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05.08.2005
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Muddy Waters

22. Haldern Pop Festival

Rees-Haldern, Alter Reitplatz Schweckhorst
05.08.2005 / 06.08.2005

Haldern Pop 2005
Nein - das konnte sich wirklich niemand mehr schön reden. Obwohl beim diesjährigen Haldern Festival die Kaiser Chiefs, Kaizers Orchestra und ihre Majestät Franz Ferdinand persönlich auftraten, war doch von Kaiserwetter wirklich keine Spur zu entdecken. Dabei sah es zunächst noch ganz gut aus: Nachdem am Abend zuvor das Festival im sogenannten Spiegelzelt gestartet war - unter anderem mit einem exklusiven Gig von Franz Kasper und Band - setzten die Sportfreunde Stiller mit einem kurzfristig angesetzten Guerilla-Konzert noch vor der Eröffnung des eigentlichen Konzertgeschehens bereits um 14 Uhr einen fulminanten, wüsten, lauten und gar nicht bescheidenen Höhepunkt. Da hingen zwar bereits unentschiedene Wolken über dem Gelände - es regnete aber nicht. Noch nicht. Denn pünktlich mit dem ersten Ton der offiziellen ersten Band auf der Hauptbühne - Millionaire aus Belgien - brachen alle Dämme und es goss nahezu unaufhörlich aus allen verfügbaren Himmelsschleusen. Obwohl die Festivalmacher etwas geahnt haben mussten - vor der Bühne und am Rande waren einige Kunststoffböden aufgebaut und gelegentlich wurden ein paar Sägespäne ausgestreut - war keine richtige Gegenwehr mehr möglich. Innerhalb von einigen Minuten war das Gelände im Schlamm erstickt. Ironie des Schicksals dabei: Ausgerechnet als Nada Surf am ersten Tag "Blonde On Blonde" mit der Textzeile "Cats and dogs are coming down..." sangen (übrigens einer der Glanzpunkte des Festivals) gab es die einzige relevante Regenpause während eines Auftrittes zu verzeichnen. Und dabei hätte alles so schön sein können, denn wie üblich war das Line Up erstklassig...

Freitag

Millionaire

Beinahe ein Déjà-vu-Erlebnis zu Beginn des Haldern Pop Festivals - 2002 sollten Millionaire das Festival als erste Band eröffnen, doch damals blieben sie im Stau auf der Autobahn hängen, wollten aber unbedingt noch ihren Auftritt nachholen und spielten gegen 2.00 Uhr in der Nacht. 2005 waren sie wieder als erste Band des Festivals gebucht worden, und diesmal ging alles glatt - nachdem der unsägliche Ansager aus den Niederlanden das Festival offiziell als eröffnet erklärte, durften Tim Vanhamel & Co. endlich ran und zeigten erstmal, wie Rock N Roll aus Belgien klingen kann. Sehr klasse nämlich, und so ist es denn auch kein großes Wunder, dass Josh Homme das kommende Album produziert hat. Prima erste Band.

Art Brut

Schick im Anzug, den Scheitel nachgestrichen und den Schnäuzer fein rasiert, zeigten Art Brut, was sie unter Rock und Style verstehen. Das Debüt-Album der Briten "Bang Bang Rock & Roll" ist ja schon echt ein Knaller gewesen, da durfte man also getrost viel erwarten. Auch wenn sich die zum Teil skeptischen Leute zunächst ein wenig bitten ließen, flogen letztlich doch die bunten Regenschirme durch die Luft. Nachdem sich Art Brut also dann mit ihren ersten Stücken noch ein bisschen warm gespielt hatten, wusste man spätestens bei der Single "Emily K", warum man sich das hier eigentlich alles antut, so durchnässt und halb durchgefroren, nur geschützt von der gelben Pizzabude. Die Engländer, allen voran Sänger Eddie Argos, spurteten nur so über die Bühne, als könnte man nie genug von allem haben: Power und Druck bis zur Erschöpfung, eingängige, aber nie langweilige Wave-Melodien plus wunderbar jungenhaft subtile Texte, die, stünde dahinter nicht zweideutige Poesie, als beste Mitsing-Parolen durchgehen könnten. Diese mitreißende Euphorie von Art Brut funktionierte natürlich bei "We Formed A Band" am besten, auch wenn deren übrigen Songs nicht weniger tollen Hit-Charakter besitzen. Nur sind Art Brut trotz großen Medien-Echos eben noch immer zu unbekannt. Und es ist sicher nicht nur in Haldern so, dass, wenn der Bauer was nicht kennt, dann isst er das auch nicht. Daher, bitte erneut probieren, zum Beispiel auf der im September folgenden Club-Tour.

