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Interview-Archiv

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MOVIETONE
 
The Cinematic Orchestra
Movietone
Eigentlich hatten sich Movietone einen anderen Namen ausgesucht, den aber ihr Label scheußlich fand, und letztendlich blieben der Band ungefähr drei Minuten, um einen neuen Namen zu finden. Beim Interview mit der Gästeliste in Köln kann Kate Wright darüber lachen. In Wirklichkeit war die Situation wohl damals weniger entspannt. Anfangs war es wirklich nicht viel mehr als ein Name, aber spätestens mit ihrem wunderschönen dritten Album "The Blossom Filled Streets" hat das Musikerkollektiv aus Bristol den cineastischen Ansatz auch in seiner Musik verwirklicht und sogar in seiner Heimat schon Stummfilme live musikalisch begleitet.
Dass den Engländern mit ihrem neuen Album endlich die Beachtung geschenkt wird, die eine Band, in der immerhin Rachel Brook (ex-Flying Saucer Attack) und Elektronik-Genie Matt Elliott (Third Eye Foundation) mitwirken, schon lange verdient hat, liegt nicht zuletzt daran, dass ihr Label Domino an die Band glaubt und dementsprechend mehr für die Gruppe tut. "Der Hauptunterschied zu unseren ersten beiden Alben ist, dass sich dieses Mal wirklich Leute um die Promotion gekümmert haben, dass wir auf Tour gehen konnten etc.", erzählt Kate.

Und die Tatsache, dass Domino mit Bands wie Clinic, Royal Trux oder Mouse On Mars eh gerade auf einer ungebremsten Erfolgswelle schwimmt, hat natürlich auch auf Movietone abgefärbt. "Klar, wenn dein Label einen guten Ruf hat, profitieren auch die unbekannteren Bands davon", ist sich Kate sicher. "Allerdings musst du natürlich aufpassen, dass die Stimmung gegen das Label nicht umschlägt, denn sonst sitzt du andersherum auch genauso in der Falle. Mehr Promotion bedeutet zwar noch lange nicht, dass deshalb unser Publikum zwangsläufig größer wird, aber zumindest haben die Menschen jetzt die Chance, sich überhaupt ein Bild von uns zu machen", ergänzt die Engländerin, die weiß, dass der Erfolg einer Platte leider zu oft nicht von der Qualität der Musik, sondern von der finanziellen Potenz einer Band und des Labels abhängt.

Mit "The Blossom Filled Streets" lassen Movietone ihre anfänglichen spröden Soundexperimente vollends hinter sich und verfolgen eine ähnliche Linie wie Yo La Tengo oder The Pastels und machen mit wesentlich direkteren Stücken ihrem Namen auch musikalisch alle Ehre. Ob man es nun als Reisetagebuch oder als Soundtrack zu einem imaginären Film bezeichnen möchte, das Gefühl der Grenzen- und Schwerelosigkeit stellt sich direkt bei "Hydra", dem ersten Stück, ein. Moderne Musik, die ihre Wurzeln trotzdem hörbar in den 60s bei Velvet Underground & Nico oder stellenweise sogar bei Nick Drake hat. Das Beste an dem Album, bei dem selbst schon der Titel die Phantasie anregt, ist allerdings, dass bei jedem weiteren Hören neue Bilder und Stimmungen auf den Hörer einströmen.

Weitere Infos:
www.dominorecordco.com/art/movi/movi.html
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Pressefreigabe-
Movietone
Aktueller Tonträger:
The Blossom Filled Stars
(Domino Records/Zomba)

 
 

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