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THE BRUNETTES
The Brunettes
"Bubblegum Pop" heißt die Schublade, in die man Heather Mansfield und Jonathan Bree alias The Brunettes bisher gerne steckte. Zwar löst sich das neuseeländische Duo auf seinem ersten auch international (via Sub Pop) veröffentlichten Album nicht völlig von dem glorreichen Wall Of-Sound ihrer früheren Werke, doch der Titel des aktuellen, in Deutschland leider bisher völlig untergegangenen Werkes "Structure And Cosmetics" ist durchaus wörtlich zu nehmen: Was zuvor gerne mal ein wenig nach Phil Spector, 60s-Pop und Garage klang (kein Wunder, der Vorgänger "Mars Loves Venus" entstand tatsächlich in der Garage von Heathers Eltern), ist nun auf Hochglanz poliert und ähnlich wie bei den Seelenverwandten Rilo Kiley oder The Shins detailverliebt ausstaffiert. Mit einer Vielzahl von Gitarren, Keyboards, Holz- und Blechbläsern, Triangeln, massenweise Percussion-Instrumenten und oft ungewöhnlich eingesetzten Chor- und Wechselgesängen zeichnen Heather, Jonathan und ihre Mitstreiter ihre Songs (oft mit augenzwinkernden Texten und Titeln à "The Obligatory Road Song", "Credit Card Mail Order" oder Stereo [Mono Mono]") auf "Structure And Cosmetics" in knallbunten Farben, ohne je Gefahr zu laufen, ins Kitschige abzudriften. Wir trafen Heather und Jonathan vor ihrem ausgezeichneten Konzert im Kölner Stadtgarten.

1. Was ist eure Definition von "guter Musik"?

Heather: Rhythmischer Krach, der den Ohren schmeichelt!

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Jonathan: Wir waren dieses Mal weniger darauf konzentriert, kurze, verdichtete Popsongs zu schreiben. Bisher hieß es immer: "Oh, 2:40 Minuten, Zeit fertigzuwerden." Wenn uns dieses Mal eine Passage gefiel, wurde sie einfach ein wenig verlängert.

Heather: Deshalb hat die neue Platte auch nur neun Songs, während die anderen alle zwölf haben.

3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?

Heather: Unsere Verkaufsgespräche führen wir in der Regel von der Bühne herab, und dort weist Jonathan vor allem immer auf den günstigen Preis unser Alben hin!

Jonathan: Genau! Wegen des günstigen Preises und wegen der geringen Stückzahl, die jeden Abend auf dem Merchandise-Tisch bereitliegt (auch wenn wir möglicherweise noch kistenweise davon im Bus haben!). Aber diese Geheimnisse sollte ich wohl besser nicht verraten!

4. Was habt ihr euch von eurer ersten Gage als Musiker gekauft?

Jonathan: [macht eine typische Junkiegeste, um anzudeuten, er habe das Geld in Heroin investiert.]

Heather: Mit dem ersten Geld habe ich mir das Keyboard gekauft, das ich jetzt benutze. Das gesamte Geld, das wir einnehmen, investieren wir direkt wieder in die Band!

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass ihr Musiker werden wolltet?

Jonathan: Ich glaube, wirklich ernst wurde es mir mit der Musik, als ich feststellte, dass ich alternativ höchstens für eine Karriere im Einzelhandel qualifiziert bin, und diesen Weg wollte ich auf keinen Fall einschlagen!

Heather: Hast du nicht einen Kurs zum Barkeeper gemacht?

Jonathan: Ja, das stimmt. Ich habe dafür auch ein Zertifikat bekommen, aber ich kann mich an nichts mehr erinnern, weil sie dich halt jeden Abend zum Trinken animieren, obwohl du doch eigentlich etwas lernen sollst!

6. Habt ihr immer noch Träume - oder lebt ihr den Traum bereits?

Heather: Wir haben noch Träume! Manchmal glauben wir, den Traum zu leben, doch dann stehen wir, wie heute, zwei Stunden im Stau und verkaufen Wasserflaschen auf der Autobahn, um ein paar zusätzliche Euro zu verdienen, und dann wird uns klar, dass definitiv noch ein paar Träume unerfüllt sind.

7. Was war eure größte Niederlage?

Heather: 2003 haben wir ganz viel Geld angespart und sind nach England gegangen...

Jonathan: Das war doch kein Misserfolg!

Heather: Na ja, rückblickend betrachtet nicht...

Jonathan: Als wir sechs Wochen später total pleite nach Neuseeland zurückkehrten und ich wieder bei Heathers Eltern in der Garage lebte - das war schon ein Tiefpunkt (lacht)! Aber wir haben weitergemacht, und später stellte sich heraus, dass wir auf der Reise einige wichtige Leute getroffen hatten.

Heather: Stimmt, unsere Gespräche mit Sub Pop dauerten ungefähr drei Jahre...

Jonathan: Letzten Endes war es also doch keine Fehlentscheidung!

8. Was macht euch derzeit als Musiker am glücklichsten?

Jonathan: Die Reiserei! Genau in diesem Moment allerdings: Schlaf! Wenn du ausgeschlafen bist, stellst du fest, wie glücklich du dich schätzen kannst, all das hier zu machen. Wir machen Witze über unerfüllte Träume, aber wir sind ziemlich glücklich mit dem, was wir schon erreicht haben. Wir haben daheim in Neuseeland so viele Freunde in Bands, die niemals die Chance hatten, nach Europa zu kommen und Konzerte zu spielen...

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Heather: Ich habe einen wirklichen Hass auf "You Can Leave Your Hat On" von Joe Cocker! Geschrieben wurde der Song allerdings von Randy Newman, und seine Version ist gar nicht so übel. Ich habe die Nummer allerdings durch Joe Cocker kennengelernt, und seine Version geht überhaupt nicht!

Jonathan: "Mustang Sally" steht auch ganz oben auf der Liste!

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf eurer Gästeliste stehen?

Heather: Es müsste jemand sein, der nicht zur sehr die Aufmerksamkeit auf sich zieht und von uns ablenkt (lacht)!

Jonathan: Wenn es jemand wäre, den ich wirklich schätze, weiß ich nicht, ob ich mit einer Zurückweisung umgehen könnte...

Heather: Vielleicht Bez von den Happy Mondays? Er könnte dann einfach im Publikum tanzen!

Weitere Infos:
www.lilchiefrecords.com/brunettes
www.myspace.com/thebrunettes
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Pressefreigabe-
The Brunettes
Aktueller Tonträger:
Structure And Cosmetics
(Sub Pop/Cargo)


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