The Robocop Kraus

Diesem zackigen Auftritt sollten jetzt The Robocop Kraus Paroli bieten. Keine einfach Sache, das. Auch nicht für eine immens live erprobte Band wie diese, die seit Jahren unterwegs ist, um ihren Rock'n'Dance unter die Leute zu bringen. Und wem sei es mehr gegönnt, endlich die verdiente Unterstützung seitens großer Musikkonzerne zu erhalten, als den sympathischen Nürnbergern? Umso schöner, dass The Robocop Kraus jetzt nicht anfangen aufzuhören; so nahmen sie ihre doch schon recht undankbare Timetable-Position nicht nur gelassen hin, sondern knüpften selbstbewusst an die Präsenz ihrer Vorgänger an. Wie gewohnt solide rausgeputzt, boten die jungen Herren einen abgespeckten Rundumschlag ihres Song-Repertoires, wobei ihre Hit-Platte "Living With Other People" aber leider irgendwie zu kurz kam. "Fake Boys" und "Fashion" machen dummerweise noch keinen Sommer, und so zog sich das Set für Nicht-Insider ab und zu doch etwas schleppend durch die Grauzone. Dabei war der Sound perfekt; vielleicht fehlte einfach nur der richtige Kick, um die Motivation für die Party vor der Bühne aufzubringen. So wirkte der Auftritt insgesamt doch ungewöhnlich trocken. Was weder zum Können des Tages noch zum Können der Robocops passte.

Kaiser Chiefs

Was allerdings passte, war der nachfolgende Ansturm auf die Kaiser Chiefs. Ob es daran lag, dass es sich hier wieder mal um eine Band aus Großbritannien handelt? Wie dem auch sei, die Leute waren plötzlich wie angefixt und türmten den Matsch vor der Bühne wie vorher nur das eigene Zelt. Keine Frage, die Kaiser Chiefs machten Laune. Brachten die Leute in Stimmung, setzten dem zu durch gekonnte, scheinbar einstudierte Posen und ließen ihr Publikum Teil haben am Riesenspaß, den sie selbst fabrizierten. Für die Kaiser Chiefs war Haldern zudem eine gute Gelegenheit, ihre Platte "Employment", die auch hierzulande einen großen Treffer landete, live zu rechtfertigen. Das wollten sie und konnten sie, keine Frage. Aber letztlich, fast schon skeptisch ob der Kondition der Kaiser Chiefs, erwischte man sich doch dabei, nach dem letzten Song fast schon erleichtert durchzuatmen und auf die Zugabe verzichten zu wollen - zu viel Power in den vergangenen Stunden.

Nada Surf

Auch als gegen halb neun Abends Nada Surf auf die Bühne kletterten, regnete es zunächst noch. Sänger Matthew Caws, der an diesem Tag Geburtstag hatte (und dafür von Bassist Daniel Lorca allen Ernstes einen Geburtstagskuss bekam) war sichtlich gut gelaunt und eröffnete das Set a cappella. Doch dann gab's natürlich die Volle Ladung des momentan wohl unbestritten besten Gitarrenpop-Trios. Wie viele andere Acts auch nutzten Nada Surf die Festival-Bühne zur Präsentation neuen Songmaterials. Der Test gelang: Neue "Hits" wie z.B. "Only Love" vom kommenden, brillanten Album "The Weight Is A Gift" wurden mindestens so eifrig beklatscht wie die Klassiker - zu denen, wie gesagt, auch "Blonde On Blonde" oder "Inside Of Love" gehörten. Und dann kam für ein paar Minuten tatsächlich die Sonne zum Vorschein - sodass zumindest eine Band n den Sonnenuntergang spielen konnte. Anders als auf dem hochgelobten "Let Go" (und auch anders auf der neuen Scheibe) setzten Nada Surf in diesem Ambiente verständlicherweise eher auf Rock-Power. Was aber der Subtilität der erstklassig konstruierten Power-Pop-Hits keinen Abbruch tat. Auch - oder vielleicht sogar weil - in der allgemeinen Begeisterung nicht jeder Ton dort landete, wo er hingehörte.

