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22.04.2005
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Feiern auf Kosten des Ministeriums

Angelika Express

Essen, Grend
22.04.2005

Angelika Express
Sind sie immer noch auf Tour oder schon wieder? Egal, jedenfalls bewiesen Angelika Express in Essen, dass sie trotz ihrer Mammutkonzertreise auf der Bühne nichts von ihrer Energie und Aggression (im positiven Sinne) eingebüßt haben. Nun gut, stimmlich waren alle drei etwas angegriffen, aber ein bisschen Rod Stewart hat noch niemandem geschadet - zumal die drei Kölner es netterweise vermieden, "Sailing" zu spielen.

Dafür ging's gleich mit "Feierabend Of Destruction" und einem wahrlich lustigen Schauspiel los. Von einer Hochzeitsgesellschaft, die sich in einem anderen Teil des Gebäudes tummelte, hatten sich nämlich zwei kleine Kinder (ein Mädel, ein Bub) abgeseilt. Fünf, sechs Jahre alt mögen sie gewesen sein, und plötzlich standen sie mit großen Augen direkt vor der Bühne und erlebten ihr vermutlich erstes Konzert mit. Später kam der kleine Mann sogar zu der Ehre, auf die Bühne zu dürfen, denn die Angelikas hatten ein wenig Angst, dass das Publikum etwas zu sehr ausrasten würde und der "Fan-Nachwuchs" dabei Schaden nehmen könnte. Ausrasten war dann kurze Zeit später wirklich das Stichwort, als sich vor der Bühne ein Moshpit bildete (im Grend auch eher eine Rarität) und sich die Angelikas mit höllischer Lautstärke (noch eine Rarität im Grend) und mit gewohnter Power durch ihr Programm stürmten: Rock Fucker Rock!

Trotzdem: Der vielleicht schönste Song des Abends war ausgerechnet der ruhigste: "Cocktail für eine Leiche" nämlich, das live (wie auch viele weitere Songs) eine ganz andere atmosphärische Dichte hat als auf Platte. Schade eigentlich, dass genau diese Nummer auf dem passend zur Tour exklusiv im Amazon.de-Vertrieb veröffentlichten Livealbum "Pornographie - Eine Nacht mit Angelika Express im Gleis 22" fehlt. Schön allerdings, dass die Band nicht mit ihrer Tradition gebrochen hat und auch zu dieser neuerlichen Gastspielreise wieder mit einem neuen Tonträger im Gepäck herumreist. Am Ende hatte das Trio in Essen dann so viele Zugaben gespielt, dass fast die Songs auszugehen drohten, als das schweißtreibende Konzert mit "Schnippschnapp" zu Ende ging. Danach bewies dann auch das Gedränge am Merch-Tisch: Das war ein sehr gutes Konzert. Kein Wunder, die Herren sind nach 200 Konzerten halt in der Übung!

Surfempfehlung:
www.angelikaexpress.de

Text: -Simon Mahler-
Foto: -Simon Mahler-
 

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