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PRIMAL SCREAM
Primal Scream
Eine Band, so unberechenbar wie gut: Wer hätte damals schon gedacht, dass Primal Scream einem straighten Roots-Rock-Album wie "Primal Scream" von 1989 nur zwei Jahre später einen genresprengenden Klassiker wie "Screamadelica" folgen lassen würden? Oder wer hätte erwartet, dass die Briten fast zehn Jahre später - nach einigen kreativ mageren Jahren - mit "Xtrmntr" eine weitere Meilenstein-LP abliefern würden? Vier Jahre nach dem rückblickend betrachtet etwas unsortierten Album "Evil Heat" melden sich Primal Scream nun mit "Riot City Blues" zurück, einer schnörkellosen Rock N Roll-Platte frei von elektronischen Spielereien. Gaesteliste.de traf Mastermind Bobby Gillespie und Bassist Mani in Berlin.

1. Was ist eure Definition von "guter Musik"?

Bobby: Etwas, das dich glücklich macht, das dich zum Nachdenken zwingt, das dich vergessen lässt, wer und wo du bist, das deine Imagination beflügelt, dich träumen lässt und zum Tanzen bringt. DAS ist meine Definition von guter Musik.

Mani: Ähm, ja,... das kann man so stehen lassen!

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Bobby: Der wichtigste Faktor war, dass Andrew Innes wieder die Gitarre für sich entdeckt hat. Plötzlich spielte er all diese Gitarrenriffs, und der Rest ergab sich fast von alleine, deshalb ist die neue Platte viel songorientierter und traditioneller.

3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?

Bobby: Ich denke, die Platte hat das Potential, ihren Hörern ein gutes Gefühl zu geben. Und wenn du schon Geld für eine Platte ausgibst, sollte sie doch zumindest glücklich machen, oder?

Mani: Because it makes men hard and women wet!

4. Was habt ihr euch von eurer ersten Gage als Musiker gekauft?

Mani (etwas von der Frage abweichend): Ich habe dafür gesorgt, dass meine Mutter nicht mehr arbeiten gehen muss! Sie arbeitete in einer Fabrik, wo sie die Deckel auf die Marmeladengläser schrauben musste und solche Sachen. Ich hab ihr einfach den Druck genommen.

Bobby: Hat sie das glücklich gemacht? Meine Ma hatte gleich zwei Jobs, weil sie einfach gerne unter Menschen ist.

Mani: Für meine Eltern sorgen zu können, war ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist, denn sie mussten sich ganz schön nach der Decke strecken, um mich durchzubringen. Es war an der Zeit, etwas zurückzugeben!

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass ihr Musiker werden wolltet?

Mani: Mit 19 ich wurde zu einer Gefängnisstrafe in Strangeways verurteilt, weil ich einige Strafbescheide nicht bezahlt hatte. Ich sollte vierzig Tage einsitzen, es sei denn, jemand käme und würde all die ausstehenden Beträge bezahlen. Im letzten Moment kam meine Mum und hat mich rausgehauen! Kaum war ich durch die Tür und wieder in Freiheit, schlug mich meine Mutter auf offener Straße windelweich. Auf der anderen Straßenseite saß mein Bruder im Auto und lachte sich schlapp. Da wusste ich: Es muss sich etwas ändern in meinem Leben, und Musik schien genau das Richtige zu sein!

Bobby: Wow, das ist eine unglaubliche Geschichte, da kann ich nicht mithalten! Ich hatte einige Freunde in der Schule, die in einer Punkband spielten, und ich ging zu ihren Proben um zuzuhören. Ab und zu versuchte ich mich selbst am Schlagzeug, wenn sie gerade aufbauten, und weil der Drummer manchmal zu spät zur Probe kam, sprang ich ein, bis er auftauchte. Da merkte ich: Scheiße, das macht eine Menge Spaß, und noch besser, ich kann's, es ist gar nicht schwer! Der Bassist der Band zeigte mir dann, wie man "She's Lost Control" von Joy Division und "Public Image" von Public Image Limited spielt. Und auch das konnte ich spielen, es war wirklich nicht schwer! Wenn ich davor Bands auf der Bühne gesehen hatte, mit all ihren Gitarren, waren sie so etwas wie Götter für mich. Da dachte ich immer: Das könntest du nie, und deshalb wollte ich nie Musiker werden. Erst als mir Johnny den Kram auf dem Bass und der Gitarre beibrachte, änderte sich das. Ich kaufte mir eine Gitarre, aber ich wollte immer noch nicht in einer Band spielen. Ich wollte nur zu Hause sitzen, Fuzztone einschalten und "Boredom" von den Buzzcocks spielen. Was für ein Spaß! Es ging nur um das gute Gefühl, das ich dabei hatte!

6. Habt ihr immer noch Träume - oder lebt ihr den Traum bereits?

Mani: Ich träume immer noch davon, dass wir die größte Band der Welt werden. Wir sollten es sein, denn: We rock! Manchmal merkst du, dass du deine Träume bereits lebst, dann musst du dir einfach neue, höhere Ziele setzen!

7. Was war eure größte Niederlage?

Bobby: Es gibt keine! Die größte denkbare Niederlage wäre, wenn wir keine Musik machen würden, sondern Mani Taxis fahren und ich Geschirr spülen würde!

Mani: Wir sind unbesiegbar, so wie Dschingis Khan!

8. Was macht euch derzeit als Musiker am glücklichsten?

Dass wir immer noch da sind und die Leute bei unseren Konzerten nicht das alte Zeug wie "Loaded" - was wir ja eh nicht mehr spielen - hören wollen, sondern unsere neuen Sachen, sehe ich als Riesenerfolg. Schau dir doch nur mal die Rolling Stones an. Zu deren Konzerten geht niemand, weil er das neue Album hören will. Die Leute kommen wegen "Satisfaction" und "Brown Sugar".

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Bobby (ohne nachzudenken): "The Land Of Hope And Glory"

Mani: Hahaha, das ist gut!

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf eurer Gästeliste stehen?

Mani: Pamela Anderson, Jimi Hendrix, Jim Morrison, Ian Curtis...

Bobby: Das ist eine ausgezeichnete Frage, das Problem dabei ist nur: Es ist wirklich nicht besonders kompliziert, bei einem Primal Scream-Konzert auf die Gästeliste zu kommen! Selbst hinter die Bühne zu gelangen, ist nicht besonders schwierig - und das ist nicht gut! Natürlich kann das manchmal ganz nett sein, aber oft fühlst du dich einfach überrannt. Kannst du dich an den Auftritt im Koko erinnern, Mani, als wir uns in irgendeine Ecke verdrückt haben? Das war einfach too much!

Weitere Infos:
www.primalscream.net
www.primalscream.org
www.theprimalscream.com
www.primal-scream.net
en.wikipedia.org/wiki/Primal_Scream
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Pressefreigabe-
Primal Scream
Aktueller Tonträger:
Riot City Blues
(Sony BMG Music)


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