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PILOT TO GUNNER
Pilot To Gunner
Wir haben schon von ihnen geschwärmt. Von Pilot To Gunner, von ihrer Rückkehr und von ihrem neuen, ihrem wunderbaren Album. "Hier passiert immer was und immer ist es etwas Besonderes", schrieben wir über "Guilty Guilty". Oder auch: "In den trockenen Momenten schimmern hier und da schon mal Helmet durch, in den punkigen Samiam und wer mit Bands wie Jets To Brazil und der New Yorker Indie-Szene der 1990er-Jahre überhaupt etwas anfangen, wird diese elf Lieder einfach mal lieben."

Wir lieben das Album und haben darum mal bei Sänger Scott Padden nachgefragt. Unter anderem, was er denn die ganze Zeit gemacht hat. Das letzte Album liegt immerhin schon acht Jahre hinter uns. "Ich hab immer an Sachen für Pilot To Gunner gearbeitet, aber auch mit Freunden in unterschiedlichen Bands gespielt. Eine heißt I Hate Our Freedom, eine andere hat noch nicht mal einen Namen. Es ist keine 'Lasst uns unser Leben runieren'-Band, wir proben, wenn es passt und wir spielen live, wenn es passt." Und so in etwa entstand dann wohl auch das neue PTG-Album.

"Es gab nicht den Moment, an dem wir gesagt haben, dass wir jetzt eine neue Platte machen", erzählt Padden. "Einige der Songs wurden vor der 'Get Saved'-Platte geschrieben (und die erschien 2004, d. Verf.), einige sind dagegen erst im Studio entstanden. Weißt du, nachdem wir damals alle Warnungen ignoriert hatten, nicht für vier Monate am Stück auf Tour zu gehen, sind wir vier Monate am Stück auf Tour gegangen und spielten in den USA, in Europa und Australien. Eigentlich sollten es sechs Monate werden, doch wir mussten sie abkürzen. Denn meine Stimme war weg, alle waren krank und völlig erschöpft. Unser Label fand das natürlich gar nicht cool, denn sie haben eine Menge Geld verloren und hatten daher keine große Lust mehr auf uns. Und so hatten wir eine Menge Songs, aber kein Geld, sie aufzunehmen. Dann rief uns aber J Robbins an und fragte, ob wir ihm helfen könnten, sein neues Studio mit aufzubauen. Also waren wir so oft wie möglich bei ihm in Baltimore, um zu arbeiten und ihm zu helfen und auch um ein paar Songs aufzunehmen. Das war quasi seine Bezahlung und das war natürlich super für uns. Okay, ich musste auch die Toiletten einbauen, das war dann weniger super..."

Doch jetzt ist es geschafft. Das Studio steht, die Toiletten funktionieren, die Platte ist veröffentlicht und Scott Padden kann es - zum Zeitpunkt des Interviews - nicht erwarten, sie in den Händen zu halten. Denn: "Ich hab noch kein Exemplar, konnte nicht dran schnuppern und mich hinsetzen, um sie zu hören. Aber ich kann es verdammt noch mal nicht erwarten! Ich liebe das Artwork, den Sound, einfach alles. Es ist super, wieder im Sattel zu sitzen. Ich habe nicht gewusst, wie sehr ich es vermisst habe, Musik zu machen und mit den Jungs zu spielen. Jetzt freue ich mich, 'Guilty Guilty' mit meinem neuen Plattenspieler zu hören und das so oft und laut, bis die Nachbarn kommen. Aber vielleicht wird die göttergleiche Rock N Roll Super Power von Pilot To Gunner auch so laut, dass ich die kümmerlichen Erdenbürger nicht klopfen höre."


1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Da gibt es zwei Antworten. Einmal zählen die persönlichen Vorlieben und für mich gehören einfach laute Gitarren dazu. Die andere Antwort ist: Gute Musik ist Musik, die von Leuten gemacht ist, die keine Ahnung haben, wie gut sie ist. Okay, das klingt etwas schwammig, aber das ist meine Antwort.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Ich konnte noch nie genau sagen, was mich beeinflusst hat. Aber als Versuch einer Antwort sage ich mal, dass ich versucht habe, dass es auf der Platte ein bisschen mehr um mich und weniger um andere gehen soll.