Kaizers Orchestra

Mit schrägen Tönen per se haben Kaizers Orchestra aus Norwegen natürlich keine Probleme. Nachdem die Bühne zu einer Art Wohnzimmer umgebaut worden war (was auf jedem Haldern Festival früher oder später passiert), erfreuten die Gebrüder Kaizer das Publikum mit einer außerordentlich kurzweiligen, morbiden, aber gutgelaunten Weltuntergangs-Revue. Wer Gitarristen mit Namen wie Hellriser oder Killmonster in der Band hat, raucht sich ja um feine Zwischentöne nicht wirklich zu scheren: Angetrieben vom mit vollem Körpereinsatz agierenden Vortänzer Janove Ottesen (Kaizer) boten die Kaizers spektakuläres: Gasmasken, Autofelgen, Ölfässer - das waren die Utensilien, mittels derer die Kaizers auftrumpften. Dazu gab's die Hits zum Mitsingen wie "Di Grind" ("Klapp dine Hender!") - und auch hier neue Songs vom kommenden Album "Maestro" - die sich nahtlos ins bunte Treiben einführten. Da klappte die Kommunikation auch ohne wirkliche Grundlage: Kaizers Geheimsprache bezeichnen selbst Landsleute aus Norwegen als seltsam. Die Kaizers sind aber routinierte Haldern-Veteranen und Janove meinte sogar, im Publikum einige Damen wiedererkannt zu haben, die bei ihrem letzten Besuch mit im nahegelegenen See gebadet hätten. Ganz sicher waren sie sich allerdings nicht: "Wir erkennen euch nicht, wenn ihr eure Kleider anhabt", meinte Hellriser - von dem Janove sagt, dass der Teufel zwar seine Gitarre gebaut, Gott ihm aber seinen Anzug geschneidert habe...

Franz Ferdinand

Alex Kapranos und seine Mannen brauchen ja nun wirklich nicht über einen mangelnden Bekanntheitsgrad zu klagen. Und so war das überdimensionale Backdrop mit den Konterfeis der vier Franzen dann auch eher eine große Geste, wie sie Überfliegern nun mal zusteht. Den wackeren Schotten haftete bislang - trotz allen Zuspruchs - ja auch immer der Ruch des Hypes und der "bemühten" Live-Band an. In Haldern schienen sie indes angetreten zu sein, diese Bedenken ein für alle Mal beiseite zu wischen. Die Keyboards blieben großteils unangetastet in der Ecke stehen und stattdessen gab es eine gutgelaunte, überraschend spielfreudige Rock-Nummer. Von Burn Out keine Spur! Ganz im Gegenteil: Zwischen kurzweiligen Ansagen - die Nick McCarthy freundlicherweise ins Deutsche übersetzte - spielten Franz Ferdinand geradezu so, als seien sie eben erst aus dem Ei gekrochen - und nicht so, als haben sie seit über einem Jahr nahezu ununterbrochen die Bühnen der Welt unsicher gemacht. Neben der Hits vom aktuellen Album - natürlich inklusive "Auf Achse" - gab es auch hier neue Tracks en Masse; die alles eines gemeinsam hatten: Sie klangen erwachsener, ernsthafter und überhaupt nicht mehr nach New Wave Spielzeug Pop (ohne dass der Energielevel und der Groove verlorengingen, übrigens). Wenn Franz Ferdinand in dieser Richtung weiter marschieren, bekommen sie nicht nur ein vollständig eigenes Gesicht, sondern machen auch als Live-Truppe eine ausgezeichnete Figur. Das war mit Sicherheit eines ihrer besten Konzerte bislang!

