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02.05.2006
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Allstars

Me First And The Gimme Gimmes
The Sainte Catherines

Hamburg, D-Club
02.05.2006

Me First And The Gimme Gimmes
Hamburg präsentierte sich mal wieder als Konzert-Stadt und wer Lust auf Live-Musik hatte, konnte sich zwischen Motorpsycho, Death By Stereo, Schandmaul und Me First And The Gimme Gimmes entscheiden. Die wollten ihre im letzten Jahr ausgefallenden Konzerte nachholen und traten fast in Bestbesetzung an. Lediglich Gitarrist Chris Shifflet wurde durch seinen Bruder Scott ersetzt. Ansonsten: Fat Mike von NOFX, Joey Cape und Dave Raun von Lagwagon und natürlich Sänger Spike. Kurz: Cover, Punk und Spaß.

Den Anfang aber machten The Sainte Catherines und die machten ihre Sache auch recht ordentlich. Die sechs Kanadier sahen zwar völlig fertig aus, rotzten sich aber mit ihren drei Gitarren engagiert und motiviert durch die Songs ihres Fat-Debüts "Dancing For Decadence" und auch wenn die eine oder andere Melodie der Platte auf der Bühne verloren ging, hatten sie sich ihren Applaus dank netter Sprüche und schwitzender Arbeit durchaus verdient. Wer wissen will, wie das Ganze in etwas aussah und wie es klang, kann sich mittels des neuen Videoclips der Band ein Bild machen: Ring Of Fire = 4 Points

Doch wenn man ehrlich ist, wollte kaum jemand die Vorband sehen, heute pilgerten sie alle wegen der Allstars in den D-Club und als Joey Cape dann auf die Bühne kam, war der Jubel entsprechend groß. Der stellte sich vor und sagte, was Sache ist: "I am drunk!" Schon wieder? Ja, aber trotzdem stimmte er "Stairway To Heaven" an und seine ebenfalls in Hawaii-Hemden bekleideten Kumpanen stiegen munter mit ein. Vor der Bühne setzte sich schnell jeder in Bewegung, auf der Bühne wurde schon nach dem Led Zeppelin-Klassiker von der "besten Show überhaupt" gesprochen und somit war klar, dass besonders Fat Mike mal wieder zu tief ins Glas geguckt hatte (oder jedenfalls so tat als ob...) und man massive Labereien erwarten durfte. Und so wurde Hamburg dann auch in die Top-4 der tollsten europäischen Städte aufgenommen, immer mal wieder ein Song als Cover angekündigt (bekannt, aber gut), vor "Seasons In The Sun" jeder beleidigt, der an irgendetwas glauben würde und viele andere Späße gerissen, über die nicht alle lachen konnten.

Doch die Band störte das wenig, sie schien sich zu amüsieren, nahm sich immer wieder in den Arm, stieß sich um und trank sich einen nach dem anderen an. Besonders Joey und Mike alberten rum, Ersatz-Gitarrist Scott spielte wie sein Bruder, stand da wie sein Bruder und sah natürlich auch aus wie sein Bruder und lediglich Spike, der nebenbei noch den Bass bei den Swingin' Utters bedient, schien Lust auf etwas mehr Professionalität zu haben. Und so sang er manchmal grimmig, manchmal lachend, aber immer gut die Songs, die man schon von den Platten der Gimmes kennt. Von den Anfängen ("Me & Julio Down By The Schoolyard", "Mandy") über die 60er ("Blowin' In The Wind", "Sloop John B.", Wild World"), den R'n'B ("I Believe I Can Fly" - ein Kracher!), das Musical ("Somewhere Over The Rainbow") bis zu Jonny's Bar Mitzvah ("Stairway To Heaven" eben...).

Me First And The Gimme Gimmes
Ja, es machte Spaß und es war auch witzig, dass das ganze Konzert über volle und leere Becher auf die Bühne flogen (wenn allerdings einigen vollen schon vorher die Luft ausging, meckerte doch der eine oder andere) und alleine aufgrund des imens hohen Mitsing-Faktors herrschte überall ausgelassene Party-Stimmung. Als Mike dann während der Zugabe "Science Fiction" unterbrach, um den ersten jemals selbst geschriebenen Gimmes-Song anzukündigen, war das Staunen natürlich erst mal groß. Doch schnell war klar: Nö. Joey sang "Nobody Likes Us, Everybody Hates Us, American" und der Witz war gegessen. Dann "Country Roads" (für viele der Grund, die Band zu lieben!) und nach 70 Minuten hatte der Spaß sein Ende. Schön war es.

Surfempfehlung:
www.gimmegimmes.com
www.thesaintecatherines.org

Text: -Mathias Frank-
Fotos: -Martin Bujack-
 

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