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THE PRODIGY
 
The Beat Is Back!
The Prodigy
"Hallo, mein Name ist Hugh Hefner", begrüßt uns ein unglaublich gut gelaunter Liam Howlett in seiner Hamburger Hotelsuite – stilecht bekleidet mit einem weißen Bademantel seiner Nobelherberge, den dazu passenden Pantinen und der obligatorischen Rockstar-Sonnenbrille auf der Nase. Seine gute Laune ist nur allzu verständlich: Sieben Jahre nach dem Megaseller "Fat Of The Land" erscheint nun endlich das neue Album seiner Band The Prodigy: "Always Outnumbered Never Outgunned". Deshalb sei gleich zu Beginn die Frage erlaubt: Müsste Hugh Hef..., pardon, Liam Howlett nicht eigentlich ziemlich angespannt sein?
"Vor der Veröffentlichung einer jeden neuen Platte habe ich das Gefühl dieser nervösen Vorfreude. Dieses Mal freue ich mich aber ganz besonders darauf, die neuen Stücke live zu spielen, denn in ihrer aufgenommenen Form sind die Tracks für mich ja jetzt schon wieder alt. Deshalb ist es mir so wichtig, wieder auf einer Bühne zu stehen und die direkte Reaktion der Leute zu sehen." Eine interessante Aussage aus dem Mund von Howlett, immerhin ist die Langewartzeit auf das oft verschobene neue Werk auch damit zu begründen, dass The Prodigy nach der Endlos-Tournee, die "Fat Of The Land" folgte, völlig ausgebrannt waren, erst einmal eine 12-monatige Pause brauchten und selbst die geplante Rückkehr mit der Single "Baby's Got A Temper" vor zwei Jahren ein Schlag ins Wasser wurde.

"Das stimmt", gibt Howlett beim zu, "aber wir vermissen das Livespielen so sehr! Ich hab mir das Glastonbury Festival im Fernsehen angeschaut und mir so gewünscht, dass wir hätten dort sein können. Wir haben die Festivalsaison dieses Jahr genau um zwei Monate verpasst. Das war bei 'Fat Of The Land' im ersten Jahr genauso. So ist das nun mal, dann ziehen wir eben nächstes Jahr unser Ding durch." Bei der anstehenden Tournee werden auch Maxim und Keith Flint wieder mit von der Partie sein, also genau die beiden Frontmen, hinter denen sich Howlett viele Jahre lang gerne versteckte, bevor er die beiden für "AONO" kurzerhand vor die Tür setzte und im Alleingang das neue Album aufnahm. Selbst die namhaften Gäste wie Liam Gallagher, Twista, Princess Superstar oder sogar Juliette Lewis waren dabei nur Staffage. "Ich benutze Gesang immer wie Samples", erklärt Howlett die Tatsache, dass die Auftritte seiner Gastvokalisten zumeist aufs Wesentliche reduziert sind. "Zuerst wollte ich überhaupt nicht verraten, dass all diese Gäste auf dem Album sind, aber letzten Endes wollte ich doch offen und ehrlich erklären, wie das Album zustande gekommen ist." Dennoch heißt das nicht, dass der Mann aus Essex nun für sich das ultimative Erfolgsrezept gefunden hat und dass es auch in Zukunft im Studio das "Liam Howlett Orchestra" und live The Prodigy mit Maxim und Flint geben wird. "Nein, das wäre falsch", sinniert Howlett. "Ich wollte nie, dass aus der Platte ein Album voller Kollaborationen wird. Die Vocals auf 'Spitfire', 'Girls', 'Memphis Belles' und 'Wake Up' könnten genauso gut Samples sein. Stattdessen habe ich Princess Superstar eingeladen, ein neues 'Sample' für mich zu machen."

Richtig stolz ist er aber vor allem auf den Abwechslungsreichtum des neuen Albums. "Es gibt tradionellere Prodigy-Tracks wie 'Wake Up' oder 'Spitfire', die den 'Fat Of The Land'-Sound fortsetzen, aber dann gibt es auch viele, mit denen wir uns in eine andere Richtung bewegen. 'Girls' hat zwar die Energie einiger alter Tracks, nimmt aber trotzdem eine andere Richtung, weil es so oldskoolig klingt. Ich habe auch einen Remix von 'Girls' gemacht, der sehr nach The Prodigy klingt und weniger nach Electro, weil er andere Beats hat. Maxim hat dazu die Vocals beigesteuert. Das wird die B-Seite der Single."

The Prodigy
Apropos "Girls". Auf diesem Stück und auf "The Way It Is" finden sich ziemlich bekannte Samples wieder. Macht das für Howlett einen Unterschied, ob er weltbekannte Passagen oder völlig obskures Zeug sampled? "Ich benutze einfach alles, da gibt es keine Diskriminierung. Manchmal nehme ich einen superseltenen Track aus der psychedelischen Ära der 60er und dann wieder Michael Jackson - das spielt keine Rolle. Sampling ist eine Kultur, die mich begleitet hat, seit ich fünfzehn Jahre alt war, Mixtapes gemacht habe und Tracks aus alten 70er-Jahre-Songs zusammengeschustert habe." Nachdem "Fat Of The Land" vor allem als Reaktion auf die Live-Erfahrung von The Prodigy entstanden war, ging es dieses Mal zurück zur Herangehensweise des zweiten Albums, "Music For The Jilted Generation". Herausgekommen ist dabei eine Platte, auf die Howlett wirklich stolz sein kann. Und auch wenn "Always Outnumbered Never Outgunned" wohl kaum so hohe Wellen schlagen wird wie das unglaublich einflussreiche "Fat Of The Land"-Album, ist es dennoch ein Comeback, das sich hören lassen kann und das viele Howlett und Co. schon gar nicht mehr zugetraut hätten.
Weitere Infos:
www.theprodigy.com
www.brainkiller.it
www.prodigy-net.de
Interview: -Simon Mahler-
Fotos: -Pressefreigaben-
The Prodigy
Aktueller Tonträger:
Always Outnumbered Never Outgunned
(XL Recordings/Beggars Group/Indigo)

 
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