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22.04.2005
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Lohnenswerte Warterei

VNV Nation

Krefeld, Kulturfabrik
22.04.2005

VNV Nation
Der Unmut verflog schnell: Lange hatten die Fans der Future-Pop-Band VNV Nation draußen vor der Kulturfabrik auf den Einlass warten müssen, da die Band im Stau steckte. Doch als Ronan Harris und Mark Jackson gegen 23 Uhr endlich die Bühne betraten, waren die Fans gar nicht mehr sauer. Im Gegenteil: Noch bevor der erste Ton des Anfangstückes "Chrome" zu hören war, feierte die Menge die Musiker, als hätten sie gerade das beste Live-Konzert seit Jahren gegeben.

Dichte Nebelschwaden umhüllten die Bühne, die urplötzlich in grünes und rotes Licht getaucht wurde. Während Ronan Harris flink wie ein Wiesel von rechts nach links und von links nach rechts über die Bühne rannte und sang, wirkte das Schlagzeug von Mark Jackson wie eine riesige Festung, die über den restlichen Mitstreitern auf der Bühne thronte. Denn allein war das Duo nicht auf die Bühne gekommen. Zwei nicht ganz unbekannte Keyboarder hatten die beiden mitgebracht. Neben Soman, der vor VNV Nation versucht hatte, in der ausverkauften Kulturfabrik für Stimmung zu sorgen, hatten sich die Musiker Vasi von der Schweizer Formation NamNamBulu als Unterstützung eingeladen.

Dunkles Stroboskop-Licht, laute Bässe und wunderschöne Melodien - die Fans tanzten sofort zu den poppigen und leicht technoiden Klängen der englisch-irischen Band. Dabei war es egal, ob sie Klassiker wie "Joy" und "Darkangel" spielten oder neue Stücke wie "Arena" oder "Endless Skies". Erstaunlich, da das neue Album "Matter And Form" erst vor einer Woche in Deutschland veröffentlicht wurde. Doch die Hände der Zuschauer waren die ganze Zeit in der Höhe, die schon etwas verschwitzen, durchweg schwarz gekleideten Leiber bewegten sich rhythmisch zur Musik.

"Für mich ist es am Schönsten, wenn ich die glücklichen Gesichter der Menschen sehe", erklärte Sänger Ronan Harris in holprigem Deutsch. Je später der Abend wurde, desto länger wurden die Ansagen, zu denen sich Harris hinreißen ließ. So verurteilte er beispielsweise Clubs, die immer nur die bekannten Bands spielen und neuen kaum eine Chance ließen, bekannter zu werden. Dass es auch anders geht, bewies Ronan Harris im letzten Jahr, als er in der Kulturfabrik auflegte und die Discobesucher auch zu ihnen noch unbekannten Bands tanzten.

Dachte man, das Thema Future-Pop sei mittlerweile ausgereizt, belehrten VNV Nation die Zuschauer in Krefeld eines besseren und zeigten, dass es durch geschickte Instrumentierungen möglich ist, Akzente zu setzen und neue Wege zu gehen. Während ihrer "Formation-Tour 2005" präsentierten die Herren Harris und Jackson eine konsequente Weiterentwicklung ihres technoid angehauchten Sounds. Auch waren Einflüsse aus Underground Dance, Industrial und House unüberhörbar. Nach zwei Stunden und drei Zugaben war dann auch dem letzten Zweifler in der Halle klar, dass sich das Duo die Vorschusslorbeeren der Fans durchaus verdient hatte.

Surfempfehlung:
www.vnvnation.com
www.vnvnation.de

Text: -Esther Mai-
Foto: -Pressefreigabe-
 

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