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ALELA DIANE
Alela Diane
Die vergilbten Fotos auf ihren ersten Veröffentlichungen, die spartanisch-puristischen Folk-Arrangements, die oft etwas verschrobenen Charaktere ihrer so ungemein lebendigen Songs und nicht zuletzt auch ihr Äußeres - es schien keinen Zweifel zu geben, dass die US-Singer/Songwriterin Alela Diane irgendwie nicht so richtig in diese Zeit passt. Doch inzwischen ist - nicht nur metaphorisch - der Zopf ab: Gemeinsam mit dem früheren R.E.M.-Produzenten Scott Litt, der extra für "Alela Diane & Wild Divine" seine langjährige Schaffenspause unterbrach, geht die 27-jährige Kalifornierin auf ihrem dritten Album neue Wege. Im Kern macht sie zwar nicht viel anders als auf "The Pirate's Gospel" (2006) und "To Be Still" (2009), doch das Ergebnis klingt fülliger, moderner, aber keineswegs weniger emotional. Bevor Alela im Mai mit ihrer neu besetzten Band für ausgewählte Konzerte nach Deutschland kommt, traf Gaesteliste.de die so ungemein sympathische Musikerin Anfang März in Hamburg.

1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Ich würde sagen, gute Musik ist für mich die, die Gefühle in mir auslöst. Die Musik, die mir am liebsten ist, vermittelt ein Gefühl der Ehrlichkeit. Du weißt einfach, dass das von der Person, die da singt, wirklich tief empfunden ist.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Da gibt es gleich eine ganze Reihe, aber die größte Veränderung ist sicherlich, dass ich nun nicht mehr die Hauptgitarristin bin. Ich spiele zwar noch einigen Stücken Gitarre, aber bei den meisten singe ich nur noch. Das ist meiner Erkenntnis geschuldet, dass ich gesanglich stärker bin als an der Gitarre. Anstatt mir also selbst im Weg zu stehen, indem ich beides gleichzeitig versuche, konzentriere ich mich lieber auf die Sache, die mir mehr liegt.

3. Warum sollte jeder deine neue Veröffentlichung kaufen?

Weil es ein Album fürs Hier und Jetzt ist. Ich schaue mit der Platte nicht zurück und hoffe, dass sich die Menschen jetzt, in 2011, mit den Songs identifizieren können, sie "fühlen" können.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Ich habe ein Haus gekauft! Ich begann Songs zu schreiben, als meine Eltern sich scheiden ließen und ihr gemeinsames Haus verkauften. Seitdem war es immer mein Ziel, wieder einen Ort zu haben, der ein echtes Zuhause für mich sein würde. Ich fühlte mich in meinem Leben als Erwachsene völlig entwurzelt, und ich hatte nicht die Chance, ins Haus meiner Eltern zurückzukehren, weil es das nicht mehr gab. Deshalb war es immer mein Ziel, einen Ort zu haben, zu dem ich zurückkommen könnte.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Es gab keinen bestimmten Auslöser, es passierte einfach. Als ich anfing Musik zu machen, ging ich aufs College, und die Musik hat meine ursprünglichen Pläne ziemlich über den Haufen geworfen, weil mir sehr schnell, nachdem ich angefangen hatte, Songs zu schreiben und sie zu singen, klar wurde, dass ich darin viel besser war als zum Beispiel bei meiner Arbeit in dem Cafe, in dem ich damals jobbte. Ich hab nämlich immer Wasser auf die Gäste verschüttet (lacht)! Mir wurde bewusst, dass meine Stimme mein Kapital war, während meine anderen Fähigkeiten nicht so ausgeprägt waren.

6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?

Ja, ich habe noch Träume! Ich treibe mich ständig selbst an und suche mir neue Ziele. Trotzdem: Allein wenn ich daran denke, dass ich es geschafft habe, mir ein Haus zu kaufen, habe ich das Gefühl, der glücklichste Mensch der Welt zu sein. Ich vergesse also nicht, dass ich mir einige meiner Träume bereits erfüllt habe, aber ich finde es wichtig, stets nach vorn zu schauen und sich auf neue Dinge zu konzentrieren, sonst läufst du Gefahr, betriebsblind zu werden.

7. Was war deine größte Niederlage?

Das ist aber eine schwierige Frage! Ehrlich gesagt: Ich habe keine Ahnung, ich versuche, mich nicht allzu lange mit meinen Fehlschlägen aufzuhalten. Es ist vielleicht kein echter Fehlschlag, eher ein Nachteil, aber ich finde es ein bisschen schade, dass ich erst so spät angefangen habe, ein Instrument zu erlernen. Im Gegensatz zu vielen anderen Musikern habe ich in der Hinsicht noch viel nachzuholen, aber ich habe mich jetzt gewissermaßen damit arrangiert, indem ich anderen Leuten die Instrumentierung meiner Songs überlasse und fast nur noch singe. Allerdings ist eine Stimme natürlich auch ein Instrument. Ich wäre wirklich gerne eine wirklich kompetente Pianistin oder Gitarristin - aber ich bin's einfach nicht.

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Am glücklichsten macht mich, dass ich mit dem, was ich tue, erfolgreich sein konnte, dass ich die Musik zu meinem Job machen konnte, ohne ständig kämpfen zu müssen. Ich liebe es zu singen und bin sehr dankbar dafür, dass ich das zu meinem Beruf machen konnte.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Immer wenn ich "Hey There Delilah" (von Plain White T's) im Radio höre, kann ich gar nicht glauben, dass der Song so populär ist. Vermutlich ist das Lied gar nicht so schlimm, aber irgendetwas daran verletzt einfach meine Gefühle. Ich hasse die Nummer (lacht)!

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf deiner Gästeliste stehen?

Es wäre eine unglaubliche Ehre, wenn eine der drei Sängerinnen, die ich am meisten mag, zu einem meiner Konzerte kommen würde: Sandy Denny, Grace Slick und Stevie Nicks. Zwei von ihnen sind ja noch am Leben!

Weitere Infos:
www.aleladiane.com
www.myspace.com/alelamusic
en.wikipedia.org/wiki/Alela_Diane
www.lastfm.de/music/Alela+Diane
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Pressefreigabe-
Alela Diane
Aktueller Tonträger:
Alela Diane & Wild Divine
(Rough Trade Records/Beggars Group/Indigo)


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