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03.04.2007
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Ex-Alarm

Harmful
IO

Hamburg, Logo
03.04.2007

Harmful
Harmful gehören seit 15 Jahren mit zum Besten, was die deutsche Indie-Szene zu bieten hat, IO sind ganz neu dabei. Harmful genießen einen absolut tadellosen Ruf, IO werden gegen voreingenommene Meinungen kämpfen müssen. Denn auch wenn sowohl bei Harmful als auch bei deren Vorband Ex-Mitglieder ehemals großer Bands im Mittelpunkt standen, könnten die Vorzeichen unterschiedlicher nicht sein. Denn während Harmful sich mit dem ehemaligen Faith No More-Bassisten Billy Gould verstärkt haben, bestehen IO zu 75 Prozent aus Guano Apes-Musikern und bei denen guckt das Indie-Volk natürlich besonders genau hin...

Dieses war aber mal wieder nicht so zahlreich erschienen, wie es die beiden Bands verdient hätten, denn das Logo war leider nur halb gefüllt. Neben den üblichen Verdächtigen mischten sich auch einige junge Mädels dazwischen, die vermutlich noch nie von Harmful gehört, sich aber umso mehr über die Autogramme von Henning Rümenapp, Stefan Ude und Dennis Poschwatta gefreut hatten. Die gaben sich sympathisch nahbar, schlürften mit allen ihre Bierchen und machen mit dem US-Schwaben Charles Simmons nun gemeinsame Sachen. Musikalisch reißen IO sicher keine Bäume aus - man muss sich nur die Guano Apes mit einem Kerl am Mikro vorstellen und schon weiß man, was sie machen. Doch weil auch Sänger Charles ein netter zu sein scheint und eine wirklich gute Show bot, und weil die Musiker mit mächtig Dampf agierten und weil es mit "Breathe" ein fast schon fantastisches The Prodigy-Cover gab, war dieser Gig ein richtig guter und sogar das Indie-Völkchen verlangte eine Zugabe.

Doch noch mehr verlangte es anschließend natürlich nach Harmful, die mit "7" mal eine wieder exzellente Scheibe gemacht haben, die im Laufe des Abends auch ausgiebig zum Besten gegeben wurde. Ob "Tension", "Tenderly" oder "Old Mistakes" – das Schönste der Platte wurde auch zum Schönsten des Abends und dieser wurde ein verdammt beeindruckend toller. Denn was diese vier Herren – die live übrigens viel jünger als auf dem Promo-Fotos aussehen – boten, was feinste Unterhaltung mit massig Bumms und Leidenschaft. Treten Harmful schon auf ihren Silberlingen Arsch, nehmen sie live noch mal großen Anlauf und begeistern mit ungeheuren Sound-Lawinen, mit einer direkt in den Magen treffenden Wucht und instrumentalen Lärm-Orgien, die wirklich jeden Besucher begeisterten. Dazu alberte Aren mit dem Publikum, tobte sich Billy zwar mächtig aus und wirkte teilweise wie ein aufgeregter Jungspund, hielt sich aber gleichzeitig gekonnt zurück und präsentierte sich das Quartett ungemein spielfreudig und bestens gelaunt. Und so verging dieser Abend viel zu schnell, an dem tatsächlich zwei Bands aufspielten, die man sich immer wieder ansehen sollte. Auch wenn man das im Vorfeld nicht unbedingt erwarten konnte...

Surfempfehlung:
www.harmfulweb.com
www.myspace.com/sismasis
www.io-rocks.com
www.myspace.com/ioonline

Text: -Mathias Frank-
Foto: -Mathias Frank-
 

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