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Interview-Archiv

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WILLOW PARLO
 
Streicheleinheiten für die Seele
Willow Parlo
"Am Anfang haben wir gar nicht gewusst, wohin das Ganze gehen wird", gesteht Willow-Parlo-Mastermind Noemi Bunk im Gaesteliste.de-Interview. "Wir haben einfach Songs geschrieben und soundtechnisch viel experimentiert. Dann hat aber alles Form angenommen, und dann ist in diesem Jahr wahnsinnig viel passiert. Dabei haben wir sehr viel dazugelernt. Es ist ein besonderes Gefühl, mit all dem zu wachsen und sich dabei kreativ entfalten zu können." Nach Auftritten beim Dockville oder dem Reeperbahn-Festival und einem ersten Abstecher ins Ausland zum Sonic City nach Belgien kann man das nun auch hören: "See U Whenever" heißt die feine neue EP des Hamburger Indie-Quartetts, die vom ersten Ton an unterstreicht, dass Willow Parlo seit der Veröffentlichung ihres selbstbetitelten EP-Erstlings im Sommer 2022 einen ordentlichen Satz nach vorn gemacht haben. Die fünf Songs auf "See U Whenever" sind Streicheleinheiten für die Seele, mit denen Noemi und ihre Mitstreiter Björn Kröger am Bass, Jan Henrik Schnoor am Schlagzeug und Marco Winkler an der Gitarre wunderbar sanften Indie-Dream-Pop und ein Faible für US-Indie-Rock mit einem Hauch von Pop-Glanz verbinden: ein Brückenschlag zwischen Nostalgie und Nachdenklichkeit, der aller Melancholie und Wehmut zum Trotz aber auch nie ohne Hoffnung ist.
GL.de: Noemi, welchen Stellenwert, welche Bedeutung hat die Musik und speziell das Musikmachen für dich im Leben?

Noemi: Musikmachen ist etwas, worüber man nicht nachdenkt, es gehört zu unseren Leben dazu. Es ist das, was wir am meisten lieben und was uns erfüllt. Für uns ist es zusätzlich auch ein Beruf, für den man allerdings sehr hart kämpfen muss. Sich die Musik zum Beruf zu machen, macht die Ausübung nicht gerade leichter, weil das Ganze plötzlich nicht mehr unbeschwert und frei von Druck ist. Aber wenn man mir meine musikalischen Fertigkeiten nehmen würde, wäre das wie ein fehlender Körperteil.

GL.de: Für all die, die Willow Parlo erst jetzt entdecken, und angesichts der Tatsache, dass ihr in den vergangenen Monaten den Krach & Getöse Award gewonnen habt und im auch schon Ausland aufgetreten seid: Was waren die wichtigsten Stationen eurer Karriere bisher?

Noemi: Live zu spielen auf großen Festivals, auch im Ausland - das war schon immer ein Traum. Dass wir das dieses Jahr schon machen durften, bedeutet uns sehr viel. Die Produktion unserer beiden EPs sind außerdem von großer Bedeutung für uns. Sie spiegeln alles wider, wofür wir so hart arbeiten, was wir fühlen und wohin wir uns entwickeln.

GL.de: Als ihr zusammengekommen seid, gab es da etwas, auf das ihr euch sofort alle einigen konntet - eine Platte, ein Buch, einen Film, ein Gefühl...? Anders gefragt: Was ist das verbindende Element in der Band?

Noemi: Ich glaube was uns verbindet ist, dass wir durch unsere Musik einem gewissen Teil von uns Raum geben, den man normalerweise so nicht sieht. Wir sind im echten Leben keine sehr ernsten Persönlichkeiten. Aber beim Musikmachen finden wir einen Ausdruck für vieles, das uns trotzdem begleitet, so wie Melancholie und Sensibilität. Das führt auch dazu, dass wir nicht viel darüber sprechen müssen, wie unsere Musik sein soll, wir verstehen uns da oft blind.

GL.de: Mal ganz allgemein gefragt: Wonach suchst du mit euren Songs, speziell mit den Texten?

Noemi: Für mich sind Songtexte in erster Linie Gefühle, die mich beschäftigen, oder auch Dinge, die ich mich vielleicht sonst nie getraut hätte zu sagen. Vor allem hoffe ich, dass die Texte, gerade weil sie so persönlich sind, bei anderen Menschen Emotionen auslösen und dass sie nachempfindbar oder tröstlich sind. Egal, ob es um Selbstfindung geht, wie bei "Can't Get Enough", um den Moment mit einer geliebten Person, wie bei "All I Want", oder um Abschied, wie bei "My Father's Eyes".

GL.de: Was war die wichtigste Veränderung bei den Aufnahmen zu "See U Whenever"? Was wolltet ihr vorab anders machen, und was habt ihr während der Aufnahmen tatsächlich anders gemacht?

Noemi: Wir wollten den neuen Songs mehr Struktur geben und jedem einzelnen Song mit einem bestimmten Soundgewand Charakter geben. Zudem haben wir aber auch einfach Lust gehabt, unserem Sound einen Hauch mehr Pop unterzumischen. Wir haben die EP gemeinsam mit Jakob Hersch und Valentin Hebel produziert. Die beiden haben einfach direkt verstanden, wie es klingen soll und haben das wunderbar mit uns umgesetzt. Es gab eigentlich keine Hindernisse und es ist auch nichts wirklich dabei schiefgegangen, im Gegenteil. Wir haben einfach alle gemeinsam versucht, das Beste aus den Songs rauszuholen und sie gleichzeitig nicht zu verbiegen. Die Songs haben während der Produktion noch mal einen unerwartet wichtigen Feinschliff bekommen, der sie nun in meinen Augen genau im richtigen Moment zum Punkt kommen und strahlen lässt. Das gefällt mir persönlich sehr gut an dieser EP, dass sie nicht schwafelt, aber trotzdem alles sagt, was wir sagen wollten.

GL.de: Gab es Platten oder Künstlerinnen und Künstler, die euch als leuchtendes Beispiel gedient haben, als ihr die Lieder für "See U Whenever" geschrieben, arrangiert und produziert habt?

Noemi: "The Record" von Boygenius, Sam Fender, Lizzy McAlpine oder das neue Album "In The End It Always Does" von The Japanese House haben uns auf vielen Ebenen inspiriert. Was wir aus diesen Referenzen gezogen haben, war eine Mischung aus Nahbarkeit, weiten Räumen, fliegenden, träumerischen Elementen und Melancholie, aber trotzdem Aufgeräumtheit und ein selbstbestimmter Sound.
GL.de: Letzte Frage: Was macht euch - vor allem in Bezug auf eure Musik - gerade besonders glücklich?

Noemi: Die unerwartet große Wertschätzung, die wir in diesem Jahr in der Musikszene erfahren durften, hat uns wirklich unglaublich gefreut. Das treibt uns an und motiviert uns sehr.

Das Release-Konzert zu "See U Whenever" findet am 15.12. in der Molotow SkyBar in Hamburg statt.
Weitere Infos:
www.facebook.com/willowparlo
www.instagram.com/willowparlo
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Nilo Yamandi-
Willow Parlo
Aktueller Tonträger:
See U Whenever EP
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