3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?

Wenn du dir in den 90ern deine Ohren von lauten Gitarren wegballern lassen hast, dann ist unser Album das nächste, was du dir besorgen solltest. Wenn du zu jung dafür bist, um zu wissen, was das bedeutet, dann besorg es dir, um es heraus zu finden. Und wenn du das getan hast, kaufe dir auch die Platten der Bands, mit denen uns die anderen vergleichen.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Nun, ich habe am Ende sicherlich mehr Geld ausgegeben, als verdient. Und ich weiß noch, wie es bei der ersten Show lief, die ich gespielt habe. Ich war in einer Band namens The Madelines, das war so ein shoe-gazery-Ding, das ich mit Kurt Hermann und Patrick Hegarty (beide heute auch bei Pilot To Gunner, d.Verf.) gemacht habe. Der Clubbesitzer kam zu uns und meinte, sie hätten nicht genug eingenommen, um zu bezahlen. Er meinte: "Aber hier ist für jeden von euch ein Whiskey. Zum halben Preis." Nun haben sich manche Dinge im Laufe der Zeit geändert, aber vieles sind auch nur andere Versionen unserer ersten Bezahlung.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Ich habe Jesus Lizard, Six Finger Satellite und Arcwelder live gesehen. Am 9. Dezember 1992 im Club Metronome in Burlington, Vermont. Ich habe gesehen, wie David Yow seine nackten Genitalien gegen das Mikrofon schlug und mir gesagt: "Yeah. Das möchte ich auch machen." Und das ist kein Scherz.

6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?

Ich bin mit meinem Leben gerade schon sehr zufrieden. Ich habe das große Glück, viele tolle Dinge tun zu können, viele Orte zu sehen und so viele tolle Menschen zu treffen und ich denke, das ist schon wie ein Traum. Es ist ein Traum, in der Zeit, die einem bleibt, so viel Dinge wie möglich zu machen. Okay, du kannst mich jetzt auslachen, weil ich das gesagt habe. Ich würde es tun.

7. Was war deine größte Niederlage?

Um ehrlich zu sein habe ich noch nicht viele Niederlagen einstecken müssen. Ich bin in dieser Hinsicht schon so etwas wie in Glückspilz. Hätte ich vielleicht den Focus mehr auf Pilot To Gunner und weniger aufs Trinken und Abhängen legen sollen, als wir so oft getourt sind und die Band unser Job war? Soll es mir leid tun, dass ich die Sache nicht so ernst genommen habe, wie ich es hätte tun sollen? Sicher. Das tut mir sicherlich leid, aber das ist für mich keine Niederlage.

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Ich bin sehr froh darüber, dass ich auf der einen Seite Pilot To Gunner habe, eine Band, die wir gemeinsam aufgebaut haben, für die wir uns den Arsch aufgerissen haben, alles investiert haben, Opfer gebracht haben. Auf der anderen Seite freut es mich aber auch, dass ich die anderen Bands habe, bei denen alles etwas entspannter zugeht und es weniger Verpflichtungen gibt.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

"You Ain't Seen Nothing Yet" von Bachman Turner Overdrive. I fucking hate that song. Und zwar alles an ihm. Ich werde wütend, wenn ich ich ihn höre. Und jetzt sauer, nur weil ich an ihn gedacht habe. Oh ja, ich hasse ihn sehr.

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf deiner Gästeliste stehen?

Ich selbst. Dann könnte ich mir mal ein Konzert von uns anschauen und würde endlich wissen, ob wir nun gut oder schlecht sind.

Weitere Infos:
www.facebook.com/PilotToGunner
www.myspace.com/pilottogunner
en.wikipedia.org/wiki/Pilot_to_Gunner
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Pressefreigabe-
Pilot To Gunner
Aktueller Tonträger:
Guilty Guilty
(Arctic Rodeo/Cargo)


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