Im nächsten Jahr feiern sie ihren 20. Geburtstag, doch daran denken die Verlorenen Jungs noch gar nicht. "Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht. Es ist uns aber auch nicht besonders wichtig oder ein besonderer Grund zum Feiern", erzählt uns Schwefel, Sänger der Band. "Vielleicht machen wir was kleines draus, so wie jetzt in kürze unsere Releaseparty. Mit Freunden, Verwandten und Menschen, die an der Verwirklichung des Albums mitgewirkt haben und ein paar Tickets die noch übrig sind."
Mit dem Album meint er das selbstbetitelte neue Album, auf dem es ganz viel Punkrock und Rock N Roll, aber auch ein bisschen Indie, Ska und Pop gibt, auf dem es Lieder wie  "Wahn und Lüge" gehört werden oder "Die letzten sterbenden Herzen" gibt.
Pro vorbestelltem Album spendet die Band einen Euro an den Förderverein PRO ASYL e.V. "Ich beschäftige mich sehr intensiv mit dem Thema Flüchtlingspolitik und lese auch viele Erfahrungsberichte, Bücher und Blogs zu diesem Thema", erklärt Schwefel die Aktion. "Letztendlich können wir uns selbst natürlich kein Bild davon machen, was Menschen leider erleben müssen. Aber uns gefällt der Einsatz und die Arbeit von Pro Asyl. Es ist sehr wichtig, dass es sie gibt und sie noch mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung erhalten. Ich habe sie damals kontaktiert und Infomaterial für unsere Päckchen und den Merchandise Stand angefragt. Dies ist sehr positiv aufgenommen worden und es sind wirklich sehr nette Leute die dort arbeiten."
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1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?
Gute Musik ist, wenn man sich gut mit ihr fühlt. Freude, Spaß, Wut, Trauer, Optimismus und viele andere Gefühle sind Dinge, die "gute Musik" hervorrufen kann. Über Stil und Richtung lässt sich bekanntlich gerne streiten. Da sind alle Menschen unterschiedlich. Für uns gibt es von daher eigentlich pauschal keine gute oder schlechte Musik. Okay, Deutschrock, Schlager oder Volksmusik sind schon fiese Sachen.
2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?
Wir wollten diesmal zu 100 Prozent eine Platte aufnehmen, die wir auch wirklich gerne selber hören. Frei von Richtlinien, die es in unserer Musiksparte nun mal leider irgendwo gibt. Wir sind sehr glücklich mit dem Resultat.
3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?
Jeder muss unser Album natürlich nicht kaufen. Aber bei gefallen wäre es schon eine schöne und faire Sache. Zumal wir diesmal alles im DIY Modus ans Licht gebracht und auch finanziert haben. Die Zeit wird zeigen, ob wir uns das nochmal so leisten können, oder in Zukunft wieder auf eine Plattenfirma zurückgreifen müssen.
4. Was habt ihr euch von eurer ersten Gage als Musiker gekauft?
Das kann ich so nicht für alle beantworten. Die heutige Bandbesetzung ist nicht das gleiche Kollektiv von damals. Ich z.B. habe meine Gitarre abbezahlt, von vielen Gagen.
5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass ihr Musiker werden wolltet?
Idole, Aufmerksamkeit, Bandgefüge, Freundschaft und Anerkennung sind so die wichtigsten Faktoren für uns gewesen.
6. Habt ihr immer noch Träume - oder lebt ihr den Traum bereits?
Träume sind immer da, sicher. Aber man sollte als Band auch realistisch sein und bleiben. Bei uns sind so viele Faktoren die einfach wichtiger sind. Wir sind Familienväter, haben feste Jobs und müssen uns um ganz andere Dinge als die Band kümmern. Wir werden sicher keine Rockstars mehr werden, aber es ist trotzdem eine spannende Geschichte und es ist schön zu sehen, wenn Anfragen bezüglich Konzerte, Labels oder Interviews etc. reinkommen.
7. Was war eure größte Niederlage?
Die damalige Europa Tour mit The Business und Stigma, die für uns geplatzt ist.
8. Was macht euch derzeit als Musiker am glücklichsten?
Die neue Setlist mit den neuen Songs einzuproben. Auch sehr beeindruckend ist die Resonanz auf unser neues Album von für uns aus gesehen recht großartigen Musikmedien.
9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?
Verlorene Jungs - "Tarzan", anno 1998.
10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf eurer Gästeliste stehen?
Rio Reiser, Kurt Cobain, Alice Cooper, Robert Smith, Alexander Tsitsigias, Antilopen Gang und Soko.
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