All und gehören eindeutig zur Spitze des Genres. Und sicher zu den aggressivsten und wütensten Vertretern ihrer Art. "Ich würde nicht sagen, dass wir immer fröhlich sind, aber wir sind jetzt nicht so hasserfüllt, wie es vielleicht manche von uns erwarten. Es gibt eben Dinge, die uns aufregen und die drücken wir mit unserer Musik aus. Wir spielen aus dem Herzen heraus, spielen das, was wir fühlen. Auch wenn wir manchmal wirklich fröhlich sind. Aber fröhliche Menschen müssen nicht unbedingt fröhliche Musik spielen [lacht]."

"The Rise Of Brutality" erschien nur ein Jahr nach "Perseverance", das allerdings fünf Jahre brauchte, ehe es nach "Satisfaction Is The Death Of Desire" auf den Markt kam. "Ja, das letzte Album ging schon verdammt schnell", lacht Matt. "Vor 'Perseverance' sind wir viel getourt, haben alles mitgenommen, was wir kriegen konnten. Wir haben alleine im Jahre 2002 über 300 Shows gespielt und einfach keine Zeit, Songs zu schreiben und aufzunehmen. Aber wir haben inzwischen einfach viel mehr Erfahrung, haben bessere Kontakte, den Support des Labels, haben gelernt, auch auf Tour zu schreiben und hatten einfach große Lust, eine neue Platte zu machen. Schließlich waren die Songs fertig, also haben wir eine neue Platte gemacht." Doch wer eine Ausnahme und weitere Jahre bis zur nächsten Scheibe befürchtet, der kann sich entspannen. Denn die Band ist schon fleißig am Schreiben: "Wir werden wohl Anfang nächstes Jahr ins Studio gehen. Wir haben schon wieder eine Menge Ideen und drei oder vier Songs sind auch schon so gut wie fertig. Aber wir werden bis Ende des Jahres noch touren und haben keine Zeit für Studioarbeiten." Keine Zeit für irgendwas dürfte Sänger Jamie haben. Denn neben ausgiebiger Live-Präsenz und fleißigem Songwriting, ist der Gute auch noch Moderator der in den Staaten recht populären TV-Show "Headbanger's Ballroom", die ja auch bei uns einst über den Bildschirm flimmerte und die buntgelockte Vanessa Warwick zum ersten Metal-Star des Musikfernsehens machte. "In den Staaten wurde die Show auch abgesetzt, aber seit einem Jahr ist sie wieder da und wie ich das mitkriege, läuft sie wohl auch ganz gut. Das ist natürlich ein großer Vorteil für uns! Nicht, dass Jamie jetzt jedes Mal Hatebreed-Clips spielt und dauernd unseren Namen erwähnt, aber die Leute kennen ihn eben und davon profitiert natürlich auch die Band."

Hatebreed feiern im nächsten Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Zehn Jahre sind in der Musik eine lange Zeit. Stile und Trends werden erfunden, ausgeschlachtet und verschwinden dann wieder. Nur wenige halten sich. Vor zehn Jahren war Grunge das große Ding, Hardcore fand dank Bands wie Biohazard gerade seinen Weg aus der Nische. Während Grunge schon lange tot ist, lebt Hardcore noch immer. Und ist präsenter, wichtiger und schlicht besser denn je. "Ich bin jetzt 28 und damit schon älter, als die meisten Kids in der Hardcore-Szene. Ich bin eben nicht mehr ganz auf dem Laufenden und höre lieber Agnostic Front und die Cro-Mags als die neueren Sachen. Obwohl mir auch ein paar dieser Emocore-Bands ganz gut gefallen, einige klingen schon verdammt frisch. Wer jedenfalls heute 15 Jahre alt ist, sieht im Hardcore sicher etwas anderes, als ich damals. Obwohl ich denke, die Sache an sich schon die gleiche ist, nur die Sichtweise und die Beteiligten sind eine andere. Und das gilt irgendwie auch für Hatebreed. Denn zwar haben auch wir uns stetig weiter entwickelt, sowohl musikalisch als auch menschlich, aber die Band ist eigentlich stets die gleiche geblieben. Sei es drum, heute gibt es ganz andere Möglichkeiten, sich einen Namen zu machen. Wir mussten damals touren, touren und nochmals touren. Heute gibt es das Internet und man muss nur ein paar MP3s ins Netz stellen, um der ganzen Welt seine Musik zu präsentieren. Aber ich finde das gut, es ist eine tolle Chance für junge Bands. Doch auch die sollten nicht vergessen, häufig live aufzutreten. Denn ist immer noch der beste Weg! Und den genieße ich noch immer. Ich komme rum, sehe fremde Städte und lerne eine Menge Leute kennen. Ey, ich lebe meinen Traum!"
Weitere Infos:
www.hatebreed.com
www.hatebreed.de
Interview: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigaben-
Hatebreed
Aktueller Tonträger:
The Rise Of Brutality
(Roadrunner Records)

 
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