GL.de: Elektro, Rap, Gitarren - ernst gemeinte Frage. Besteht da die Gefahr, dass man sich verzettelt, übertreibt und einfach Dinge macht, die eigentlich nicht hätten sein müssen?
Johannes: Macht man das nicht sowieso? Egal was man macht?
GL.de: Wie viel beim Songwriting basiert auf Logik und Kopfarbeit und wie viel kommt aus dem Bauch?
Johannes: Zuerst kommt der Bauch und dann der Kopf. Klar gibt es gewisse Schemata, denen man irgendwie immer wieder folgt. Aber eigentlich ist alles erst mal intuitiv. Der Kopf kommt dann ins Spiel, wenn man die Skizzen zu richtigen Songs formt. Der Bauch ist da aber nach wie vor noch gefragt und kommt sehr oft zum Einsatz.
GL.de: Wie schreiben Frittenbude eigentlich Lieder?
Johannes: Da gibt es kein Rezept. Mal hat Martin eine Melodie, mal Jakob einen Beat. Manchmal komme ich mit einem Text an. Ab und zu stellen wir uns auch einfach hin und machen drauf los. Das sind dann immer die magischen Momente, dann geht auch alles ganz flott und flink.
GL.de: Und wie geht's vorher los? Nimmt man sich gewisse Themen, Stile oder Sounds vor oder passiert das alles im Laufe der Arbeiten?
Johannes: Klar werden am Anfang Samples rausgesucht, Drumkits geladen und neue Instrumente gekauft. Aber eigentlich ist das, wie wenn man früher bei Mama den Kühlschrank aufgemacht hat und geguckt hat, was alles zu essen da ist und erst mal von allem etwas rausholt. Irgendwann merkt man dann, was zusammen passt und gut schmeckt. Wir mausern uns Quasi von Kantinensmutjes zu Sterneköchen. Whatever, du weßt wie ich's mein.
GL.de: Was arbeitet man zwei Jahre lang an einem Album?
Johannes: Ja, das frage ich mich auch. Was fällt uns bloß ein, ey!
GL.de: Ist das überhaupt Arbeit oder noch immer nur ein großer Spaß?
Johannes: Nein, das ist Arbeit. Live spielen, auf Tour gehen, das ist Spaß. Aber ins Studio gehen und Songs recorden, Tag für Tag, Nacht für Nacht. Das ist teilweise ganz schön aufreibend und kann gerne auch als Arbeit bezeichnet werden, wobei natürlich da der Spaß auch nicht auf der Strecke bleibt. Wir machen das, was wir immer wollten. Musik. Das ist ein Traum.
GL.de: Was passiert live? Und was darf live nicht passieren?
Johannes: Live sind wir jetzt zu fünft. Wir haben Moped an den Drums und Phillip an den Tasten live mit ins Boot geholt. Das drückt und scheppert jetzt noch mehr. Live darf alles passieren, außer technische Probleme.