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ALEC EMPIRE
Alec Empire
Unberechenbar war Alec Empire natürlich schon immer. Egal, ob mit seinen frühen Veröffentlichungen auf Force Inc. oder Mille Plateaux, später mit den bahnbrechenden Atari Teenage Riot oder zuletzt als Solist mit so unterschiedlichen Veröffentlichungen wie "Intelligence & Sacrifice" oder "Futurist". Kein Wunder also, dass Empire, der nach vielen Jahren in London inzwischen nach Berlin zurückgekehrt ist, auch auf seinem dieser Tage auf seinem neuen label Eat Your Heart Out erscheinenden Werk "The Golden Foretaste Of Heaven" wieder unerwartete Wege geht. Experimentierfreudig und elektronisch geht es zu auf diesem Album, das man am besten selbst hört, anstatt es sich von Journalisten beschreiben zu lassen. Bevor Alec Empire & The Hellish Vortex ab Ende Januar auf ausgiebige Tournee gehen, traf sich der gut gelaunte Tausendsassa mit Gaesteliste.de in Berlin.

1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Gute Musik definiert sich für mich dadurch, dass ein Gefühl ausgedrückt wird, das vom Musiker selbst stammt oder von dem, der es geschrieben hat, bei klassischer Musik zum Beispiel. Das ist sehr wichtig. Was ich nicht gut finde, sind konstruierte Sachen, wenn Leute glauben, die Regeln entschlüsselt zu haben und danach Musik machen. Daraus kann man schließen, dass ich viel, was sich im Popmusikbereich abspielt, dadurch leider langweilig finde (lacht).

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Berlin!

3. Warum sollte jeder deine neue Veröffentlichung kaufen?

Weil das Geld direkt an mich geht (lacht) und es bei unserer Struktur auch immer schon so war! Das heißt im Klartext, dass nicht die böse Plattenindustrie daran verdient - das ist ja immer das Argument derer, die sich Platten herunterladen. Die Leute müssen sich einfach fragen, was sie wollen. Beyonce macht jetzt gerade einen Videoclip, der eigentlich ein Werbefilm für ein Produkt ist, dann habe ich ein Eve-Video gesehen, in dem der Zoom direkt auf die Marke des Autos geht - da muss man halt wissen: Wenn die Leute die Platten nicht kaufen, geben sie den großen Konzernen immer mehr Einfluss. Das Geld, das man glaubt zu sparen, muss man dann an anderer Stelle mit Verlust abdrücken. Das ist schon mal ein gutes Argument, das Album direkt von uns zu kaufen.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Ich habe meine Miete gezahlt! Ich habe direkt von Anfang an mit meiner Musik Geld verdient. Ich komme halt aus einer Underground-Szene, in der es immer klar war, dass man Releases zum Beispiel für den DJ-Markt macht. Deshalb musste ich mich nie den Meinungen von Plattenfirmen anpassen oder meine Musik verfälschen.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Es ist komisch, eigentlich gab es keinen Auslöser. Ich wollte schon immer Musiker werden (lacht). Wie bin ich eigentlich auf die Idee gekommen? Wahrscheinlich, weil es mich immer schon interessiert hat. Etwas wie: "Die Band finde ich toll, so will ich auch mal sein" gab es nicht.

6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?

Beides! Ich habe den Traum schon immer gelebt, habe aber auch noch total viele Träume! Einer davon ist: Wir müssen es in Deutschland schaffen, große Hallen, wenn nicht gar Stadien, mit wirklich spannender Musik zu füllen. Das wird funktionieren, wir müssen nur weiter daran arbeiten!

7. Was war deine größte Niederlage?

Dass in Deutschland noch keine Stadien mit guter Musik gefüllt werden! Das ist meine größte Niederlage, die ich aber korrigieren werde, auch wenn es ein Leben lang dauert!

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Dass man als Musiker immer wieder Ideen haben muss, Lösungen für Probleme finden muss und sich neue Wege suchen muss! Das kann extrem stressig sein, aber wenn man es dann geschafft hat, stellt sich natürlich ein Glücksgefühl ein. Zu wissen, dass einen eigentlich gar nichts stoppen kann, weil es immer eine Lösung gibt, finde ich super.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Da gibt es einige! Wie heißt noch mal die neue Neubauten-Single? [Es dürfte "Weil, Weil, Weil" sein.] Das ist mit Sicherheit nicht der schlechteste Song der Menschheit, aber er fällt mir gerade ein. Abiturienten-Poesie trifft auf nicht zu rechtfertigende Musik!

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf deiner Gästeliste stehen?

Ich mache ja manchmal so experimentelle Elektronikshows, und da wäre es natürlich super, wenn jemand wie Miles Davis da wäre und einem anschließend echt seine Meinung sagen würde. Das sage ich auch den Leuten in unserem Team immer: Ehrliche Kritik bringt mich viel weiter als diese Ja-und-Amen-Sager, die es in der Musikwelt wirklich zur Genüge gibt.

Weitere Infos:
www.eat-your-heart-out.com
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Pressefreigabe-
Alec Empire
Aktueller Tonträger:
The Golden Foretaste Of Heaven
(Eat Your Heart Out/Rough Trade)


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