Samstag

St. Thomas

Der zweite Tag begann, wie der erste auch: Mit trügerischen Zeichen. Denn am Samstag Morgen brach zuweilen gar die Sonne durch und machte Hoffnung. Vergebens. Pünktlich zum Konzertbeginn von St. Thomas ging es wieder los. Und wie. "Schau dir diesen Regen an", meinte Thomas Hansen ehrfürchtig in Richtung der wackeren Fans gerichtet, die sich trotz allem vor der Bühne versammelt hatten und die Sache mit Galgenhumor nahmen: Einige tanzten (noch) gutgelaunt in den Pfützen herum, die vom Vortag geblieben waren. Musikalisch wirkte sich das Wetter nicht wirklich aus: Seit der Mann aus Norwegen seine depressive Phase überwunden hat, ist er auch musikalisch ein gutgelaunter Entertainer. St. Thomas setzte hier - zusammen mit seiner Band, die trotz Aushilfs-Bassisten ziemlich tight spielte - fast ganz auf neues Material. Die Stücke seiner kommenden CD "The Children Of The New Brigade" (die übrigens eine Abrechnung mit falschen Freunden darstellt) bildeten das Kernstück seiner Show. Dazu gab's einige Oddities - wie z.B. einen mexikanischen Cowboy-Song, der auf einem Comic basiert (auf der CD als Bonus-Track zu finden) sowie Hansen-typisches: Einen Song-Abruch, weil er sich gerade nicht danach fühle und eine Fragestunde mit dem Publikum. Die hatte es auch am Tag zuvor bei den Kaizers gegeben, aber, so informierte uns Thomas' Gitarrist Espen nachher: "Das haben die von uns geklaut!" Anschließend stand Thomas beim CD-Verkauf noch zum Anfassen bereit.

The Coral

Nach einem ausgiebigen Soundcheck und einem Seitenhieb des Ansagers ("Hey, früher war das alles einfacher - nur Drums, Bass, Gitarre und Gesang!") schlurften die Herren von The Coral auf die Bühne - nur leider öffneten sich daraufhin so ziemlich alle Regenwolken, und wenn zwei Sachen nicht zusammenpassen, dann The Coral und Regen. Denn die Coral-Musik ist einfach für den Sonnenschein geschaffen, für fröhliches Abhotten oder einfach nur für ein entspanntes Wohlbehagen. Letzteres konnten sie dennoch weitestgehend verbreiten, denn man muss einfach zur Musik mitwippen. Geht gar nicht anders. Auch, wenn um einen herum gerade die Welt untergeht.

Moneybrother

Anders Wendin alias Moneybrother ist ja schon irgendwo mutig: Auf seinen CDs mischt er kunterbunt allerlei mögliche (und unmögliche) Stile zu einem ganz eigenen Soundmix, der den Haldern-Machern indes als "Haldern-typisch" vorkommt. Auf der Bühne des diesjährigen Festivals war die Sache relativ eindeutig: Anstelle von Disco oder Funk-Referenzen gab es eine relativ homogene Melange, die sich vielleicht als "Soul-Rock" klassifizieren ließe - aber sowohl rockte wie groovte. Moneybrother wissen dabei, wie man ein Festival-Publikum bei Laune hält. Neben einigen schönen Songs überzeugte besonders Anders' inbrünstiger Gesang, die wilden Saxophon-Einlagen und eine gut geölte Bühnenshow mit grandiosen Posen. Zuweilen schien sich Anders, der alte Schwede, diesbezüglich sogar mit dem Boss, Bruce Springsteen messen zu wollen. Für diese Tageszeit - den Nachmittag - war das jedenfalls genau das Richtige, um eventuelle Festival-Lethargie zu überwinden. In dem Sinne tatsächlich Haldern-Typisch!

The House Of Love

Für eine Band, die gerade zehn Jahre Pause gemacht hat, machten House Of Love einen vergleichsweise frischen Eindruck. Die semi-legendäre Creation-Combo machte dann genau das, was Gitarrist Terry Blickers ankündigte: Ein paar neue und ein paar alte Stücke spielen. Nun, für die meisten der Anwesenden dürften alle Tracks neu gewesen sein, denn die Herren waren dann doch die ältesten Musikanten auf der Bühne des Festivals. Und das machte auch alles nix, da sich die neuen Tracks nahtlos in die alten "Hits" wie "Shine On" und "Christine" (die gleich zu Beginn verpulvert wurden) einfügten. Leider traten HOL als Quartett - also etwa ohne Harmonie-Sägerin - auf (was aber vielleicht mit dem scheinbar ungeschriebenen Gesetz zusammenhängt, dass Frauen auf der Hauptbühne des Haldern Festivals nicht viel zu melden haben?). Ansonsten war dies aber ein solides Gitarrenpop-Set, welches dann die bestmögliche Einstimmung auf den kommenden Act darstellte...

