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19.02.2009
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Groß. Größer. Gaslight?

The Gaslight Anthem
Frank Turner / Polar Bear Club

Hamburg, Knust
19.02.2009

The Gaslight Anthem
Was ein einziges Album alles bewegen kann. Es ist noch kein Jahr her, als The Gaslight Anthem vor knapp 100 Leutchen spielten und niemand hätte damals gedacht, dass die Band in Kürze durch die Decke gehen würde. Tat sie aber. Denn es kam "The '59 Sound". Es folgten euphorische Rezensionen und Reaktionen und plötzlich war jeder Fan von ihnen. Gut für die Band, toll für Label und Freunde - doof für die, die das Phänomen unterschätzt hatten. Das Knust in Hamburg - mit immerhin Platz für gefühlte 600 bis 800 Leute - war Wochen vor der Show ausverkauft. Komplett voll, nichts ging mehr. Ein wenig erinnerte das an Rise Against...

Den Anfang machte der wunderbare Polar Bear Club. Deren aktuelles "Sometimes Things Just Disappear"-Album ist ein richtig großes und das schienen auch einige zu wissen. Vor der Bühne war es schon früh voll und eng und auch wenn sich die Jungs mit blöden Ansagen wie "Es ist toll, wieder in Deutschland zu sein. Danke, dass ihr Deutsche seid!" einschleimen wollten und ihr Get Up-Kids-Cover vielleicht nicht hätte sein müssen, war ihr Gig ein guter. Denn an den Songs gab es ebenso wenig wie am leidenschaftlichen Auftreten der Band etwas auszusetzen. Nummern wie "Burned Out In A Jar" sind nun mal klasse und das waren sie auch an diesem Abend.

Anders Frank Turner. Der war früher bei den Punks von Million Dead, macht aktuell aber einen auf Singer und Songwriter. Eine wahnsinnig besondere Entscheidung. Doch so sympathisch der gute Kerl auch seine Frauen- und Party-Geschichten vortrug und fragte, ob ihn wohl jemand für die Nacht aufnehmen würde, seine Songs waren trotzdem meist langweilig. Die längste Zeit plätscherte das Ganze so vor sich hin, manch einer wünschte sich die Besonderheit eines Chuck Ragan in den Club und nur selten horchte man auf. Bei "Photosynthesis" zum Beispiel, das ein wenig an Against Me! erinnerte, oder "The Ballad Of My Friend", dem ulkigen Queen-Cover "I Want To Break Free" und dem abschließenden "Dancing Queen" von Abba, für das Turner Besuch vom Polar Bear Club bekam.

The Gaslight Anthem
Eine gute Stunde stand Frank Turner auf der Bühne und das war länger als geplant. Aber TGA-Sänger und Gitarrist Brian Fallon war noch beim Zahnarzt, was auch die relativ kurze Dauer des Gigs erklärt. Äußerst kompakt nämlich und ohne großes Geschwafel spielte sich der New Jersey-Vierer durch sein Set, stimmte dabei hauptsächlich aktuelle Hits der Marke "Great Expectations" an und blickte nur selten auf den famosen Erstling. Was aber im Grunde egal war, die Meute fraß der Band aus der Hand und feierte einfach mal jeden Song gleichermaßen ab. Und so verging diese knappe Stunde deutlich schneller, als sie es bei Mister Turner noch tat, und das, obwohl die Band sicher nicht in wirklicher Bestform war. Dass sie trotzdem begeisterte spricht für sie und lässt eine große Zukunft vermuten.

Surfempfehlung:
www.gaslightanthem.com
www.myspace.com/thegaslightanthem
www.frank-turner.com
www.myspace.com/frankturner
www.polarblogclub.com
www.myspace.com/polarbearclub

Text: -Mathias Frank-
Fotos: -Mathias Frank-
 

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