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LA LUZ
La Luz
La Luz sind vier Frauen aus dem nicht gerade als Wellenreiter-Paradies bekannten Seattle. Trotzdem setzten sie vor zwei Jahren mit ihrem Erstling "It's Alive" alles daran, den Surf-Rock der 60er aus seinem Nischendasein zu befreien und fit für das 21. Jahrhundert zu machen. Auch auf dem just erschienenen Nachfolger "Weirdo Shrine" verfolgt das Quartett seine Marschrichtung konsequent weiter und setzt mit Retro-Tausendsassa Ty Segall auf dem Produzentenstuhl weniger auf grundlegende Veränderungen als auf größeren Detailreichtum und mehr Raffinesse, ohne bei den Live-im-Studio-Aufnahmen die Magie des Moments zu vergessen. Das Ergebnis ist eine gerne auch mal verträumt daherkommende Girl-Pop-Platte im Klang von anno dazumal, mit viel Echo, Vibrato und Twang und feinem Harmoniegesang, auf der es von den Shirelles zu Dick Dale manchmal nur ein Katzensprung ist.

Gerade ist die fünfwöchige Europatournee von Sänger/Gitarristin Shana Cleveland, Keyboarderin Alice Sandahl, Bassistin Lena Simon und Drummerin Marian Li Pino gestartet, die sie bis Anfang Oktober auch noch gleich mehrere Male zurück nach Deutschland führen wird. "Wir freuen uns auf unseren Auftritt in Portugal, weil wir dort noch nie gespielt haben, aber wir sind ehrlich gesagt auch heiß auf unsere weiteren Auftritte hier in Deutschland, weil wir hier immer ein tolles Publikum haben", erklärt Shana beim Treffen mit Gaesteliste.de nach dem prima Konzert in der Haldern Pop Bar. Trotzdem weiß sie natürlich, dass das Tourleben nicht immer ein Zuckerschlecken ist. "Wenn du unterwegs bist, hast du über viele Dinge keine Kontrolle. Deshalb versuche ich, immer offen für alles zu sein und jede neue Situation zu akzeptieren", sinniert sie und verrät uns auch noch, wie der perfekte Auftrittsort für sie aussehen würde: "Es wäre unter freiem Himmel an einem sonnigen Ort, es gäbe keine Bühne, und wir würden einfach auf Augenhöhe mit dem Publikum spielen." Doch damit nicht genug, auch unseren zehn Fragen stellte sie sich noch.


1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Shana: Mich zieht Musik an, die ehrlich ist und die sich wie nichts anhört, was ich zuvor schon gehört habe, aber trotzdem in gewisser Weise vertraut klingt.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Shana: Der größte Unterschied war, dass wir mit einem neuen Produzenten, Ty Segall, zusammengearbeitet haben. Dadurch eine neue Perspektive zu haben, hat mir sehr gefallen. Zu viele Köche verderben den Brei, heißt es, aber eine zusätzliche Stimme zu haben, damit wir vier uns ganz auf uns selbst konzentrieren konnten, war sehr hilfreich, zumal wir Ty komplett vertrauen konnten. Zuvor hatten wir all unsere Aufnahmen mit unserem Freund Johnny bei ihm zu Hause gemacht. Dieses Mal sind wir nach L.A. gereist, um die Platte einzuspielen, und außerdem haben wir erstmals auf Band anstatt digital aufgenommen. Deshalb hatten wir viel weniger Möglichkeiten, Fehler auszubügeln. Wir haben stattdessen die Fehler einfach akzeptiert, was dem Album eine stärke Live-Atmosphäre verleiht. Zuvor waren wir immer bemüht, alles perfekt zu machen (lacht). Dieses Mal haben wir uns auf die Unvollkommenheit eingelassen.

3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?

Shana: Hey Alice, hast du eine Antwort auf die Frage?

Alice: Ich habe das Gefühl, dass die Platte eine Menge Spaß macht, aber gleichzeitig auch zum Nachdenken anregen kann. Du kannst sie im Wohnzimmer hören und dazu tanzen, du kannst aber auch in deinem Zimmer Kopfhörer aufsetzen und ganz tief in dich hineinhorchen. Die Platte ist für beides geeignet.

Shana: Ich denke, dass die Platte ziemlich einzigartig ist. Ich kenne keine Platte, die wirklich ähnlich klingt.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Shana: Ich habe vermutlich einen Sandwich gekauft, denn viel Geld war es nicht (lacht).

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Shana: Nein, für mich stand immer schon fest, dass ich Musikerin werden wollte. Ich habe mit 14 angefangen, Bass zu spielen, bevor ich dann innerhalb eines Jahres zur Gitarre gewechselt bin. Ich hatte aber auch schon davor immer gesungen und ein bisschen auf dem Klavier geklimpert, denn meine Eltern sind beide Musiker, deshalb hatte ich immer Musik um mich.

6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?

Shana (lacht): Ich habe das Gefühl, dass ich derzeit viele meiner Träume lebe, aber ich habe noch viele weitere, denen ich näherkommen will. Viele davon haben nichts mit der Musik zu tun, zum Beispiel würde ich gerne auf dem Land in Kalifornien ein Haus bauen. Ich bin allerdings gerade in einer seltsamen Situation, denn die meisten meiner musikalischen Träume haben sich inzwischen erfüllt und ich weiß, dass ich mir neue suchen muss. Aber weil wir so viel unterwegs sind, konnte ich mir darüber bislang keine Gedanken machen. Sobald wir von dieser Tour heimkehren, werde ich das in Angriff nehmen (lacht).

7. Was war deine größte Niederlage?

Shana: Ich weiß nicht, ob das als Niederlage zählt, aber meine größte Herausforderung ist, zu lernen, auch unterwegs neue Songs zu schreiben. Wir sind da ständig auf Achse und ich möchte schneller neue Sachen schreiben, als das derzeit der Fall ist.

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Shana: Das ist schwer zu sagen. Wirklich tolle Shows zu spielen, war schon immer das Beste am Musikmachen für mich. Mich haben Konzerte seit jeher mehr interessiert als die Studioaufnahmen, denn ich bin absolut keine Perfektionistin. Mir geht es eher um Direktheit, um den Moment. Die Aufnahmen mit Ty waren toll - sie waren genau das, was ich gewollt hatte -, aber für gewöhnlich finde ich die Studioarbeit ein wenig ermüdend. Einige meiner Bandkolleginnen sehen das aber komplett anders, wir haben da eine gute Mischung!

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Shana: Oh, Mann, das ist ganz sicher was aus den 80ern, ich muss nur mal gerade nachdenken welcher... Wie heißt noch mal der Typ von Genesis? Phil Collins! Es ist definitiv einer seiner Songs (lacht)!

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf eurer Gästeliste stehen?

Shana: Tina Turner, denn ich bin ein großer Fan von ihr, Caethua, eine Musikerin aus den Staaten, die ich liebe, sie sollte vermutlich auch draufstehen, und dann noch Nabokov - ohne bestimmten Grund. Er würde unsere Show womöglich hassen, aber ich hätte gerne mal die Chance, mit ihm ins Gespräch zu kommen!

Weitere Infos:
www.facebook.com/laluzusa
www.hardlyart.com/laluz.html
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: - Andrew Imanaka-
La Luz
Aktueller Tonträger:
Weirdo Shrine
(Hardly Art/Cargo)


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