Zeitlos schöner Americana-Sound gepaart mit typisch skandinavischer Melancholie - das ist das Steckenpferd des schwedischen Sextetts Thisell. Mit Piano, Bass, Gitarren, Violine, Akkordeon und gelegentlichem Schlagzeugeinsatz alles andere als spartanisch instrumentiert, bleibt die Musik, den Kompositionen und der Grundstimmung der Texte angemessen, aber stets dezent. Von wehmütigem Folk bis zu sanftem Country-Twang reicht das Spektrum auf "I", dem Debütalbum, das Vordenker und Namensgeber Peter Thisell gemeinsam mit seinen Mitstreitern, darunter der hierzulande alles andere als unbekannte Björn Kleinhenz, letztes Jahr veröffentlicht hat. Ebenfalls letztes Jahr ging die Band - präsentiert von Geasteliste.de - erstmals in Deutschland auf Tour, doch seitdem ist viel passiert. Im Mai gab es eine Gastspielreise in der schwedischen Heimat, im Oktober standen Konzerte in Großbritannien auf dem Programm. Außerdem hat die Band ein zweites Album aufgenommen, das in Bälde veröffentlicht werden soll. Um die neuen Songs auf ihre Publikumstauglichkeit zu testen, sind Thisell in kleiner Duo- bzw. Trio-Besetzung noch bis Ende November erneut in Deutschland und dem angrenzenden Ausland auf Tour. Nach dem Konzert in der Kölner Lichtung stand uns Peter Thisell Rede und Antwort.
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1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?
Meine Definition von guter Musik kommt ohne die Worte ehrlich, leidenschaftlich, echt und punk nicht aus.
2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?
Was die musikalischen Einflüsse auf unser Album "I" angeht, würde ich sagen, Neil Young, Townes Van Zandt, Neko Case und Gram Parsons. Was die Art und Weise angeht, wie es aufgenommen wurde, wären Bonnie "Prince" Billys Album "Beware" und Nicolai Dungers "Nicolai Dunger Sjunger Edith Södergran" zu nennen.
3. Warum sollte jeder deine neue Veröffentlichung kaufen?
Weil ich möchte, dass sie es tun! Es ist ein ehrliches Album. Was du auf der Platte hörst, ist das Gleiche, was wir hörten, als wir sie aufgenommen haben. Ich würde es mit Worten wie Sommer, Schwimmen, Hippies, Hunde und gutes Essen beschreiben. Ich hoffe, dass die Leute, die die zuvor genannten Künstler mögen, auch an unserer Platte Gefallen finden. "I" ist für alle Musikliebhaber da draußen.
4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?
Das Gleiche, was ich immer kaufe: Ein Bier und ein Ticket zurück nach Hause.
5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?
Das war, als ich Nirvana hörte. Sie haben immer noch großen Einfluss auf mich. Was ich in der ersten Antwort gesagt habe, trifft auch auf sie zu: Leidenschaft, Ehrlichkeit und natürlich Punk. Außerdem sind ihre Songs leicht auf der Gitarre zu lernen.
6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?
Ich lebe den Traum, mit Thisell auf Tour in Europa zu sein. Ein noch größerer Traum wäre, von meiner Musik leben zu können.
7. Was war deine größte Niederlage?
Ich weiß nicht so recht, mir fällt nichts ein. Ich schätze, ich bin ein ziemlicher Glückspilz.
8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?
Die Möglichkeit, Zeit mit meinen besten Freunden zu verbringen und Musik zu machen und die Fans unserer Musik nach den Konzerten zu treffen. Auf persönlicher Ebene ist es die Zeit, die ich mit meiner Familie verbringe. Ich habe einen zweinhalbjährigen Sohn namens Björn gemeinsam mit meiner Freundin Boel.
9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?
"Motorcycle Mama" von Neil Young. "Motorcycle Mama, won't you lay your big spike down" ist eine der fürchterlichsten Zeilen überhaupt, das ist echt nicht lustig.
10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf eurer Gästeliste stehen?
Der schwedische Autor Sture Dahlström, weil das Björn aus unserer Band sehr glücklich machen würde, und Neil Young natürlich, der ein ziemlich interessanter Typ ist. Mit den beiden auf deiner Party wäre wirklich alles möglich - von kalter Fusion bis hin zum Verwandeln von Wasser in Wein.
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