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ARMSTRONG
Armstrong
Vor wenigen Tagen erschien das neue Armstrong-Album "When We Were Kings", das wir in unserer Rezension mal wieder in den höchsten Tönen lobten. Produziert hat es erneut Ulf Nagel. Langweilig wird das aber nicht. Schlagzeuger Christian beschreibt uns einen typischen Studiotag mit Ulf und Armstrong:

13.00 Langsam eintrudeln, Bier aufmachen, klönen.
14.00 Leicht angeschwummert die Takes vom Vortag hören.
15.30 Erste Takes und dann was Essen.
16.30 Gitarre einspielen.
18.00 Mehr Bier & Zigaretten von der Tanke kaufen, weil erste Charge schon alle. Zwischendurch: Takes hören, Bier trinken, rauchen.

Und so geht es weiter, bis ca. 1 Uhr morgens, denn dann ist der Kopf leer und die Leber voll. Und das Band auch. Außerdem kennt Ulf die Band mittlerweile so gut, dass er genau weiß, was wir wollen, und er ist ein amtlicher Typ. Mann, das macht einfach Spaß!

Neu allerdings ist, dass Armstrong endlich ein Label gefunden haben. "Frontnutte Ingo hat sich monatelang den Arsch aufgerissen und Labels bemustert, bis wir die Idee hatten, auch mal vor der Haustür zu suchen", erinnert sich Christian. "Nach dem Motto: Scheiße an die Wand klatschen, und sehen, was hängenbleibt. Und siehe da: Coast Rock fanden uns gut, wir fanden sie gut. Die Vertragsbasis war schnell geschaffen. Veränderungen spüre ich noch keine, aber das wird sich zeigen, wenn das neue Album wie die Bombe einschlägt, Ällä!!" Und wo der gute Mann grad so beim Antworten ist, haben wir ihm gleich zehn weitere Fragen gestellt.


1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Als gute Musik empfinde ich alles, was irgendwie Tiefgang hat. Hm, sehr abstrakt. Beispielsweise kann ich mich vielleicht mal für die Hook in einem schäbigen Radio-Pop-Song begeistern. Aber das ist meistens nur von kurzer Dauer, es überhört sich schnell. Gute Musik ist auf jeden Fall handgemacht und klingt nicht nach Plastik wie der akustische Auswurf dieses elenden Techno-Geklappers, das die Hardrockgemeinde seit nunmehr 20 (!) Jahren quält. Naja, meine Meinung, ich muss ja nicht hinhören. Gute Musik braucht etwas Zeit, bis sie gemocht wird. Meine Erfahrung ist: Je länger ich brauche, um mich reinzuhören, desto länger hält der Scheiß. Mann, gibt das geile Kapellen, die Werke für die Ewigkeit geschrieben haben, die Klassiker brauch ich hier nicht zu nennen.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Wahrscheinlich unsere Band-Freundschaft. Klingt vielleicht komisch, aber innerhalb der Gruppe herrscht eine sehr gemütliche, freie und vor allem Ego-arme Atmosphäre. Allüren hat keiner von uns, jeder achtet den anderen für seinen Beitrag, und außerdem trinken wir unheimlich gerne zusammen Bier. Das schlägt sich in den Aufnahmen wieder: Kompakt, gleichgesinnt, auf den Punkt. Armstrong. Das Portiönchen Wut im Bauch, das für die Aggressivität in der Musik verantwortlich ist, holen wir uns aus der alltäglichen Scheiße, die um uns herum und in uns passiert. Die musikalischen Einflüsse reichen von Motörhead, Metallica, Maiden über Hüsker Dü, Pixies, Pistols bis hin zu Roxy Music und Testament. Ich persönlich bin beeinflusst von Drummern wie Vinnie Paul, Dave Grohl, Igor Cavalera, Jimmy Chamberlin usw.

3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?

Damit wir die Kohle für die Aufnahmen wieder reinkriegen, Mann! Die Songs sind simpel, die Scheibe klingt unverbraucht, und vor allem zieht der Zossen nach vorne. Zum ersten Mal hat jeder von uns den Sound seines Instruments so hingekriegt, wie er ihn haben wollte. Und dabei schön trashig, scheiß auf den glattgebügelten Sound der 2000er. Zudem ist das Album sehr emotional und frei von politischen Ansichten. Nichts gegen Politik, aber ich brauch sie in meiner Musik nicht. Es geht ums Leben - ob mit deinem besten Freund, deiner nervenden Alten, deiner Oma oder deinem Wellensittich, den du hoffentlich in keinem Käfig eingesperrt hast.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Die Fahrt nach Hause? An meine erste Gage kann ich mich nicht mal mehr erinnern. Gab bisher noch nie soviel, dass ich mir irgendwas davon gekauft hätte außer Benzin oder Bier.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Ich kann nichts anderes. Gut, vielleicht ein bisschen mit Sprache jonglieren (das ist nämlich mein Beruf), aber ansonsten ist da nicht viel. Außerdem ist das doch geil: Du stehst oder sitzt auf einer Bühne - zu viert, meinetwegen - und unten stehen ein paar hundert Leute, die zu deiner Musik abgehen. Und ich sag nur: Der Scheiß muss raus!

6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?

Obwohl ich ein absolut traumhaftes Leben führe, sind Träume dennoch reichlich vorhanden, liebe Gaesteliste.de. Ich will irgendwann nochmal Baggerfahren. Eine Reise nach Asien und einmal bei Motörhead Schlagzeug spielen. Ansonsten alles titti.

7. Was war deine größte Niederlage?

0:4 gegen Bayern. Ach wat, so wie's beim Krieg keinen Sieger gibt, so gibt's bei Rock N Roll keine Niederlage. Das Schöne dabei ist: Wir haben immer was zum Feiern.

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Dass ich trotz Vollzeit-Job und Familie ein paar Mal die Woche unterwegs bin, um zu rocken. Dass wir dabei geile Songs schreiben, die NOCH besser sind als das Material auf der neuen Scheibe. Dass wir auf der Bühne stehen und die Meute zum Tanzen bringen. Außerdem ist es immer ein geiles Gefühl, wenn ich meine Ideen in die Songs mit einbringen kann.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Keine Ahnung, mir egal. Es gibt so viel Müll, das lohnt sich nicht nachzudenken.

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf deiner Gästeliste stehen?

Hui, ich würde gern mal für Frank Black zocken, Lemmy wäre auch geil. Aber der würde wahrscheinlich nur saufend und quarzend an der Bar stehen und den Frauen nachsabbern. Da würd ich dann mitmachen. Auf meiner Gästeliste stehen immer die Rübenschüttler in der ersten Reihe, die Spaß am Tanzen haben.

Weitere Infos:
www.myspace.com/armstrongrocks
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Pressefreigabe-
Armstrong
Aktueller Tonträger:
When We Were Kings
(Coast Rock/New Music Distribution)


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