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ANAJO
Anajo
2004 legten Anajo mit ihrem ersten regulären Album "Nah bei mir" - zuvor hatte es schon eine Reihe Eigenproduktionen gegeben - einen Traumstart hin. Es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis das Trio aus Augsburg Sportfreunde Stiller und Co. vom Olymp des deutschsprachigen Indierock stoßen würde. Leider ließen Anajo diese Chance ungenutzt verstreichen. Das Nachfolgealbum "Hallo, wer kennt hier eigentlich wen?", das 2007 erschien, konnte leider nicht an "Nah bei mir" anknüpfen, die Band klang bisweilen geradezu gehemmt und musste sich bei vielen Songs von Produzent Alaska Winter beim Songschreiben unter die Arme greifen lassen. Als dann 2009 das Album "Anajo und das Poporchester" erschien und sich die Bajuwaren darauf beschränkten, ihre alten Songs in neuem Klanggewand zu präsentieren, schien das die kreative Flaute nur noch zu bestätigen. Nun gibt es endlich Entwarnung: Ohne den langjährigen Weggefährten Alaska und in ungewohnter Umgebung (Hamburg statt Augsburg) beschränkt sich das Trio auf seinem neuen Album aufs Wesentliche. Der programmatische Titel? "Drei"! Das ear candy der Vorgänger fehlt, dafür ist der Sound wesentlich echter und ehrlicher. Textlich setzen Anajo derweil auf altbewährte Markenzeichen, was trotz allem Bemühen um Veränderung für einen erfreulich hohen Wiedererkennungswert sorgt. Sänger und Gitarrist Oliver Gottwald beantwortete unsere Fragen.

1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Gute Frage. Was unsere eigene Musik anbelangt, würde ich sagen: Sobald wir beim Spielen eines Songs nicht mehr über ihn nachdenken und uns in
ihn fallen lassen können, ist er gelungen. Ganz allgemein glauben wir, dass gute Musik immer Persönlichkeit ausstrahlt. Fehlt diese, ist alles
austauschbar.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Das waren wohl wir drei.

3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?

Wir sind jung und brauchen das Geld! :-) Aber im Ernst: Ich glaube, dass uns mit "Drei" unser bisher bestes Album gelungen ist. Es muntert auf,
wenn man aufgemuntert werden will, es macht melancholisch, wenn man in Melancholie versinken möchte und es bringt einem zu Tanzen, wenn man es
auf dem Sofa nicht mehr aushält.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Wahrscheinlich drei Leberkässemmeln und einen Kasten Bier! :-)

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass ihr Musiker werden wolltet?

Einen bestimmten Auslöser gab es nicht. Natürlich sind wir alle drei seit unserer Kindheit musikbegeistert. Dass wir nun aber seit so vielen
Jahren zusammen in einer Band spielen, hätte wohl keiner gedacht.

6. Habt ihr immer noch Träume - oder lebt ihr den Traum bereits?

Wenn wir keine mehr hätten, wäre alles wohl ziemlich langweilig. Klar ist in gewisser Hinsicht ein Traum Wirklichkeit geworden: Wir machen unser eigenes Ding und die Leute interessieren sich dafür. Das kann nicht jeder von sich behaupten und wir sehen das durchaus als Privileg. Andererseits kann man sich als Künstler in der Regel manch materiellen Traum leider nicht erfüllen...

7. Was war eure größte Niederlage?

Keine Ahnung. Die versuchen wir meistens recht schnell wieder zu vergessen.

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Zum Beispiel im Tourbus auch mal keine Musik zu hören.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Ach Gott, wo sollen wir anfangen? Sagen wir mal so: Revolverheld wären mit mindestens einem Song in den Top Ten vertreten.

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf eurer Gästeliste stehen?

Da bleiben wir gern bei Franzi + 2.

Weitere Infos:
www.anajo.de
www.myspace.com/anajomusic
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Pressefreigabe-
Anajo
Aktueller Tonträger:
Drei
(Tapete/Indigo)


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