Phoenix

Nachdem die Jungs von Phoenix noch kurz vor der Show Interviews im Pressezelt gegeben hatten, ging es dann aber doch Punktgenau zur Sache. Das besondere an Phoenix ist ja, dass die Franzosen auf Englisch singen und sich wie eine typische Rockband gebärden - aber keine sind. Das macht sich - trotz branchenüblicher Posen - an Kleinigkeiten fest, wie z.B. der Betonung der akustischen Gitarre, einer ungebrochenen Liebe zum Funk und ungewöhnlichen Arrangements (z.B. erfreut ein immens effektiver Synth-Bass). Andererseits waren - ausgerechnet - Phoenix dann die erste Band, die richtige, ausufernde Live-Versionen zum Besten gaben. Das meint dabei nicht, dass hier ein Solo das nächste jagte, sondern dass die Jungs um Thomas Mars tierisch Spaß daran hatten, zusammen zu jammen und so manches Stück bis an die Grenzen ausreizten. Anders als auf den doch sehr kontrollierten CDs wirkten Phoenix hier vor allen Dingen locker. Das war kurzweilig und machte Spaß.

Tocotronic

Leider wurde der Auftritt der Haldern Veteranen Tocotronic nicht jener Triumph, den man dem vierköpfigen Trio gerne gewünscht hätte. Dafür gab es indes Gründe: Anders als etwa bei ihrem Haldern Debüt (mit Songs wie "Gehen die Leute auf der Straße") setzen Dirk von Lowtzow und Co. heutzutage ja bekanntlich nicht mehr auf Spaß, sondern auf schöne Worte und verschachtelte Gitarren. So weit so gut. Die schönen Worte waren indes heuer schlecht zu verstehen und die verschachtelten Gitarren einfach zu laut. Mit diesem Hardrock-Approach zerschossen sich die Jungs so effektiv ihre eigenen Melodien. Dann war die Bühnenshow auch nicht so gelungen: Schwarz in schwarz standen die Helden da wurden auch nicht recht ausgeleuchtet. Und die Songauswahl setzte auf eine langsame Steigerung - die indes für diese Zeit dann zu langsam ausfiel. Die wahren Hits kamen einfach zu spät. Dafür, dass dann auch noch die bislang abenteuerlichste Gewitterfront - mit tiefschwarzen Wolken und Regenschauern, die eher an Wasserfälle erinnerten - über das Gelände hereinbrach, konnten die Herren ja nichts, aber die Laune ließ sich dadurch auch nicht gerade steigern. Immerhin ging die Show mit einer doch sehr mitreißenden Version von "Pure Vernunft" und den einzigen Zugaben des Festivals versöhnlich zu Ende. Letztlich war es kein wirklich schlechtes Konzert, aber auch eben keines, das Maßstäbe setzte.

Mando Diao

Nach dieser Show war es dann allerdings ein echtes Problem, sich noch fortzubewegen: Die Schuhe steckten nämlich im Matsch fest...das konnte aber eine Horde weiblicher Fans nicht davon abhalten, sich bis nach vorne durchzuboxen, denn in Kürze würden Mando Diao dort auf der Bühne stehen - und die müssen schließlich bekreischt werden. Und kaum waren die Skandinavier am Start, ging die Party los. Es wurde von Anfang gejubelt, geschrien, mitgesungen, sich im Matsch gesuhlt. Zu Recht, denn Songs wie "Sheepdog", "Down In The Past" oder natürlich "Cut The Rope" ist man schon auf der Gewinner-Seite - eine Seite, auf der sich Mando Diao bestens auskennen. Coole Posen, coole Songs, coole Show.

Abschließend sorgten The Polyphonic Spree noch für ein entspanntes Vergnügen, bevor es dann wieder an der Zeit war, sich zu verabschieden, den Matsch loszuwerden, sich darüber zu freuen, viele großartige Bands gesehen zu haben, trotz Mist-Wetter durchgehalten zu haben und sich auf die nächste Ausgabe von Haldern Pop zu freuen. Bis dahin vielen Dank, und nicht vergessen: Kein Freitag ohne Montag!

Surfempfehlung:
www.haldern-pop.de

Text: -GL.de Festival Patrol (Bluhm, Kessen, Maurer)-
Foto: -Ullrich Maurer-
 

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