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FOETUS
 
Chaos-Kontrolle
Foetus
Lange Zeit war es sehr still um J.G. Thirlwell - auch bekannt unter den Namen Clint Ruin oder Foetus. Angeblich brauchte er eine kreative Pause - doch in Wirklichkeit hatte er sehr mit einem "psychischen Ungleichgewicht" zu kämpfen. Doch die Musik hat ihn schließlich geheilt und das Warten hat für die Fans endlich ein Ende: "Flow" - das neue Album von Foetus ist endlich auf dem Markt. Jeder Song des Albums steht für sich, überrascht de Zuhörer immer wieder aufs Neue: Mal laut und lärmig, dann wieder sanft, groovy und funky, mal elektonisch oder gar punkig kommen die neuen Stücke daher. So kann der Hörer nie genau sagen, was ihn als Nächstes erwartet: "Die Platte ist wie eine italienische Hochzeitstorte: Sie hat viele Schichten und Füllungen, ist fett, süß und wird Dir die Zähne verderben", sagte jüngst ein Kritiker über "Flow". Aber vielleicht ist es ja gerade dieser Überraschungseffekt, der das Album zu einer Alternative zum Alternative-Rock werden läßt.
"Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was heutzutage noch mit Alternative bezeichnet wird. Für mich hört sich das auf jeden Fall alles viel zu normal an", sagt J.G. Thirlwell. Ganz und gar nicht "normal" ist "Flow" - vielleicht auch, weil Foetus nicht nur ein ganz bestimmtes Genre bedienen will: "Ich versuche Musik zu machen, die mich unter Spannung setzt und von einem ganz tiefen und verborgenen Ort in meiner Seele kommt." Das Projekt Foetus hat sich im Laufe der Jahre immer weiterentwickelt - nur der einen Konstanten ist J.G. Thirlwell treue geblieben: Jedes Stück der Platte erzeugt eine neue Atmosphäre, weckt die verschiedensten Gefühle beim Hören. "Ich habe jetzt schon wieder Ideen für mindestens drei neue Platten", sagt der kreative Kopf von Foetus. Doch woher kommt der Drang, immer wieder neue Stücke zu komponieren? "Schuld daran sind die teuflischen Stimmen in meinem Hinterkopf", scherzt Thirlwell. Doch hört man bei seinen Songs genauer hin, möchte man dieser Aussage schon fast wieder Glauben schenken. Doch schon wird der Musiker wieder ernster: Er möchte mit seiner Musik einfach in Erinnerung bleiben. "Viele Leute gehen am Strand entlang und hinterlassen keine Spuren - ich hingegen hoffe, daß meine Fußabdrücke für immer sichtbar sind." Große Worte, die sicherlich auch auf Charts-Eintagsfliegen gemünzt sind.
Foetus
Trotz seines dauerhaften Erfolges mit seiner Musik hat J.G. kein Patentrezept für einen guten und kreativen Foetus-Song: "Manchmal höre ich nur einen Sound, manchmal einen Titel, manchmal auch nur einen Rhythmus - aber manchmal höre ich sogar den ganzen Song in meinem Kopf. Dann gilt es nur noch, ihn so schnell wie möglich aufzuschreiben." Oft bleiben die Stücke jedoch nicht in dieser ersten Version bestehen. Die Songs zu "Flow" entstanden beispielsweise zum Teil schon vor ein paar Jahren. "Aber ich habe sie jetzt erst fertig werden lassen. So stehen sie nicht nur für den Moment, sondern für ein ganzes Kapitel meines Lebens." Schon allein der Grund, warum Thirlwell das Projekt Foetus gründete, macht klar, daß das Projekt sich wohl niemals nach den Belangen der Fans richten wird: "Ich war damals so was von enttäuscht von der Demokratie und wollte in den Songs meinen eigenen Standpunkt klar machen." Was soviel heißt, daß er sich seinen politischen Frust von der Seele schreibt, egal ob ihm jemand zuhört oder nicht. Doch die Leute hören zu - weil eben nicht nur die Texte interessant sind, sondern auch die Musik immer wieder Innovationen mit sich bringt. Foetus ist eben spannend. Aber nicht das einzige Projekt von Mastermind Thirlwell. Weitere Alben hat er unter den Namen "Manorexia", "Steroid Maximus" und "Clint Ruin" veröffentlicht. Aber warum konzentriert sich der Musiker nicht auf ein Projekt und kommt damit ganz groß raus? "In mir schlummern zu viele Persönlichkeiten - die passen einfach nicht in nur einen Körper. Ich bin ein Kontroll-Freak, Dadaist und ein Egomane." Schwer da nicht den Überblick zu verlieren. Doch auch wenn es mitunter ein wenig chaotisch bei Thirlwell zugeht - die Kontrolle verliert er nie: "Ich beherrsche das Chaos und nicht umgekehrt!" Was deutlich in seinem jüngsten Werk "Flow" heraus zuhören ist.
Weitere Infos:
www.foetus.org
Interview: -Esther Mai-
Fotos: -Pressefreigaben-
Foetus
Aktueller Tonträger:
Flow
(Nois-O-Lution/TIS)
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