10.04.2007 http://www.gaesteliste.de/zehnpluszehn/show.html?_nr=35 |
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10+10 |
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DANNY & DUSTY |
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Mal ehrlich: Wer würde sich denn wohl eine Scheibe von einem Act namens Danny & Dusty kaufen, wenn er nicht wüsste, dass es sich hierbei um niemand anderen als Dan Stuart & Steve Wynn handelt? Wir schreiben das Jahr 1984. Das erste Mal seit Punk und New Wave hat sich in Kalifornien eine neue Szene unerschrockener junger Musikanten der Aufgabe gewidmet, mit traditionellen Mitteln (Gitarren, Gitarren & Gitarren) eine zeitgemäße Seite ins Buch des traditionellen Rock'n'Roll zu schreiben. Der sogenannte "Paisley Underground" ist auf der Höhe seiner kreativen Schaffenskraft und die drei führenden Bands dieser Bewegung heißen Green On Red, The Dream Syndicate und The Long Ryders. Man kennt sich, schätzt sich und tauscht sich aus. Das führte dazu, dass die Musiker der o.a. Acts irgendwann beschlossen, auch einmal zusammen zu musizieren. Wobei wir dann bei Danny & Dusty wären - einem Projekt, das wohl als Schnapsidee begann, oder? (Jedenfalls hält auf dem Cover der ersten CD "The Lost Weekend" Steve Wynn ein Schnapsglas in der Hand.) Jetzt, 23 Jahre später, gibt es jedenfalls eine neue Danny & Dusty-CD namens "Cast Iron Soul", auf der sich Dan und Steve abermals zusammenrauften, um eine Sammlung von Songs abseits ihrer sonst üblichen Gemengelage zu kreieren, die dann zusammen mit den ehemaligen Gutterball-Musikern (und Chris Cacavas, der auch auf der ersten D&D-Scheibe dabei war) in Richmond, Virginia, mit viel Soul eingespielt wurden. Das interessante dabei ist, dass dieses neue Werk starke autobiographische Züge trägt. "Das stimmt", bestätigt Steve, "wir haben damals die Sache mit den Aliases als Tarnung verwendet - und heute als Schutz um mehr über uns selber herauszufinden."
Tun wir doch einfach mal so, als seien Danny (Dan Stuart) & Dusty (Steve Wynn) eine ganz normale Band und machen wir uns den Spaß, diesem Duo unsere üblichen zehn Fragen zu stellen. Auch darüber lässt sich ja eine Menge herausfinden... |
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1. Was ist eure Definition von "guter Musik"?
Dusty: An diesem Punkt in meinem Leben alles, was noch meine Aufmerksamkeit erregt - und das ist nicht einfach! Es hat gewiss nichts mit Genre oder Stil zu tun. Ich denke, es geht mehr um Emotionen, Leichtigkeit und tiefen, tiefen Soul.
Danny: Es ist für mich einfacher, über "schlechte Musik" zu sprechen. Ich liebe Pop-Musik so sehr, dass sie für mich immer ein gewisses Gewicht haben muss. iTunes hat die Single zurückgebracht - was ich klasse finde.
Danny: Freundschaft und Tragik, Musik als Geographie (damit meint Dan, für die Aufnahmen nach Richmond gereist zu sein - was er bis dahin noch nicht kannte), JD Foster.
Danny: Scheiße - mir ist es wurscht, ob ihr die Scheibe kauft oder in der Pfeife raucht!
Danny: Eine 65er Zuckerapfelrote Mosrite-Gitarre!
Danny: Punk machte es für mich alles erst möglich. Aber ich bin ein fauler Songschreiber.
Danny: Das beantworte ich mal wörtlich: Ich habe eine eigenartige Phase von einer Dekade durchlebt, in der ich gar nicht geträumt habe. Wenn ich heute träume, dann tatsächlich meistens über Musik.
Danny: Also es sind ja nicht die Waterloos, die dich am Ende kriegen, es sind die scheinbar unbedeutenden Niederlagen, sich allmählich auftürmen. So wie es sich z.B. bestimmt irgendwann rächt, wenn man keine Zahnseide verwendet.
Danny: Äh - dass ich wieder die wahre Bedeutung des Wortes "Amateur" kennengelernt habe.
Danny: "Yummy Yummy Yummy" vielleicht. Ich liebe diesen Song und habe neulich entdeckt, dass ich unbewusst das Intro für meinen eigenen Song "Gas, Food Lodging" gestohlen habe. Die Cars haben das bei "Just What I Needed" übrigens auch gemacht. Wie man sieht, dreht sich alles im Kreis...
Danny: Mädels. Das ist nämlich grundsätzlich ein Problem bei Danny & Dusty-Shows! |
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Text: -Gaesteliste.de- Foto: -Pressefreigabe- |
Aktueller Tonträger: Cast Iron Soul (Blue Rose/Soulfood) |
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